Löhe, Wilhelm: Prediget das Evangelium aller Creatur! Nürnberg, 1847.Werk je und je im Auge gehabt und sich nach seinem Befehle darin gemüht, - und noch eifern sie alle dem Ziele entgegen, während wir erst fragten, warum wir uns um der Heiden Seligkeit bemühen sollten? Es sollt uns nicht schon der Eifer aller andern Grundes genug sein, auch zu eifern? Das sei ferne! Eifer um Christum und Seine h. Kirche, ein himmlischer Sinn, Gemeinschaft der Heiligen und Liebe lassen sich ohne treuen Fleiß um der Heiden Seligkeit nicht denken. Religionseifer ohne Missionseifer gibts in der Christenheit nicht, sollt es wenigstens nicht geben, auch bei uns nicht geben, ferner nicht geben. Was alle Tage geschieht, das kann auch heute geschehen, m. Fr.! Wofür der eine glüht, das macht den andern frostig, - und wenn einer, was er meint, nach bestem Wissen und Gewissen gesagt hat, so kommt ein zweiter und widerstrebt ihm, - und alle Dinge haben ihren Gegensatz. Wir haben uns nun wohl an das erinnert, was uns antreiben kann, der Heiden Seligkeit zu suchen, - und alles, was gesagt wurde, beurkundet unsre Behauptung, daß das Werk der Mission ein Gotteswerk sei. Wie wenn nun aber mancher unter uns wäre, der auf dasjenige, was bereits geschieht, als auf ein Zerrbild hinwiese, welches mit dem nicht stimmte, was der Herr geboten hat? Wenn vom Ungeschick und scheinbar kleinen Erfolg unsrer Missionen Gründe hergenommen würden, den oder jenen in seinem Eifer wieder abzukühlen, nachdem er vielleicht eben erst die Sünde seiner Lauigkeit erkannt und Besserung gelobt hat? - Es dürfte gut und nützlich sein, sofort die zweite Frage zu beantworten, die wir aufgestellt haben, und uns recht klar zu machen, was man denn eigentlich für die Heiden thun soll, damit wir gerade auf das dringen können bei uns und andern, die Aufgabe erkennen, die der Herr gegeben, und Werk je und je im Auge gehabt und sich nach seinem Befehle darin gemüht, – und noch eifern sie alle dem Ziele entgegen, während wir erst fragten, warum wir uns um der Heiden Seligkeit bemühen sollten? Es sollt uns nicht schon der Eifer aller andern Grundes genug sein, auch zu eifern? Das sei ferne! Eifer um Christum und Seine h. Kirche, ein himmlischer Sinn, Gemeinschaft der Heiligen und Liebe lassen sich ohne treuen Fleiß um der Heiden Seligkeit nicht denken. Religionseifer ohne Missionseifer gibts in der Christenheit nicht, sollt es wenigstens nicht geben, auch bei uns nicht geben, ferner nicht geben. Was alle Tage geschieht, das kann auch heute geschehen, m. Fr.! Wofür der eine glüht, das macht den andern frostig, – und wenn einer, was er meint, nach bestem Wissen und Gewissen gesagt hat, so kommt ein zweiter und widerstrebt ihm, – und alle Dinge haben ihren Gegensatz. Wir haben uns nun wohl an das erinnert, was uns antreiben kann, der Heiden Seligkeit zu suchen, – und alles, was gesagt wurde, beurkundet unsre Behauptung, daß das Werk der Mission ein Gotteswerk sei. Wie wenn nun aber mancher unter uns wäre, der auf dasjenige, was bereits geschieht, als auf ein Zerrbild hinwiese, welches mit dem nicht stimmte, was der Herr geboten hat? Wenn vom Ungeschick und scheinbar kleinen Erfolg unsrer Missionen Gründe hergenommen würden, den oder jenen in seinem Eifer wieder abzukühlen, nachdem er vielleicht eben erst die Sünde seiner Lauigkeit erkannt und Besserung gelobt hat? – Es dürfte gut und nützlich sein, sofort die zweite Frage zu beantworten, die wir aufgestellt haben, und uns recht klar zu machen, was man denn eigentlich für die Heiden thun soll, damit wir gerade auf das dringen können bei uns und andern, die Aufgabe erkennen, die der Herr gegeben, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="11"/> Werk je und je im Auge gehabt und sich nach seinem Befehle darin gemüht, – und noch eifern sie alle dem Ziele entgegen, während wir erst fragten, warum wir uns um der Heiden Seligkeit bemühen sollten? Es sollt uns nicht schon der Eifer aller andern Grundes genug sein, auch zu eifern? Das sei ferne! Eifer um Christum und Seine h. 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Was alle Tage geschieht, das kann auch heute geschehen, m. Fr.! Wofür der eine glüht, das macht den andern frostig, – und wenn einer, was er meint, nach bestem Wissen und Gewissen gesagt hat, so kommt ein zweiter und widerstrebt ihm, – und alle Dinge haben ihren Gegensatz. Wir haben uns nun wohl an das erinnert, was uns antreiben kann, der Heiden Seligkeit zu suchen, – und alles, was gesagt wurde, beurkundet unsre Behauptung, daß das Werk der Mission ein Gotteswerk sei. Wie wenn nun aber mancher unter uns wäre, der auf dasjenige, was bereits geschieht, als auf ein Zerrbild hinwiese, welches mit dem nicht stimmte, was der Herr geboten hat? Wenn vom Ungeschick und scheinbar kleinen Erfolg unsrer Missionen Gründe hergenommen würden, den oder jenen in seinem Eifer wieder abzukühlen, nachdem er vielleicht eben erst die Sünde seiner Lauigkeit erkannt und Besserung gelobt hat? – Es dürfte gut und nützlich sein, sofort die zweite Frage zu beantworten, die wir aufgestellt haben, und uns recht klar zu machen, was man denn eigentlich für die Heiden thun soll, damit wir gerade auf das dringen können bei uns und andern, die Aufgabe erkennen, die der Herr gegeben, und
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