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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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war. Wohl habe ich schon oft Anstalten wie Münchengladbach rühmen hören und ich selbst bin zum Beispiel für Ecksberg und Stetten ein begeisterter Lobredner gewesen, aber man darf doch gewiß mit Wahrheit sagen, daß auch Dettelsau sich von Jahr zu Jahr gehoben hat. Vielleicht darf man Ordnung und Reinlichkeit in eine gleiche Linie mit den berühmtesten Anstalten setzen, und vielleicht erkennen andere noch mehr als wir selbst den äußeren Aufschwung den unsre Anstalt genommen hat. Auch sie hat in der Sonne ihren Anfang genommen und hat Stadien verschiedener Art durchlaufen, aber man kann doch sagen, daß sie seit dem 11. August 1864, zehn Jahre nach dem Beginn des Diaconissenhauses wie in ein Alter der Vollkommenheit eingetreten sei. Nicht blos das große schöne dreistöckige Haus mit durchaus sonnigen und luftigen Räumen, sondern auch die Umgebung dient ihr zum Lobe. Der schöne Anstaltsgarten und seine sich rings immermehr ausbreitenden parkartigen Anlagen, die zu jeder Jahreszeit einen anmuthigen Aufenthalt bieten, überwinden je länger je mehr die Schwierigkeit der natürlichen Lage. Allerdings haben wir die Bäume von Stetten nicht und nicht Ecksberg's prachtvollen Inn, aber die mühselige Arbeit unsrer Gärtner ist auch gesegnet, und wie wenig noch wird es bedürfen, um den Gang ringsum das Blödenhaus zum angenehmsten in der ganzen Gegend zu machen. Auch für die Epileptischen ist je länger je beßer gesorgt worden, und wenn auch die Sammlung, die wir zur Errichtung eines eignen Epileptischen Hauses gewagt haben, ihren Zweck nicht erreicht hat und wir nach gemachten Anstrengungen von dem Bau eines eigentlichen Epileptischen Hauses haben abstehen müßen, so haben wir es dennoch wagen dürfen, unser hiesiges Blödenhaus als einen Bau für Blöde und Epileptische zu rühmen und haben die eingegangenen Gaben zur Herstellung

war. Wohl habe ich schon oft Anstalten wie Münchengladbach rühmen hören und ich selbst bin zum Beispiel für Ecksberg und Stetten ein begeisterter Lobredner gewesen, aber man darf doch gewiß mit Wahrheit sagen, daß auch Dettelsau sich von Jahr zu Jahr gehoben hat. Vielleicht darf man Ordnung und Reinlichkeit in eine gleiche Linie mit den berühmtesten Anstalten setzen, und vielleicht erkennen andere noch mehr als wir selbst den äußeren Aufschwung den unsre Anstalt genommen hat. Auch sie hat in der Sonne ihren Anfang genommen und hat Stadien verschiedener Art durchlaufen, aber man kann doch sagen, daß sie seit dem 11. August 1864, zehn Jahre nach dem Beginn des Diaconissenhauses wie in ein Alter der Vollkommenheit eingetreten sei. Nicht blos das große schöne dreistöckige Haus mit durchaus sonnigen und luftigen Räumen, sondern auch die Umgebung dient ihr zum Lobe. Der schöne Anstaltsgarten und seine sich rings immermehr ausbreitenden parkartigen Anlagen, die zu jeder Jahreszeit einen anmuthigen Aufenthalt bieten, überwinden je länger je mehr die Schwierigkeit der natürlichen Lage. Allerdings haben wir die Bäume von Stetten nicht und nicht Ecksberg’s prachtvollen Inn, aber die mühselige Arbeit unsrer Gärtner ist auch gesegnet, und wie wenig noch wird es bedürfen, um den Gang ringsum das Blödenhaus zum angenehmsten in der ganzen Gegend zu machen. Auch für die Epileptischen ist je länger je beßer gesorgt worden, und wenn auch die Sammlung, die wir zur Errichtung eines eignen Epileptischen Hauses gewagt haben, ihren Zweck nicht erreicht hat und wir nach gemachten Anstrengungen von dem Bau eines eigentlichen Epileptischen Hauses haben abstehen müßen, so haben wir es dennoch wagen dürfen, unser hiesiges Blödenhaus als einen Bau für Blöde und Epileptische zu rühmen und haben die eingegangenen Gaben zur Herstellung

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[102/0102] war. Wohl habe ich schon oft Anstalten wie Münchengladbach rühmen hören und ich selbst bin zum Beispiel für Ecksberg und Stetten ein begeisterter Lobredner gewesen, aber man darf doch gewiß mit Wahrheit sagen, daß auch Dettelsau sich von Jahr zu Jahr gehoben hat. Vielleicht darf man Ordnung und Reinlichkeit in eine gleiche Linie mit den berühmtesten Anstalten setzen, und vielleicht erkennen andere noch mehr als wir selbst den äußeren Aufschwung den unsre Anstalt genommen hat. Auch sie hat in der Sonne ihren Anfang genommen und hat Stadien verschiedener Art durchlaufen, aber man kann doch sagen, daß sie seit dem 11. August 1864, zehn Jahre nach dem Beginn des Diaconissenhauses wie in ein Alter der Vollkommenheit eingetreten sei. Nicht blos das große schöne dreistöckige Haus mit durchaus sonnigen und luftigen Räumen, sondern auch die Umgebung dient ihr zum Lobe. Der schöne Anstaltsgarten und seine sich rings immermehr ausbreitenden parkartigen Anlagen, die zu jeder Jahreszeit einen anmuthigen Aufenthalt bieten, überwinden je länger je mehr die Schwierigkeit der natürlichen Lage. Allerdings haben wir die Bäume von Stetten nicht und nicht Ecksberg’s prachtvollen Inn, aber die mühselige Arbeit unsrer Gärtner ist auch gesegnet, und wie wenig noch wird es bedürfen, um den Gang ringsum das Blödenhaus zum angenehmsten in der ganzen Gegend zu machen. Auch für die Epileptischen ist je länger je beßer gesorgt worden, und wenn auch die Sammlung, die wir zur Errichtung eines eignen Epileptischen Hauses gewagt haben, ihren Zweck nicht erreicht hat und wir nach gemachten Anstrengungen von dem Bau eines eigentlichen Epileptischen Hauses haben abstehen müßen, so haben wir es dennoch wagen dürfen, unser hiesiges Blödenhaus als einen Bau für Blöde und Epileptische zu rühmen und haben die eingegangenen Gaben zur Herstellung

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/102>, abgerufen am 21.11.2024.