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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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der Gemeinde Neuendettelsau aufnehmen und in den andern Räumen wird den Schulkindern und Armen von Montag bis Freitag eine Suppenanstalt und nach derselben den Mädchen Industrieschule gehalten. Ueberlege dir das, überlege, daß im Männerhospitale auch der leidende, kranke Wanderer neben dem Distriktskranken Aufnahme findet, daß im Frauenhospitale neben den weiblichen Distriktskranken auch Kranke aus anderem Stande bereits Aufnahme gefunden haben, daß die Pfründner der Gemeinde bereits das Pfründhaus füllen, die Suppenanstalt und die Industrieschule alle Tage wenigstens Stunden lang einen ganzen Haufen fröhlicher Kinder zum Empfange von Liebesdiensten sammelt, so hast du bereits den Anfang eines reichen Lebens der Barmherzigkeit, das sich nunmehr da entfaltet, wo ehedem nur Reuters Pferde die Hufe hoben, ohne daß irgendwem ein Nutzen geschafft wurde. Jetzt ist es Winter, aber wie bald wird die schönere Jahreszeit kommen. Dann werden in den bereits hergestellten Anlagen Neupert's Bäume ausschlagen und unter den Fenstern der Distriktshospitäler seine Rosen blühen. Weggenommen wird werden alles, was noch wild ist, und auch die anliegenden Wohnungen werden sich im Chor mit allen den verschiedenen Anstaltshäusern vereinigen und Alles wird werth sein und werden, die Werke des Hospitalplatzes zu schmücken. Man kann nicht wißen, was alles noch auf demselbigen Grund und Boden erwächst und wächst, aber siehe, wir sind hier auf den eigentlichen Arbeitsfeldern der Neuendettelsauer Liebesthätigkeit. Von dem Mutterhause der Diaconissenanstalt durch alles, was dazwischen liegt, dehnt und zieht man sich zu den Hospitälern als zu dem praktischen Ziele des Ganzen. Wenn der Frühling kommt und die schmutzigen Wege vertrocknen und cultiviert werden, dann wünsche ich dir, lieber Leser, eine überlegsame Reise aus den Hospitalplatz von

der Gemeinde Neuendettelsau aufnehmen und in den andern Räumen wird den Schulkindern und Armen von Montag bis Freitag eine Suppenanstalt und nach derselben den Mädchen Industrieschule gehalten. Ueberlege dir das, überlege, daß im Männerhospitale auch der leidende, kranke Wanderer neben dem Distriktskranken Aufnahme findet, daß im Frauenhospitale neben den weiblichen Distriktskranken auch Kranke aus anderem Stande bereits Aufnahme gefunden haben, daß die Pfründner der Gemeinde bereits das Pfründhaus füllen, die Suppenanstalt und die Industrieschule alle Tage wenigstens Stunden lang einen ganzen Haufen fröhlicher Kinder zum Empfange von Liebesdiensten sammelt, so hast du bereits den Anfang eines reichen Lebens der Barmherzigkeit, das sich nunmehr da entfaltet, wo ehedem nur Reuters Pferde die Hufe hoben, ohne daß irgendwem ein Nutzen geschafft wurde. Jetzt ist es Winter, aber wie bald wird die schönere Jahreszeit kommen. Dann werden in den bereits hergestellten Anlagen Neupert’s Bäume ausschlagen und unter den Fenstern der Distriktshospitäler seine Rosen blühen. Weggenommen wird werden alles, was noch wild ist, und auch die anliegenden Wohnungen werden sich im Chor mit allen den verschiedenen Anstaltshäusern vereinigen und Alles wird werth sein und werden, die Werke des Hospitalplatzes zu schmücken. Man kann nicht wißen, was alles noch auf demselbigen Grund und Boden erwächst und wächst, aber siehe, wir sind hier auf den eigentlichen Arbeitsfeldern der Neuendettelsauer Liebesthätigkeit. Von dem Mutterhause der Diaconissenanstalt durch alles, was dazwischen liegt, dehnt und zieht man sich zu den Hospitälern als zu dem praktischen Ziele des Ganzen. Wenn der Frühling kommt und die schmutzigen Wege vertrocknen und cultiviert werden, dann wünsche ich dir, lieber Leser, eine überlegsame Reise aus den Hospitalplatz von

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[115/0115] der Gemeinde Neuendettelsau aufnehmen und in den andern Räumen wird den Schulkindern und Armen von Montag bis Freitag eine Suppenanstalt und nach derselben den Mädchen Industrieschule gehalten. Ueberlege dir das, überlege, daß im Männerhospitale auch der leidende, kranke Wanderer neben dem Distriktskranken Aufnahme findet, daß im Frauenhospitale neben den weiblichen Distriktskranken auch Kranke aus anderem Stande bereits Aufnahme gefunden haben, daß die Pfründner der Gemeinde bereits das Pfründhaus füllen, die Suppenanstalt und die Industrieschule alle Tage wenigstens Stunden lang einen ganzen Haufen fröhlicher Kinder zum Empfange von Liebesdiensten sammelt, so hast du bereits den Anfang eines reichen Lebens der Barmherzigkeit, das sich nunmehr da entfaltet, wo ehedem nur Reuters Pferde die Hufe hoben, ohne daß irgendwem ein Nutzen geschafft wurde. Jetzt ist es Winter, aber wie bald wird die schönere Jahreszeit kommen. Dann werden in den bereits hergestellten Anlagen Neupert’s Bäume ausschlagen und unter den Fenstern der Distriktshospitäler seine Rosen blühen. Weggenommen wird werden alles, was noch wild ist, und auch die anliegenden Wohnungen werden sich im Chor mit allen den verschiedenen Anstaltshäusern vereinigen und Alles wird werth sein und werden, die Werke des Hospitalplatzes zu schmücken. Man kann nicht wißen, was alles noch auf demselbigen Grund und Boden erwächst und wächst, aber siehe, wir sind hier auf den eigentlichen Arbeitsfeldern der Neuendettelsauer Liebesthätigkeit. Von dem Mutterhause der Diaconissenanstalt durch alles, was dazwischen liegt, dehnt und zieht man sich zu den Hospitälern als zu dem praktischen Ziele des Ganzen. Wenn der Frühling kommt und die schmutzigen Wege vertrocknen und cultiviert werden, dann wünsche ich dir, lieber Leser, eine überlegsame Reise aus den Hospitalplatz von

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/115>, abgerufen am 21.11.2024.