Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.einen Aufenthalt in Dettelsau in kranker Zeit oder in Todesnoth. Nun stehen unsere Häuser gebaut und wir haben sie wohnlich und heimlich gemacht. Ochsen und Mastvieh sind geschlachtet, kommt es ist Alles bereit. Wir wollen euch segnen und euch Gottes Liebe zeigen. Kommt nur in eure Distriktshospitäler, sie sind in Wahrheit euer. Das letzte Hospital hat eine adelige Jungfrau gebaut, die in ihrem ganzen Leben keinen schöneren Gedanken gehabt hat, als Jesu nach das Ihre für unsere Kranken zu geben, seine süße Armuth zu ererben und sich dabei zu trösten, daß es andere von ihrem Gute im Leben und Sterben gut haben möchten. Wofür die edle Seele ihr Gut mit großem Eifer gegeben hat, dafür haben die meisten unter uns nie etwas gethan oder gegeben. Wir dürften roth darüber werden, aber wenn das auch nicht, so werden wir doch so roh und boshaft nicht sein, daß wir nicht fänden, eine solche Liebe zu den armen Brüdern und Schwestern Jesu sei doch auch schön und in der That doch auch wirklich nachahmenswerth. Ich freue mich, daß so etwas in Dettelsau vorgekommen ist und wünsche mir nichts als den gleichen Sinn und ein demüthiges Herz. - einen Aufenthalt in Dettelsau in kranker Zeit oder in Todesnoth. Nun stehen unsere Häuser gebaut und wir haben sie wohnlich und heimlich gemacht. Ochsen und Mastvieh sind geschlachtet, kommt es ist Alles bereit. Wir wollen euch segnen und euch Gottes Liebe zeigen. Kommt nur in eure Distriktshospitäler, sie sind in Wahrheit euer. Das letzte Hospital hat eine adelige Jungfrau gebaut, die in ihrem ganzen Leben keinen schöneren Gedanken gehabt hat, als Jesu nach das Ihre für unsere Kranken zu geben, seine süße Armuth zu ererben und sich dabei zu trösten, daß es andere von ihrem Gute im Leben und Sterben gut haben möchten. Wofür die edle Seele ihr Gut mit großem Eifer gegeben hat, dafür haben die meisten unter uns nie etwas gethan oder gegeben. Wir dürften roth darüber werden, aber wenn das auch nicht, so werden wir doch so roh und boshaft nicht sein, daß wir nicht fänden, eine solche Liebe zu den armen Brüdern und Schwestern Jesu sei doch auch schön und in der That doch auch wirklich nachahmenswerth. Ich freue mich, daß so etwas in Dettelsau vorgekommen ist und wünsche mir nichts als den gleichen Sinn und ein demüthiges Herz. – <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0117" n="117"/> einen Aufenthalt in Dettelsau in kranker Zeit oder in Todesnoth. Nun stehen unsere Häuser gebaut und wir haben sie wohnlich und heimlich gemacht. Ochsen und Mastvieh sind geschlachtet, kommt es ist Alles bereit. Wir wollen euch segnen und euch Gottes Liebe zeigen. Kommt nur in eure Distriktshospitäler, sie sind in Wahrheit euer. Das letzte Hospital hat eine adelige Jungfrau gebaut, die in ihrem ganzen Leben keinen schöneren Gedanken gehabt hat, als Jesu nach das Ihre für unsere Kranken zu geben, seine süße Armuth zu ererben und sich dabei zu trösten, daß es andere von ihrem Gute im Leben und Sterben gut haben möchten. Wofür die edle Seele ihr Gut mit großem Eifer gegeben hat, dafür haben die meisten unter uns nie etwas gethan oder gegeben. Wir dürften roth darüber werden, aber wenn das auch nicht, so werden wir doch so roh und boshaft nicht sein, daß wir nicht fänden, eine solche Liebe zu den armen Brüdern und Schwestern Jesu sei doch auch schön und in der That doch auch wirklich nachahmenswerth. Ich freue mich, daß so etwas in Dettelsau vorgekommen ist und wünsche mir nichts als den gleichen Sinn und ein demüthiges Herz. –</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [117/0117]
einen Aufenthalt in Dettelsau in kranker Zeit oder in Todesnoth. Nun stehen unsere Häuser gebaut und wir haben sie wohnlich und heimlich gemacht. Ochsen und Mastvieh sind geschlachtet, kommt es ist Alles bereit. Wir wollen euch segnen und euch Gottes Liebe zeigen. Kommt nur in eure Distriktshospitäler, sie sind in Wahrheit euer. Das letzte Hospital hat eine adelige Jungfrau gebaut, die in ihrem ganzen Leben keinen schöneren Gedanken gehabt hat, als Jesu nach das Ihre für unsere Kranken zu geben, seine süße Armuth zu ererben und sich dabei zu trösten, daß es andere von ihrem Gute im Leben und Sterben gut haben möchten. Wofür die edle Seele ihr Gut mit großem Eifer gegeben hat, dafür haben die meisten unter uns nie etwas gethan oder gegeben. Wir dürften roth darüber werden, aber wenn das auch nicht, so werden wir doch so roh und boshaft nicht sein, daß wir nicht fänden, eine solche Liebe zu den armen Brüdern und Schwestern Jesu sei doch auch schön und in der That doch auch wirklich nachahmenswerth. Ich freue mich, daß so etwas in Dettelsau vorgekommen ist und wünsche mir nichts als den gleichen Sinn und ein demüthiges Herz. –
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