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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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hierher und traten darauf im April 1854 definitiv ihren Beruf hier an. Bei dem großen Mangel an Platz, der hier je und je gewesen, wohnten sie zuerst mit sechs Diaconissenschülerinnen und zwei Hospitantinnen in den oberen Räumen des Gasthauses zur Sonne, wo früherhin auch Inspector Bauer und seine Missionsschüler gewohnt hatten, ehe er sich ein eignes Wohnhaus gekauft hatte. Ueberhaupt war das hiesige Gasthaus zur Sonne lange Jahre mit den hiesigen Anstalten verbunden, und was man auch an dieser Wohnung auszusetzen hatte, immer war sie den Anstalten erträglich und diese fanden ihr Gedeihen darin. So war es auch mit der werdenden Diaconissenanstalt. Bis zur Genehmigung des Programms und der Statuten der Anstalt wohnten die drei Vorsteherinnen mit ihrer kleinen Schaar, in der Sonne, als Privatanstalt, und man wagte es von hier aus am 9. Mai des Jahres 1854, am Tage Hiob, die Anstalt feierlich zu eröffnen. Nachmittags um 2 Uhr versammelten sich die Männer im dortigen Pfarrhause, Frauen und Jungfrauen der theilnehmenden Kreise in der Wohnung der drei Vorsteherinnen zur Sonne. - Von da aus zog man in die dicht besetzte Kirche, wo sich ein zahlreiches Publicum der Umgend versammelt hatte. Nach dem Orgelpräludium brach die Versammlung in die beiden ersten Verse des Liedes: "Komm heiliger Geistes" aus. Zwei Zöglinge der Missionsanstalt vertraten die Stelle von Lectoren und lasen vom Orgelchor herunter als Evangelium des Tages Matth. 25, 31-46. und als Epistel Röm. 16, 1-16. Diese Lectionen fanden so tiefen Anklang im Herzen der Hörer, daß man hernach beschloß, sie beide als stehende Lectionen für den 9. Mai in der Anstalt zu behalten. Wirklich klingen seitdem die beiden großen Lectionen an Feiern und Feiertagen des Diaconissenhauses immer wieder. Darauf sang man V. 1 und 2 des Liedes

hierher und traten darauf im April 1854 definitiv ihren Beruf hier an. Bei dem großen Mangel an Platz, der hier je und je gewesen, wohnten sie zuerst mit sechs Diaconissenschülerinnen und zwei Hospitantinnen in den oberen Räumen des Gasthauses zur Sonne, wo früherhin auch Inspector Bauer und seine Missionsschüler gewohnt hatten, ehe er sich ein eignes Wohnhaus gekauft hatte. Ueberhaupt war das hiesige Gasthaus zur Sonne lange Jahre mit den hiesigen Anstalten verbunden, und was man auch an dieser Wohnung auszusetzen hatte, immer war sie den Anstalten erträglich und diese fanden ihr Gedeihen darin. So war es auch mit der werdenden Diaconissenanstalt. Bis zur Genehmigung des Programms und der Statuten der Anstalt wohnten die drei Vorsteherinnen mit ihrer kleinen Schaar, in der Sonne, als Privatanstalt, und man wagte es von hier aus am 9. Mai des Jahres 1854, am Tage Hiob, die Anstalt feierlich zu eröffnen. Nachmittags um 2 Uhr versammelten sich die Männer im dortigen Pfarrhause, Frauen und Jungfrauen der theilnehmenden Kreise in der Wohnung der drei Vorsteherinnen zur Sonne. – Von da aus zog man in die dicht besetzte Kirche, wo sich ein zahlreiches Publicum der Umgend versammelt hatte. Nach dem Orgelpräludium brach die Versammlung in die beiden ersten Verse des Liedes: „Komm heiliger Geistes“ aus. Zwei Zöglinge der Missionsanstalt vertraten die Stelle von Lectoren und lasen vom Orgelchor herunter als Evangelium des Tages Matth. 25, 31–46. und als Epistel Röm. 16, 1–16. Diese Lectionen fanden so tiefen Anklang im Herzen der Hörer, daß man hernach beschloß, sie beide als stehende Lectionen für den 9. Mai in der Anstalt zu behalten. Wirklich klingen seitdem die beiden großen Lectionen an Feiern und Feiertagen des Diaconissenhauses immer wieder. Darauf sang man V. 1 und 2 des Liedes

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[29/0029] hierher und traten darauf im April 1854 definitiv ihren Beruf hier an. Bei dem großen Mangel an Platz, der hier je und je gewesen, wohnten sie zuerst mit sechs Diaconissenschülerinnen und zwei Hospitantinnen in den oberen Räumen des Gasthauses zur Sonne, wo früherhin auch Inspector Bauer und seine Missionsschüler gewohnt hatten, ehe er sich ein eignes Wohnhaus gekauft hatte. Ueberhaupt war das hiesige Gasthaus zur Sonne lange Jahre mit den hiesigen Anstalten verbunden, und was man auch an dieser Wohnung auszusetzen hatte, immer war sie den Anstalten erträglich und diese fanden ihr Gedeihen darin. So war es auch mit der werdenden Diaconissenanstalt. Bis zur Genehmigung des Programms und der Statuten der Anstalt wohnten die drei Vorsteherinnen mit ihrer kleinen Schaar, in der Sonne, als Privatanstalt, und man wagte es von hier aus am 9. Mai des Jahres 1854, am Tage Hiob, die Anstalt feierlich zu eröffnen. Nachmittags um 2 Uhr versammelten sich die Männer im dortigen Pfarrhause, Frauen und Jungfrauen der theilnehmenden Kreise in der Wohnung der drei Vorsteherinnen zur Sonne. – Von da aus zog man in die dicht besetzte Kirche, wo sich ein zahlreiches Publicum der Umgend versammelt hatte. Nach dem Orgelpräludium brach die Versammlung in die beiden ersten Verse des Liedes: „Komm heiliger Geistes“ aus. Zwei Zöglinge der Missionsanstalt vertraten die Stelle von Lectoren und lasen vom Orgelchor herunter als Evangelium des Tages Matth. 25, 31–46. und als Epistel Röm. 16, 1–16. Diese Lectionen fanden so tiefen Anklang im Herzen der Hörer, daß man hernach beschloß, sie beide als stehende Lectionen für den 9. Mai in der Anstalt zu behalten. Wirklich klingen seitdem die beiden großen Lectionen an Feiern und Feiertagen des Diaconissenhauses immer wieder. Darauf sang man V. 1 und 2 des Liedes

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/29>, abgerufen am 03.12.2024.