Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Römische Partey/ insonderheit durch Beyhülffe eines grossen Römers/Cincii, behaubtete/ und zu Alba residirte. Jm zwölfften Seculo machte man meistens Mönche/ sonder- Es brach zur selben Zeit eine neue faction aus. Die Gros- seine
Roͤmiſche Partey/ inſonderheit durch Beyhuͤlffe eines groſſen Roͤmers/Cincii, behaubtete/ und zu Alba reſidirte. Jm zwoͤlfften Seculo machte man meiſtens Moͤnche/ ſonder- Es brach zur ſelben Zeit eine neue faction aus. Die Groſ- ſeine
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Roͤmiſche
Partey/ inſonderheit durch Beyhuͤlffe eines groſſen Roͤmers/
Cincii, behaubtete/ und zu Alba reſidirte.
Jm zwoͤlfften Seculo machte man meiſtens Moͤnche/ ſonder-
lich aus dem Benedictiner-Kloſter Monte Casſino, zu Paͤbſten/
weil dieſelben dem Roͤmiſchen Stuhl bißhero ſolchen Vortheil
gebracht hatten/ dergleichen bald im Anfang waren Paſchalis II.
und Gelaſius II. Jedoch erhub ſich wieder den letzten eine gerau-
me Zeit lang ein Roͤmiſcher Nobile, Nahmens Cincius Fran-
gepane, von der Kaͤyſerlichen Partey/ welcher durch ſeine
Macht das Pabſtuhm eine Weile behaubtete. Nach dieſem
folgte Calixtus II. welcher Hildebrands Anſchlaͤgen ſcharff
nachfolgte/ und den Kaͤyſer endlich dahin trieb/ daß er die
Deutſchen und Jtaliaͤniſchen Biſchoͤffe voͤllig unter des Pabſts
Macht geben muſte. Die Kaͤyſerliche Partey hatte zwar Mau-
ritium, der ſich Gelaſium nennete/ zum Pabſt wieder ihn er-
wehlet/ er uͤberwand ihn aber mit einem Kriegsheer/ welches der
Cardinal Johannes von Crema anfuͤhrete: Nach welchem
Honorius III. etwas ruhig regierte.
Es brach zur ſelben Zeit eine neue faction aus. Die Groſ-
ſen in Rom wolten ſich laͤnger von denen Prælaten nicht regieren
laſſen/ ſondern prætendirten/ daß der Roͤmiſche Rath die Herr-
ſchafft fuͤhren ſolte. Die faction der Prælaten machte zwar
Innocentium II. aus einem Cardinal zum Pabſt/ die Stadt-
Partey aber laurete nur auff gute Gelegenheit/ und ſo bald In-
nocentius mit dem Hertzog von Apulien zu thun bekam/ wehl-
ten ſie wieder jenen eines groſſen Roͤmers Petri Leonis Sohn/
und nenneten ihn Anacletum. Jener nahm zu Kaͤyſer Lo-
thario II. ſeine Zuflucht/ und ward von ihm wieder eingeſetzt/
die Roͤmer aber zum Gehorſam gebracht/ ſo daß ſie unter ſeinen
Nachkommen/ Cœleſtino II. und Lucio III. ziemlich ſtill waren.
Als aber Eugenius III. gewehlet war/ wolte ihn die Stadt-Par-
tey zwingen/ ihre Freyheit zu conſirmiren/ da er ſich nun wei-
gerte und auff der Tyber davon flohe/ ſchoſſen ihm die Roͤmer
mit Pfeilen nach. Er nahm aber zu dem Koͤnig in Franckreich
ſeine
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