Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Römische denen Mediceern zu Florentz gar den Königlichen Titul zuwen-den wolte. Die Zelanten brachten hierauff Pium V. Gre- gorium XIII. und Sixtum V. auff den Stuhl/ welche sich des Pabstuhms eyffriger annahmen/ den Römischen Catechismum verfertigen liessen/ den Calender und die Vulgatam Versionem, das Missale und Breviarium besserten. Weil aber der letzte aus diesen Zelanten anfing denen Spaniern sehr wehe zu thun/ setzte die Spanische faction alles daran/ daß sie nach ihm aus ihren Mittel Gregorium XIV. und Clementem VIII. auff den Thron brachten/ welche die Krohn Franckreich auff alle Art druckten. Jm siebzehenden Seculo, welches noch übrig ist/ hat man Nach Gregorii Todt suchte die Spanische Faction alle hart
Roͤmiſche denen Mediceern zu Florentz gar den Koͤniglichen Titul zuwen-den wolte. Die Zelanten brachten hierauff Pium V. Gre- gorium XIII. und Sixtum V. auff den Stuhl/ welche ſich des Pabſtuhms eyffriger annahmen/ den Roͤmiſchen Catechiſmum verfertigen lieſſen/ den Calender und die Vulgatam Verſionem, das Miſſale und Breviarium beſſerten. Weil aber der letzte aus dieſen Zelanten anfing denen Spaniern ſehr wehe zu thun/ ſetzte die Spaniſche faction alles daran/ daß ſie nach ihm aus ihren Mittel Gregorium XIV. und Clementem VIII. auff den Thron brachten/ welche die Krohn Franckreich auff alle Art druckten. Jm ſiebzehenden Seculo, welches noch uͤbrig iſt/ hat man Nach Gregorii Todt ſuchte die Spaniſche Faction alle hart
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0118" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Roͤmiſche</hi></fw><lb/> denen Mediceern zu Florentz gar den Koͤniglichen Titul zuwen-<lb/> den wolte. Die <hi rendition="#aq">Zelant</hi>en brachten hierauff <hi rendition="#aq">Pium V. Gre-<lb/> gorium XIII.</hi> und <hi rendition="#aq">Sixtum V.</hi> auff den Stuhl/ welche ſich des<lb/> Pabſtuhms eyffriger annahmen/ den Roͤmiſchen Catechiſmum<lb/> verfertigen lieſſen/ den Calender und die <hi rendition="#aq">Vulgatam Verſionem,</hi><lb/> das <hi rendition="#aq">Miſſale</hi> und <hi rendition="#aq">Breviarium</hi> beſſerten. Weil aber der letzte<lb/> aus dieſen <hi rendition="#aq">Zelant</hi>en anfing denen Spaniern ſehr wehe zu thun/<lb/> ſetzte die Spaniſche <hi rendition="#aq">faction</hi> alles daran/ daß ſie nach ihm aus<lb/> ihren Mittel <hi rendition="#aq">Gregorium XIV.</hi> und <hi rendition="#aq">Clementem VIII.</hi> auff den<lb/> Thron brachten/ welche die Krohn Franckreich auff alle Art<lb/> druckten.</p><lb/> <p>Jm ſiebzehenden <hi rendition="#aq">Seculo,</hi> welches noch uͤbrig iſt/ hat man<lb/> zwar dieſe Streiche etwas verdeckter ſpielen muͤſſen/ iedoch hat<lb/> Gottes Hand ſie oͤffters entdecket. Denen Mediceern gluͤckt<lb/> es zum Anfang deſſelben noch zum letzten mahl mit ihren groſſen<lb/> Geld/ den Mediceiſchen Cardinal <hi rendition="#aq">Leonem XI.</hi> auff kurtze<lb/> Zeit als Pabſt zu ſehen. Hierauff geriethen die Cardinaͤle im<lb/><hi rendition="#aq">Conclavi</hi> hart an einander: Die <hi rendition="#aq">Zelant</hi>en wolten den beruͤhm-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Baronium</hi> erhoben wiſſen/ die Spaniſche Partey hatte den<lb/> Cardinal von <hi rendition="#aq">Reggio</hi> ſchon erwehlet/ und die <hi rendition="#aq">adoration</hi> ange-<lb/> fangen; Jedoch gelung es der Frantzoͤſiſchen/ daß ihr <hi rendition="#aq">Candidat,</hi><lb/> der Cardinal <hi rendition="#aq">Borgheſe,</hi> mit dem Nahmen <hi rendition="#aq">Pauli V.</hi> das Feld<lb/> behielt. Die groſſen <hi rendition="#aq">Intriguen</hi> dieſes und des vorhergehenden<lb/><hi rendition="#aq">Conclavis</hi> hat der Cardinal <hi rendition="#aq">Perronius</hi> uns geſchrieben hin-<lb/> terlaſſen. Der Frantzoͤſiſchen <hi rendition="#aq">Faction</hi> gibt man auch ſchuld/<lb/> daß ſie <hi rendition="#aq">Gregorium XV.</hi> vormahls den Cardinal <hi rendition="#aq">Ludoviſio,</hi><lb/> zum Pabſt gemacht/ welcher ſich und gantz Rom von einem 50.<lb/> jaͤhrigen Weibe |beherrſchen ließ.</p><lb/> <p>Nach <hi rendition="#aq">Gregorii</hi> Todt ſuchte die Spaniſche <hi rendition="#aq">Faction</hi> alle<lb/> Kraͤffte vor/ den Cardinal <hi rendition="#aq">Borromeo</hi> zum Pabſt zu machen:<lb/> Dennoch uͤberwog die Frantzoͤſiſche/ und brachte es/ da ſchon<lb/> 10. Cardinaͤle im <hi rendition="#aq">Conclavi</hi> verſtorben waren/ dahin/ daß der<lb/> Cardinal <hi rendition="#aq">Barberini,</hi> oder <hi rendition="#aq">Urbanus VIII.</hi> auff den Stuhl kam.<lb/> Nach deſſen Todt ſetzten die Frantzoͤſiſche und Spaniſche <hi rendition="#aq">faction</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">hart</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0118]
Roͤmiſche
denen Mediceern zu Florentz gar den Koͤniglichen Titul zuwen-
den wolte. Die Zelanten brachten hierauff Pium V. Gre-
gorium XIII. und Sixtum V. auff den Stuhl/ welche ſich des
Pabſtuhms eyffriger annahmen/ den Roͤmiſchen Catechiſmum
verfertigen lieſſen/ den Calender und die Vulgatam Verſionem,
das Miſſale und Breviarium beſſerten. Weil aber der letzte
aus dieſen Zelanten anfing denen Spaniern ſehr wehe zu thun/
ſetzte die Spaniſche faction alles daran/ daß ſie nach ihm aus
ihren Mittel Gregorium XIV. und Clementem VIII. auff den
Thron brachten/ welche die Krohn Franckreich auff alle Art
druckten.
Jm ſiebzehenden Seculo, welches noch uͤbrig iſt/ hat man
zwar dieſe Streiche etwas verdeckter ſpielen muͤſſen/ iedoch hat
Gottes Hand ſie oͤffters entdecket. Denen Mediceern gluͤckt
es zum Anfang deſſelben noch zum letzten mahl mit ihren groſſen
Geld/ den Mediceiſchen Cardinal Leonem XI. auff kurtze
Zeit als Pabſt zu ſehen. Hierauff geriethen die Cardinaͤle im
Conclavi hart an einander: Die Zelanten wolten den beruͤhm-
ten Baronium erhoben wiſſen/ die Spaniſche Partey hatte den
Cardinal von Reggio ſchon erwehlet/ und die adoration ange-
fangen; Jedoch gelung es der Frantzoͤſiſchen/ daß ihr Candidat,
der Cardinal Borgheſe, mit dem Nahmen Pauli V. das Feld
behielt. Die groſſen Intriguen dieſes und des vorhergehenden
Conclavis hat der Cardinal Perronius uns geſchrieben hin-
terlaſſen. Der Frantzoͤſiſchen Faction gibt man auch ſchuld/
daß ſie Gregorium XV. vormahls den Cardinal Ludoviſio,
zum Pabſt gemacht/ welcher ſich und gantz Rom von einem 50.
jaͤhrigen Weibe |beherrſchen ließ.
Nach Gregorii Todt ſuchte die Spaniſche Faction alle
Kraͤffte vor/ den Cardinal Borromeo zum Pabſt zu machen:
Dennoch uͤberwog die Frantzoͤſiſche/ und brachte es/ da ſchon
10. Cardinaͤle im Conclavi verſtorben waren/ dahin/ daß der
Cardinal Barberini, oder Urbanus VIII. auff den Stuhl kam.
Nach deſſen Todt ſetzten die Frantzoͤſiſche und Spaniſche faction
hart
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |