Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Histor. medii aevi. Königreich/ oder doch bey Fränckischen Herren geblieben/ begrieffNavarra und Catalonien/ unter welchen sonderlich das letzte nach Fränckischer Art in Pagos abgetheilet war/ wie denn der Pagus Ruscinonensis, ietzt Roussillon, und Barcinonensis bey Barcel- lona in den Chronicken vorkommen. Das Gothische Theil ward von dem Uberbleibsel der alten Gothen beherrschet und er- weitert/ darzu gehörte das Königreich Leon mit der Haupt- Stadt Leon und Oviedo, Gallicien/ Arragonien/ Castilien und Portugall. Die Saracenen hatten den Uberrest/ als den grö- sten Theil von Castilien/ ingleichen Valentia, Murcia, Grana- da, Andalusia und Algarbia. Jtalien bestunde damahls aus dem Lombardischen König- Die Slavischen Länder/ welche sonst auch Slavania ge- lichen C c 2
Hiſtor. medii ævi. Koͤnigreich/ oder doch bey Fraͤnckiſchen Herren geblieben/ begrieffNavarra und Catalonien/ unter welchen ſonderlich das letzte nach Fraͤnckiſcher Art in Pagos abgetheilet war/ wie denn der Pagus Ruſcinonenſis, ietzt Rousſillon, und Barcinonenſis bey Barcel- lona in den Chronicken vorkommen. Das Gothiſche Theil ward von dem Uberbleibſel der alten Gothen beherrſchet und er- weitert/ darzu gehoͤrte das Koͤnigreich Leon mit der Haupt- Stadt Leon und Oviedo, Gallicien/ Arragonien/ Caſtilien und Portugall. Die Saracenen hatten den Uberreſt/ als den groͤ- ſten Theil von Caſtilien/ ingleichen Valentia, Murcia, Grana- da, Andaluſia und Algarbia. Jtalien beſtunde damahls aus dem Lombardiſchen Koͤnig- Die Slaviſchen Laͤnder/ welche ſonſt auch Slavania ge- lichen C c 2
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Hiſtor. medii ævi.
Koͤnigreich/ oder doch bey Fraͤnckiſchen Herren geblieben/ begrieff
Navarra und Catalonien/ unter welchen ſonderlich das letzte nach
Fraͤnckiſcher Art in Pagos abgetheilet war/ wie denn der Pagus
Ruſcinonenſis, ietzt Rousſillon, und Barcinonenſis bey Barcel-
lona in den Chronicken vorkommen. Das Gothiſche Theil
ward von dem Uberbleibſel der alten Gothen beherrſchet und er-
weitert/ darzu gehoͤrte das Koͤnigreich Leon mit der Haupt-
Stadt Leon und Oviedo, Gallicien/ Arragonien/ Caſtilien und
Portugall. Die Saracenen hatten den Uberreſt/ als den groͤ-
ſten Theil von Caſtilien/ ingleichen Valentia, Murcia, Grana-
da, Andaluſia und Algarbia.
Jtalien beſtunde damahls aus dem Lombardiſchen Koͤnig-
reich/ und denen Reſten des Roͤmiſchen Reichs. Das Lombar-
diſche Koͤnigreich umbſchloſſen die Alpen von Norden/ und von
da breitete es ſich in Jtalien biß gegen Neapolis aus/ und be-
grieff nebſt der Lombardie das gantze Hetrurien und Campa-
nien. Dieſes gantze Reich war in gewiſſe Caſtaldias oder Burg-
Herrſchafften abgetheilet/ derer viel unter eine Graffſchafft ge-
hoͤrten/ und dieſe waren wieder unter fuͤnff Hertzogthuͤmer/ Fri-
aul, Trident, Spoleto, Thuſcia und Benevento, und vier
Marckgraffſchafften/ Eporædia, Tarviſio, Lucca und Ancona
gezogen. Das mittelſte Theil der Lombardie aber war frey und
blieb allein zu des Koͤnigs Diſpoſition, worzu Milano, Pavia,
Placentia, Breſcia, Cremona, Mantua, Bononia, Ferrara &c.
gehoͤrten. Jn denen Hertzogthuͤmern und Marckgraffſchafften
lagen/ Eporædia, ietzo Saluzze, Verona, Vincentia, Tarviſium,
Aquilegia, Spoletum, Urbinum, Camerinum, Lucca, Piſa,
Florentia, Sena, Viterbium, Beneventum, Capua, Neapolis
und Salernum, nebſt denen beyden beruͤhmten Schloͤßern/ Fraxi-
neto an der Tyber und Canuſio unweit Parma. Mehrere
Nachricht iſt in denen Politiſchen Idéen zu finden.
Die Slaviſchen Laͤnder/ welche ſonſt auch Slavania ge-
nennet werden/ waren ſehr weit ausgebreitet/ und koͤnnen gar
wohl in die noͤrdlichen und ſuͤdlichen getheilet werden. Die noͤrd-
lichen
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