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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Einleitung zur
hauptsächlich das alte grosse Hertzogthum Sachsen/ Fresien und
die meisten nördlichen Slavischen Länder/ an welche auch unten
ein Stück vom Lotharischen Reich und Ost-Francken stösset. Die
Flüsse/ welche man hier zuförderst nach den damahligen Nahmen
kennen muß/ sind nebst dem Rhein/ u. der in selben lauffenden Rur/
Lippia (Lippe/) und Alisone (Jssel) folgende: Emisa, (Emse) Visara
welche bey ihren Uhrsprung auch Wirraha heist (die Weser/] in
welche die Wagarna [Wehra) Ambra, [Emmer) Alara (Aller)
und in diese hinwieder der Oacrus (Ocker) und Lagin (Leine] flies-
sen: Albea (die Elbe) in welche die Boda, (Bode] Hevela,
[Havel) Sala, Unstrot, Milda und andre Wasser rinnen: Die
Odora (Oder) und etliche geringere/ als Trava, Warna, &c.
Sachsen hat zu Gräntzen gegen Norden die Eydoram (Eyder)
und Slia/ von welcher eine Linie biß fast an die Aller Südwerts/
und von dar biß nach Havelberg Ostwerts gezogen wird: Ge-
gen Morgen die Elbe und Sale/ alles gegen die Slaven: Ferner
gegen Mittag die Unstrut und eine Linie von derselben biß an die
Rur und deren Einfluß in den Rhein bey Dispargo oder Duys-
burg/ gegen die Francken: Von Abend den Rhein/ gegen das Re-
gnum Lothariense,
und eine Linie von der Wahl biß an die We-
ser/ gegen Frießland; Endlich den Oceanum biß wieder an die Ey-
der. Es ward damahls eingetheilet/ in Ostfahliam, Westfah-
liam, Angariam, Saxoniam Albianam,
das Frießländische und
Thüringische Stück/ wiewohl die drey ersten vornehmlich bey de-
nen Scriptoribus selbiger Zeit angeführet worden. Ostfahlia, wel-
ches die Weser Westwerts umbschliesset/ wird sonst auch Saxonia
nova
genennet/ weil es die Sachsen/ nachdem sie die Hermun-
duros
und andre Schwaben daraus vertrieben hatten/ einnah-
men. Darzu gehörten folgende Pagi, oder Gauen: Hastvala,
oder Ostfahla bey Zell/ Lagingowe an der Leine/ bey Hanover
und Calenberg/ Auge, oder Augia bey Corvey/ welches berühm-
te Stifft sonderlich in diese Gau gehörte/ Paringen bey Nord-
heim/ Guttingon bey Göttingen/ Grenigow bey Grene/
Gandersheimigow bey Gandersheim/ Hessengowe bey

Helm-

Einleitung zur
hauptſaͤchlich das alte groſſe Hertzogthum Sachſen/ Freſien und
die meiſten noͤrdlichen Slaviſchen Laͤnder/ an welche auch unten
ein Stuͤck vom Lothariſchen Reich und Oſt-Francken ſtoͤſſet. Die
Fluͤſſe/ welche man hier zufoͤrderſt nach den damahligen Nahmen
kennen muß/ ſind nebſt dem Rhein/ u. der in ſelben lauffenden Rur/
Lippia (Lippe/) und Aliſone (Jſſel) folgende: Emiſa, (Emſe) Viſara
welche bey ihren Uhrſprung auch Wirraha heiſt (die Weſer/] in
welche die Wagarna [Wehra) Ambra, [Emmer) Alara (Aller)
und in dieſe hinwieder der Oacrus (Ocker) und Lagin (Leine] flieſ-
ſen: Albea (die Elbe) in welche die Boda, (Bode] Hevela,
[Havel) Sala, Unſtrot, Milda und andre Waſſer rinnen: Die
Odora (Oder) und etliche geringere/ als Trava, Warna, &c.
Sachſen hat zu Graͤntzen gegen Norden die Eydoram (Eyder)
und Slia/ von welcher eine Linie biß faſt an die Aller Suͤdwerts/
und von dar biß nach Havelberg Oſtwerts gezogen wird: Ge-
gen Morgen die Elbe und Sale/ alles gegen die Slaven: Ferner
gegen Mittag die Unſtrut und eine Linie von derſelben biß an die
Rur und deren Einfluß in den Rhein bey Diſpargo oder Duys-
burg/ gegen die Francken: Von Abend den Rhein/ gegen das Re-
gnum Lotharienſe,
und eine Linie von der Wahl biß an die We-
ſer/ gegen Frießland; Endlich den Oceanum biß wieder an die Ey-
der. Es ward damahls eingetheilet/ in Oſtfahliam, Weſtfah-
liam, Angariam, Saxoniam Albianam,
das Frießlaͤndiſche und
Thuͤringiſche Stuͤck/ wiewohl die drey erſten vornehmlich bey de-
nen Scriptoribus ſelbiger Zeit angefuͤhret worden. Oſtfahlia, wel-
ches die Weſer Weſtwerts umbſchlieſſet/ wird ſonſt auch Saxonia
nova
genennet/ weil es die Sachſen/ nachdem ſie die Hermun-
duros
und andre Schwaben daraus vertrieben hatten/ einnah-
men. Darzu gehoͤrten folgende Pagi, oder Gauen: Haſtvala,
oder Oſtfahla bey Zell/ Lagingowe an der Leine/ bey Hanover
und Calenberg/ Auge, oder Augia bey Corvey/ welches beruͤhm-
te Stifft ſonderlich in dieſe Gau gehoͤrte/ Paringen bey Nord-
heim/ Guttingon bey Goͤttingen/ Grenigow bey Grene/
Gandersheimigow bey Gandersheim/ Heſſengowe bey

Helm-
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[206/0222] Einleitung zur hauptſaͤchlich das alte groſſe Hertzogthum Sachſen/ Freſien und die meiſten noͤrdlichen Slaviſchen Laͤnder/ an welche auch unten ein Stuͤck vom Lothariſchen Reich und Oſt-Francken ſtoͤſſet. Die Fluͤſſe/ welche man hier zufoͤrderſt nach den damahligen Nahmen kennen muß/ ſind nebſt dem Rhein/ u. der in ſelben lauffenden Rur/ Lippia (Lippe/) und Aliſone (Jſſel) folgende: Emiſa, (Emſe) Viſara welche bey ihren Uhrſprung auch Wirraha heiſt (die Weſer/] in welche die Wagarna [Wehra) Ambra, [Emmer) Alara (Aller) und in dieſe hinwieder der Oacrus (Ocker) und Lagin (Leine] flieſ- ſen: Albea (die Elbe) in welche die Boda, (Bode] Hevela, [Havel) Sala, Unſtrot, Milda und andre Waſſer rinnen: Die Odora (Oder) und etliche geringere/ als Trava, Warna, &c. Sachſen hat zu Graͤntzen gegen Norden die Eydoram (Eyder) und Slia/ von welcher eine Linie biß faſt an die Aller Suͤdwerts/ und von dar biß nach Havelberg Oſtwerts gezogen wird: Ge- gen Morgen die Elbe und Sale/ alles gegen die Slaven: Ferner gegen Mittag die Unſtrut und eine Linie von derſelben biß an die Rur und deren Einfluß in den Rhein bey Diſpargo oder Duys- burg/ gegen die Francken: Von Abend den Rhein/ gegen das Re- gnum Lotharienſe, und eine Linie von der Wahl biß an die We- ſer/ gegen Frießland; Endlich den Oceanum biß wieder an die Ey- der. Es ward damahls eingetheilet/ in Oſtfahliam, Weſtfah- liam, Angariam, Saxoniam Albianam, das Frießlaͤndiſche und Thuͤringiſche Stuͤck/ wiewohl die drey erſten vornehmlich bey de- nen Scriptoribus ſelbiger Zeit angefuͤhret worden. Oſtfahlia, wel- ches die Weſer Weſtwerts umbſchlieſſet/ wird ſonſt auch Saxonia nova genennet/ weil es die Sachſen/ nachdem ſie die Hermun- duros und andre Schwaben daraus vertrieben hatten/ einnah- men. Darzu gehoͤrten folgende Pagi, oder Gauen: Haſtvala, oder Oſtfahla bey Zell/ Lagingowe an der Leine/ bey Hanover und Calenberg/ Auge, oder Augia bey Corvey/ welches beruͤhm- te Stifft ſonderlich in dieſe Gau gehoͤrte/ Paringen bey Nord- heim/ Guttingon bey Goͤttingen/ Grenigow bey Grene/ Gandersheimigow bey Gandersheim/ Heſſengowe bey Helm-

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/222>, abgerufen am 21.11.2024.