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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Einleitung zur
Valois, Ponthieu, Vermandois, Clermont und Auvergne an
die Krohne brachte. Jm 13den Sec. zog Ludovicus VIII. die
Graffschafften Tolouse, Langvedoc, und Comminge bey der
Waldenser Unruhe auch an sich/ und die Neapol. Linie des Köni-
glichen Geschlechts erheyrathete die Provence. Die Englischen
Könige hatten unter dessen Gvienne, Poitou, und Saintogne,
Limosin
und Perigort an sich gebracht/ solches vereinigten sie
im 15den Sec. mit der Krohne Franckreich/ welche/ sie erlangten/
musten es auch/ nachdem sie dieselbe verlohren/ dabey lassen. An.
1307. ergab sich Lyon und das umbliegende Land an den Kö-
nig/ A. 1348. ward ihm das Delphinat vermacht/ und in 15den
Sec. kam die Provence nach Absterben gedachter Linie darzu/
und das Herzogthum Burgundien/ die Graffschafft Artois und
Boulogne nahmen die Franzosen nach Caroli Audacis Todt
denen Oesterreichern vor dem Maul weg. Jm 16den Sec. kam
das Herzogthum Bretagne durch Vermählung an die Krohn/
Mez/ Tull und Verdun aber durch die Waffen: Henricus IV.
brachte Bourbon und Bearn nebst dem Uberrest von Navarra
darzu. Das 17de Sec. zohe Elsaß/ Suntgau/ die Franche
Comte, Namur,
Hennegau/ Luxenburg und ein Stück von
Flandern durch die Wassen und erfolgte Pacificationes an
Franckreich.

Hierzu gehören die Annales von Burgundien und Pro-
vence.
Allhier wohnten ehemahls die Sequani, Rauraci, Ha-
rudes, Centrones, Aulerci &c.
als der Römer Unterthanen.
Die ersten wurden im 5ten Sec. von den Burgundiern über-
wältiget/ und ein neues Reich von der Seine biß an die Alpen
gestifftet/ nachdem sie in 4. Sec. sich am Rhein und Mäyn aus-
gebreitet hatten. Dieses Reich brachte Clodovaeus M. A. C.
527. unter Fränckische Beherrschung/ unter welcher es auch biß
zum Schluß des 9ten Sec. blieb/ da Boso sich darüber und ü-
ber die Provence (welche die West-Gothen denen Römern
gutes Theils im 5ten Sec. entrissen/ und die Francken hernach
an sich gebracht hatten) zum König machte. Dessen Sohn

Lu-

Einleitung zur
Valois, Ponthieu, Vermandois, Clermont und Auvergne an
die Krohne brachte. Jm 13den Sec. zog Ludovicus VIII. die
Graffſchafften Tolouſe, Langvedoc, und Comminge bey der
Waldenſer Unruhe auch an ſich/ und die Neapol. Linie des Koͤni-
glichen Geſchlechts erheyrathete die Provence. Die Engliſchen
Koͤnige hatten unter deſſen Gvienne, Poitou, und Saintogne,
Limoſin
und Perigort an ſich gebracht/ ſolches vereinigten ſie
im 15den Sec. mit der Krohne Franckreich/ welche/ ſie erlangten/
muſten es auch/ nachdem ſie dieſelbe verlohren/ dabey laſſen. An.
1307. ergab ſich Lyon und das umbliegende Land an den Koͤ-
nig/ A. 1348. ward ihm das Delphinat vermacht/ und in 15den
Sec. kam die Provence nach Abſterben gedachter Linie darzu/
und das Herzogthum Burgundien/ die Graffſchafft Artois und
Boulogne nahmen die Franzoſen nach Caroli Audacis Todt
denen Oeſterreichern vor dem Maul weg. Jm 16den Sec. kam
das Herzogthum Bretagne durch Vermaͤhlung an die Krohn/
Mez/ Tull und Verdun aber durch die Waffen: Henricus IV.
brachte Bourbon und Bearn nebſt dem Uberreſt von Navarra
darzu. Das 17de Sec. zohe Elſaß/ Suntgau/ die Franche
Comtê, Namur,
Hennegau/ Luxenburg und ein Stuͤck von
Flandern durch die Waſſen und erfolgte Pacificationes an
Franckreich.

Hierzu gehoͤren die Annales von Burgundien und Pro-
vence.
Allhier wohnten ehemahls die Sequani, Rauraci, Ha-
rudes, Centrones, Aulerci &c.
als der Roͤmer Unterthanen.
Die erſten wurden im 5ten Sec. von den Burgundiern uͤber-
waͤltiget/ und ein neues Reich von der Seine biß an die Alpen
geſtifftet/ nachdem ſie in 4. Sec. ſich am Rhein und Maͤyn aus-
gebreitet hatten. Dieſes Reich brachte Clodovæus M. A. C.
527. unter Fraͤnckiſche Beherrſchung/ unter welcher es auch biß
zum Schluß des 9ten Sec. blieb/ da Boſo ſich daruͤber und uͤ-
ber die Provence (welche die Weſt-Gothen denen Roͤmern
gutes Theils im 5ten Sec. entriſſen/ und die Francken hernach
an ſich gebracht hatten) zum Koͤnig machte. Deſſen Sohn

Lu-
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[264/0282] Einleitung zur Valois, Ponthieu, Vermandois, Clermont und Auvergne an die Krohne brachte. Jm 13den Sec. zog Ludovicus VIII. die Graffſchafften Tolouſe, Langvedoc, und Comminge bey der Waldenſer Unruhe auch an ſich/ und die Neapol. Linie des Koͤni- glichen Geſchlechts erheyrathete die Provence. Die Engliſchen Koͤnige hatten unter deſſen Gvienne, Poitou, und Saintogne, Limoſin und Perigort an ſich gebracht/ ſolches vereinigten ſie im 15den Sec. mit der Krohne Franckreich/ welche/ ſie erlangten/ muſten es auch/ nachdem ſie dieſelbe verlohren/ dabey laſſen. An. 1307. ergab ſich Lyon und das umbliegende Land an den Koͤ- nig/ A. 1348. ward ihm das Delphinat vermacht/ und in 15den Sec. kam die Provence nach Abſterben gedachter Linie darzu/ und das Herzogthum Burgundien/ die Graffſchafft Artois und Boulogne nahmen die Franzoſen nach Caroli Audacis Todt denen Oeſterreichern vor dem Maul weg. Jm 16den Sec. kam das Herzogthum Bretagne durch Vermaͤhlung an die Krohn/ Mez/ Tull und Verdun aber durch die Waffen: Henricus IV. brachte Bourbon und Bearn nebſt dem Uberreſt von Navarra darzu. Das 17de Sec. zohe Elſaß/ Suntgau/ die Franche Comtê, Namur, Hennegau/ Luxenburg und ein Stuͤck von Flandern durch die Waſſen und erfolgte Pacificationes an Franckreich. Hierzu gehoͤren die Annales von Burgundien und Pro- vence. Allhier wohnten ehemahls die Sequani, Rauraci, Ha- rudes, Centrones, Aulerci &c. als der Roͤmer Unterthanen. Die erſten wurden im 5ten Sec. von den Burgundiern uͤber- waͤltiget/ und ein neues Reich von der Seine biß an die Alpen geſtifftet/ nachdem ſie in 4. Sec. ſich am Rhein und Maͤyn aus- gebreitet hatten. Dieſes Reich brachte Clodovæus M. A. C. 527. unter Fraͤnckiſche Beherrſchung/ unter welcher es auch biß zum Schluß des 9ten Sec. blieb/ da Boſo ſich daruͤber und uͤ- ber die Provence (welche die Weſt-Gothen denen Roͤmern gutes Theils im 5ten Sec. entriſſen/ und die Francken hernach an ſich gebracht hatten) zum Koͤnig machte. Deſſen Sohn Lu-

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/282>, abgerufen am 20.05.2024.