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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Hist. medii aevi.
sonderes Reich von dessen unächten Bruder Ramiro. Jm 12ten
Sec. kamen die sämmtliche Königreiche zusammen in der Per-
son Alphonsi von Arragonien/ sie theilten sich aber bald wieder in
Leon, welches Ferdinandus, Castilien/ welches Sanctius, und
Arragonien/ welches Raimond Graff von Barcellona bekam/
und also Catalonien damit vereinigte. So entstund auch ein
neues Königreich in Portugal durch Alphonsum, Heinrici des
ersten Graffen von Portugal/ Sohn/ welcher Lisbona den Sara-
cen
en abnahm/ und in Navarra machte man Garsiam und seine
Nachfolger aus dem alten Königl. Geblüt von neuen zu Königen.
Jm 13den Sec. wurden die Reiche Leon und Castilien bestän-
dig vereiniget durch Ferdinandum Sanctum, welcher das Reich
Corduba und Murcia sambt Andalusien eroberte/ und Alfon-
sus X.
solte gar Käyser werden. Arragonien breitete sich nun
sehr aus/ sonderlich unter Jacobo/ denn dieser bezwung die Ba-
learischen Jnsuln/ und das Reich Valentia: So kam auch
Sicilien unter König Petro darzu. Portugal kam zu seiner
Grösse/ und brachte sonderlich König Alphonsus III. Algarbien
an dasselbe. Jm 14den Sec. wolte es mit Castilien nicht recht
fort/ sonderlich wegen innerliches Zwists; Aber Arragonien
ward immer grösser/ und brachte unter König Jacobo Sardi-
ni
en an sich. Jn Portugal ging die Königl. Linie aus biß auf
den Nothum Johannem, der König ward: Das Navarrische
Reich aber gieng von einem Stamm zum andern und nahm
sehr ab. Jm 15den Sec. brachte Ferdinandus Catholicus
durch Vermählung mit Isabella der Castilischen Erbin dieses
Reich an sein Arragonien/ und also Spanien zusammen/ nahm
das Reich Granada ein/ und schaffte die Saracenen gar fort/
eroberte auch Neapolis und Navarra; und von der Zeit/ sonder-
lich da dessen Tochter Johanna in das Hauß Oesterreich ver-
mählet ward/ fieng Spanien zu so grosser Macht zu steigen an:
Portugal ward durch den angefangenen Handel nach Guinea
und Ost-Jndien sehr reich.

Die Annales von Engelland und Jrrland sind nachfol-

gen-
L l 2

Hiſt. medii ævi.
ſonderes Reich von deſſen unaͤchten Bruder Ramiro. Jm 12ten
Sec. kamen die ſaͤmmtliche Koͤnigreiche zuſammen in der Per-
ſon Alphonſi von Arragonien/ ſie theilten ſich aber bald wieder in
Leon, welches Ferdinandus, Caſtilien/ welches Sanctius, und
Arragonien/ welches Raimond Graff von Barcellona bekam/
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neues Koͤnigreich in Portugal durch Alphonſum, Heinrici des
erſten Graffen von Portugal/ Sohn/ welcher Lisbona den Sara-
cen
en abnahm/ und in Navarra machte man Garſiam und ſeine
Nachfolger aus dem alten Koͤnigl. Gebluͤt von neuen zu Koͤnigen.
Jm 13den Sec. wurden die Reiche Leon und Caſtilien beſtaͤn-
dig vereiniget durch Ferdinandum Sanctum, welcher das Reich
Corduba und Murcia ſambt Andaluſien eroberte/ und Alfon-
ſus X.
ſolte gar Kaͤyſer werden. Arragonien breitete ſich nun
ſehr aus/ ſonderlich unter Jacobo/ denn dieſer bezwung die Ba-
leariſchen Jnſuln/ und das Reich Valentia: So kam auch
Sicilien unter Koͤnig Petro darzu. Portugal kam zu ſeiner
Groͤſſe/ und brachte ſonderlich Koͤnig Alphonſus III. Algarbien
an daſſelbe. Jm 14den Sec. wolte es mit Caſtilien nicht recht
fort/ ſonderlich wegen innerliches Zwiſts; Aber Arragonien
ward immer groͤſſer/ und brachte unter Koͤnig Jacobo Sardi-
ni
en an ſich. Jn Portugal ging die Koͤnigl. Linie aus biß auf
den Nothum Johannem, der Koͤnig ward: Das Navarriſche
Reich aber gieng von einem Stamm zum andern und nahm
ſehr ab. Jm 15den Sec. brachte Ferdinandus Catholicus
durch Vermaͤhlung mit Iſabella der Caſtiliſchen Erbin dieſes
Reich an ſein Arragonien/ und alſo Spanien zuſammen/ nahm
das Reich Granada ein/ und ſchaffte die Saracenen gar fort/
eroberte auch Neapolis und Navarra; und von der Zeit/ ſonder-
lich da deſſen Tochter Johanna in das Hauß Oeſterreich ver-
maͤhlet ward/ fieng Spanien zu ſo groſſer Macht zu ſteigen an:
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[267/0285] Hiſt. medii ævi. ſonderes Reich von deſſen unaͤchten Bruder Ramiro. Jm 12ten Sec. kamen die ſaͤmmtliche Koͤnigreiche zuſammen in der Per- ſon Alphonſi von Arragonien/ ſie theilten ſich aber bald wieder in Leon, welches Ferdinandus, Caſtilien/ welches Sanctius, und Arragonien/ welches Raimond Graff von Barcellona bekam/ und alſo Catalonien damit vereinigte. So entſtund auch ein neues Koͤnigreich in Portugal durch Alphonſum, Heinrici des erſten Graffen von Portugal/ Sohn/ welcher Lisbona den Sara- cenen abnahm/ und in Navarra machte man Garſiam und ſeine Nachfolger aus dem alten Koͤnigl. Gebluͤt von neuen zu Koͤnigen. Jm 13den Sec. wurden die Reiche Leon und Caſtilien beſtaͤn- dig vereiniget durch Ferdinandum Sanctum, welcher das Reich Corduba und Murcia ſambt Andaluſien eroberte/ und Alfon- ſus X. ſolte gar Kaͤyſer werden. Arragonien breitete ſich nun ſehr aus/ ſonderlich unter Jacobo/ denn dieſer bezwung die Ba- leariſchen Jnſuln/ und das Reich Valentia: So kam auch Sicilien unter Koͤnig Petro darzu. Portugal kam zu ſeiner Groͤſſe/ und brachte ſonderlich Koͤnig Alphonſus III. Algarbien an daſſelbe. Jm 14den Sec. wolte es mit Caſtilien nicht recht fort/ ſonderlich wegen innerliches Zwiſts; Aber Arragonien ward immer groͤſſer/ und brachte unter Koͤnig Jacobo Sardi- nien an ſich. Jn Portugal ging die Koͤnigl. Linie aus biß auf den Nothum Johannem, der Koͤnig ward: Das Navarriſche Reich aber gieng von einem Stamm zum andern und nahm ſehr ab. Jm 15den Sec. brachte Ferdinandus Catholicus durch Vermaͤhlung mit Iſabella der Caſtiliſchen Erbin dieſes Reich an ſein Arragonien/ und alſo Spanien zuſammen/ nahm das Reich Granada ein/ und ſchaffte die Saracenen gar fort/ eroberte auch Neapolis und Navarra; und von der Zeit/ ſonder- lich da deſſen Tochter Johanna in das Hauß Oeſterreich ver- maͤhlet ward/ fieng Spanien zu ſo groſſer Macht zu ſteigen an: Portugal ward durch den angefangenen Handel nach Guinea und Oſt-Jndien ſehr reich. Die Annales von Engelland und Jrrland ſind nachfol- gen- L l 2

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/285>, abgerufen am 19.05.2024.