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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Einleitung zur
Sechste Abtheilung/
begreiffend die Origines me-
dii aevi.

ES ist eine Sache von nicht geringen Nutzen ja
einer von denen Haubt-Zwecken des historischen
Studii, |daß man die wahren Origines derer
Dinge/ so noch jetzo unter uns gebräuchlich sind/
wisse/ und weil solche meistens aus dem medio
aevo
kommen/ wird es sich auch wohl schicken/
daß wir uns derselben hier erkundigen. So soll denn dieses
Stück aus einem grössern Werck von denen Originibus, so ich
mit Göttlichen Beystand auszufertigen mir vorgenommen ha-
be/ hieher gesetzet werden. Zuvoraus sollen stehen die Origi-
nes
derer hohen Dignitäten/ von welchen Seldeni und Becman-
ni
gelehrte Bücher vorhanden sind/ iedoch wird sich nebst der
Einleitung noch eins und das andre hinzu zu setzen finden. Es
sind sonderlich in medio aevo entsprungen die Dignitäten/ der
Churfürsten/ Hertzogen/ Pfalz-Marck-Land-Burg und andrer
Graffen/ der Baronen und Edelleute.

Die Churfürsten-Würde ist im Römischen Deutschen
Käyserthum entstanden/ nachdem dasselbe ein völliges Wahl-
Reich worden. Viele schreiben mit Boxhornio in Hist. Univ.
p.
560. ihren Uhrsprung dem Deutschen König/ Ludovico Ger-
manico,
Käysers Arnulphi Sohne/ zu/ aber sonder einigen
Grund/ andre Ottoni III. derer Anführer Martinus Polonus
ist/ die meisten aber Käyser Ottoni IV. Einige Päbstische Cleri-
ci
machen den Pabst Gregorium V. oder VII. zum Uhrheber/
wie Natalis Alexander thut/ oder doch Innocentium IV. Es hat
aber der gelehrte Jesuit Papebroch genungsam gewiesen/ daß es
mit Gregorio eine Fabel sey. Will man recht dahinter kom-
men/ so muß zuförderst die Chur-Würde von den Erb-Aemb-

tern
Einleitung zur
Sechſte Abtheilung/
begreiffend die Origines me-
dii ævi.

ES iſt eine Sache von nicht geringen Nutzen ja
einer von denen Haubt-Zwecken des hiſtoriſchen
Studii, |daß man die wahren Origines derer
Dinge/ ſo noch jetzo unter uns gebraͤuchlich ſind/
wiſſe/ und weil ſolche meiſtens aus dem medio
ævo
kommen/ wird es ſich auch wohl ſchicken/
daß wir uns derſelben hier erkundigen. So ſoll denn dieſes
Stuͤck aus einem groͤſſern Werck von denen Originibus, ſo ich
mit Goͤttlichen Beyſtand auszufertigen mir vorgenommen ha-
be/ hieher geſetzet werden. Zuvoraus ſollen ſtehen die Origi-
nes
derer hohen Dignitaͤten/ von welchen Seldeni und Becman-
ni
gelehrte Buͤcher vorhanden ſind/ iedoch wird ſich nebſt der
Einleitung noch eins und das andre hinzu zu ſetzen finden. Es
ſind ſonderlich in medio ævo entſprungen die Dignitaͤten/ der
Churfuͤrſten/ Hertzogen/ Pfalz-Marck-Land-Burg und andrer
Graffen/ der Baronen und Edelleute.

Die Churfuͤrſten-Wuͤrde iſt im Roͤmiſchen Deutſchen
Kaͤyſerthum entſtanden/ nachdem daſſelbe ein voͤlliges Wahl-
Reich worden. Viele ſchreiben mit Boxhornio in Hiſt. Univ.
p.
560. ihren Uhrſprung dem Deutſchen Koͤnig/ Ludovico Ger-
manico,
Kaͤyſers Arnulphi Sohne/ zu/ aber ſonder einigen
Grund/ andre Ottoni III. derer Anfuͤhrer Martinus Polonus
iſt/ die meiſten aber Kaͤyſer Ottoni IV. Einige Paͤbſtiſche Cleri-
ci
machen den Pabſt Gregorium V. oder VII. zum Uhrheber/
wie Natalis Alexander thut/ oder doch Innocentium IV. Es hat
aber der gelehrte Jeſuit Papebroch genungſam gewieſen/ daß es
mit Gregorio eine Fabel ſey. Will man recht dahinter kom-
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[280/0298] Einleitung zur Sechſte Abtheilung/ begreiffend die Origines me- dii ævi. ES iſt eine Sache von nicht geringen Nutzen ja einer von denen Haubt-Zwecken des hiſtoriſchen Studii, |daß man die wahren Origines derer Dinge/ ſo noch jetzo unter uns gebraͤuchlich ſind/ wiſſe/ und weil ſolche meiſtens aus dem medio ævo kommen/ wird es ſich auch wohl ſchicken/ daß wir uns derſelben hier erkundigen. So ſoll denn dieſes Stuͤck aus einem groͤſſern Werck von denen Originibus, ſo ich mit Goͤttlichen Beyſtand auszufertigen mir vorgenommen ha- be/ hieher geſetzet werden. Zuvoraus ſollen ſtehen die Origi- nes derer hohen Dignitaͤten/ von welchen Seldeni und Becman- ni gelehrte Buͤcher vorhanden ſind/ iedoch wird ſich nebſt der Einleitung noch eins und das andre hinzu zu ſetzen finden. Es ſind ſonderlich in medio ævo entſprungen die Dignitaͤten/ der Churfuͤrſten/ Hertzogen/ Pfalz-Marck-Land-Burg und andrer Graffen/ der Baronen und Edelleute. Die Churfuͤrſten-Wuͤrde iſt im Roͤmiſchen Deutſchen Kaͤyſerthum entſtanden/ nachdem daſſelbe ein voͤlliges Wahl- Reich worden. Viele ſchreiben mit Boxhornio in Hiſt. Univ. p. 560. ihren Uhrſprung dem Deutſchen Koͤnig/ Ludovico Ger- manico, Kaͤyſers Arnulphi Sohne/ zu/ aber ſonder einigen Grund/ andre Ottoni III. derer Anfuͤhrer Martinus Polonus iſt/ die meiſten aber Kaͤyſer Ottoni IV. Einige Paͤbſtiſche Cleri- ci machen den Pabſt Gregorium V. oder VII. zum Uhrheber/ wie Natalis Alexander thut/ oder doch Innocentium IV. Es hat aber der gelehrte Jeſuit Papebroch genungſam gewieſen/ daß es mit Gregorio eine Fabel ſey. Will man recht dahinter kom- men/ ſo muß zufoͤrderſt die Chur-Wuͤrde von den Erb-Aemb- tern

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/298>, abgerufen am 24.11.2024.