Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Huren-Regiment. muste man ihr solchen auff des Königs Befehl so gar an ihrenentblößten Leibe suchen/ da er denn an einen heimlichen Ort ge- funden worden. Und hiermit wurden sie beyde fortgejagt und des Königs natürlicher Sohn/ Humbert/ zum Marck graffen geordnet. XXIII. Jm Jahr 936. forderte GOtt König Heinrichen inAn. 936. kannte H 3
Huren-Regiment. muſte man ihr ſolchen auff des Koͤnigs Befehl ſo gar an ihrenentbloͤßten Leibe ſuchen/ da er denn an einen heimlichen Ort ge- funden worden. Und hiermit wurden ſie beyde fortgejagt und des Koͤnigs natuͤrlicher Sohn/ Humbert/ zum Marck graffen geordnet. XXIII. Jm Jahr 936. forderte GOtt Koͤnig Heinrichen inAn. 936. kannte H 3
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Huren-Regiment.
muſte man ihr ſolchen auff des Koͤnigs Befehl ſo gar an ihren
entbloͤßten Leibe ſuchen/ da er denn an einen heimlichen Ort ge-
funden worden. Und hiermit wurden ſie beyde fortgejagt und
des Koͤnigs natuͤrlicher Sohn/ Humbert/ zum Marck graffen
geordnet.
XXIII.
Jm Jahr 936. forderte GOtt Koͤnig Heinrichen in
Deutſchland durch den Schlag von der Welt zu Memleben ab/
allwo er noch auff dem Todt-Bette ſeinen aͤlteſten Sohn/ Otto/
zum Nachfolger vorgeſchlagen/ und hernach zu Qvedlinburg be-
graben worden. Die Reichs-Staͤnde kamen hierauff zu Aach
zuſammen/ und ward Otto zum Koͤnig erwehlet/ der den Nah-
men des Groſſen mit hoͤchſten Recht verdienet. Er war ein
Printz/ den dieſe Zeiten nicht verdienten/ von vortrefflicher Statur,
roͤthlichen Geſicht/ flammenden und faſt blitzenden Augen/ weni-
gen Haaren/ ſtarcken Bart und einer Loͤwen-Bruſt: Gravitaͤt
und Freundlichkeit war bey ihm wohl unter einander vergattet/
dabey ein unermuͤdeter Fleiß und Eyffer/ ſo gar daß er auch im
Schlaff von ſeinen Sachen redete. Wer einmahl bey ihm in
Gnaden war/ hatte es tauſendfach zu genieſſen/ wie er denn
auch in andern Dingen ſehr beſtaͤndig war. Koͤnig Heinri-
chen folgte bald im Todt nach Koͤnig Rudolph in Weſt-Franck-
reich und Burgundien. Er hinterließ ſeine Gemahlin Ber-
tha/ deren uukeuſches Leben die Hiſtorien dieſer Zeit verfluchen/
und von ihr melden/ daß ſie nach ihrs Gemahls Todt ſich unter
den Concubinen des Koͤnigs Hugo auffgehalten/ wiewohl ein
neuer Auctor vorgibt/ es haͤtte ſich gedachter Koͤnig mit ihr ver-
maͤhlet. Koͤnigs Carls des Einfaͤltigen Sohn/ Ludwig hatte
ſich Zeit waͤhrendes Auffruhrs wieder ſeinen Koͤniglichen Va-
ter nach Engelland begeben/ daher er auch den Zunahmen Trans-
marinus erhalten: Bey ietziger Gelegenheit aber nahmen ſich
Koͤnig Adelſtan in Engelland und der Normannen Fuͤrſt Wil-
helm ſeiner an/ brachten es auch bey den Reichs-Staͤnden da-
hin/ daß er uͤber das Meer zuruͤck geruffen/ und gekroͤhnet ward;
welchem neuen Koͤnig/ der von gar ſanfften Muth war/ der be-
kannte
An. 936.
Wittich.
Corb. L. II.
An. 937.
Sigon. p. 159.
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