Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Sechstes Hundert. 51. Ein alter Buhler. Bekummt ein junges Weib ein Alter an die Seite So ist ein Klepper da/ drauff er zum Grabe reite. 52. Der Catholische Mars. UNser Will ist jetzt gebunden/ Krieger-Wille der ist frey; Mars beweiset alle Stunden Daß er gut Catholisch sey. 53. Weltliche Glückseligkeit. Das Glücke: Die Siren: Die Welt: Das Crocodil; Wil arg ein jedes dem/ dems gleich zum besten wil. 54. Der säumige Mars. Der Krieg geht langsam fort; die Pferde sind dahin; Drum muß er sein Geräth jetzund mit Ochsen ziehn. 55. Räuber/ versetzt/ bräuer. Räuber sind gar schlechte Bräuer; Was sie bräuen kummt gar theuer: Aber gut/ daß sie beym schlissen/ Selbst die Hefen sauffen müssen. 56. Der Ruchlosen Freuden-Lied. Weil das Leben bey vns bleibt/ brauchen wir das Leben/ Kummen wir in Himmel nicht/ kummen wir daneben. 57. Auff
Sechſtes Hundert. 51. Ein alter Buhler. Bekum̃t ein junges Weib ein Alter an die Seite So iſt ein Klepper da/ drauff er zum Grabe reite. 52. Der Catholiſche Mars. UNſer Will iſt jetzt gebunden/ Krieger-Wille der iſt frey; Mars beweiſet alle Stunden Daß er gut Catholiſch ſey. 53. Weltliche Gluͤckſeligkeit. Das Gluͤcke: Die Siren: Die Welt: Das Crocodil; Wil arg ein jedes dem/ dems gleich zum beſten wil. 54. Der ſaͤumige Mars. Der Krieg geht langſam fort; die Pferde ſind dahin; Drum muß er ſein Geraͤth jetzund mit Ochſen ziehn. 55. Raͤuber/ verſetzt/ braͤuer. Raͤuber ſind gar ſchlechte Braͤuer; Was ſie braͤuen kum̃t gar theuer: Aber gut/ daß ſie beym ſchliſſen/ Selbſt die Hefen ſauffen muͤſſen. 56. Der Ruchloſen Freuden-Lied. Weil das Leben bey vns bleibt/ brauchen wir das Leben/ Kummen wir in Himmel nicht/ kummen wir daneben. 57. Auff
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0149" n="129"/> <fw place="top" type="header">Sechſtes Hundert.</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">51.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Ein alter Buhler.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Bekum̃t ein junges Weib ein Alter an die Seite</l><lb/> <l>So iſt ein Klepper da/ drauff er zum Grabe reite.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">52.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der Catholiſche <hi rendition="#aq">Mars.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">U</hi>Nſer Will iſt jetzt gebunden/</l><lb/> <l>Krieger-Wille der iſt frey;</l><lb/> <l><hi rendition="#aq">Mars</hi> beweiſet alle Stunden</l><lb/> <l>Daß er gut Catholiſch ſey.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">53.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Weltliche Gluͤckſeligkeit.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Das Gluͤcke: Die <hi rendition="#aq">Siren:</hi> Die Welt: Das Crocodil;</l><lb/> <l>Wil arg ein jedes dem/ dems gleich zum beſten wil.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">54.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der ſaͤumige <hi rendition="#aq">Mars.</hi></hi> </head><lb/> <lg> <l>Der Krieg geht langſam fort; die Pferde ſind dahin;</l><lb/> <l>Drum muß er ſein Geraͤth jetzund mit Ochſen ziehn.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">55.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Raͤuber/ verſetzt/ braͤuer.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">R</hi>aͤuber ſind gar ſchlechte Braͤuer;</l><lb/> <l>Was ſie braͤuen kum̃t gar theuer:</l><lb/> <l>Aber gut/ daß ſie beym ſchliſſen/</l><lb/> <l>Selbſt die Hefen ſauffen muͤſſen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">56.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der Ruchloſen Freuden-Lied.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Weil das Leben bey vns bleibt/ brauchen wir das Leben/</l><lb/> <l>Kummen wir in Himmel nicht/ kummen wir daneben.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">57. Auff</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0149]
Sechſtes Hundert.
51.
Ein alter Buhler.
Bekum̃t ein junges Weib ein Alter an die Seite
So iſt ein Klepper da/ drauff er zum Grabe reite.
52.
Der Catholiſche Mars.
UNſer Will iſt jetzt gebunden/
Krieger-Wille der iſt frey;
Mars beweiſet alle Stunden
Daß er gut Catholiſch ſey.
53.
Weltliche Gluͤckſeligkeit.
Das Gluͤcke: Die Siren: Die Welt: Das Crocodil;
Wil arg ein jedes dem/ dems gleich zum beſten wil.
54.
Der ſaͤumige Mars.
Der Krieg geht langſam fort; die Pferde ſind dahin;
Drum muß er ſein Geraͤth jetzund mit Ochſen ziehn.
55.
Raͤuber/ verſetzt/ braͤuer.
Raͤuber ſind gar ſchlechte Braͤuer;
Was ſie braͤuen kum̃t gar theuer:
Aber gut/ daß ſie beym ſchliſſen/
Selbſt die Hefen ſauffen muͤſſen.
56.
Der Ruchloſen Freuden-Lied.
Weil das Leben bey vns bleibt/ brauchen wir das Leben/
Kummen wir in Himmel nicht/ kummen wir daneben.
57. Auff
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |