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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Hundert.
Auffzusteigen euren Thron!
Gebt jhr Raum zur rechten Seite
Schaffet daß man jhr bereite
Eine frische Lorber-Kron.
Phoebus lehnt jhr seinen Wagen
Jhren Ruhm herumb zu tragen
Durch das blaue Sternen-Feld.
Hermes soll die Flügel fassen
Daß sie sey/ verkünden lassen/
Zu dem ewig-seyn gesellt.
Bill ich! denn so hohe Sinnen
Müssen andren Danck gewinnen
Als ein kriechend Erde-Geist/
Den man auß dem eignen nennen
Dennoch nicht mag recht erkennen/
Weil er andres ist als heist.
Sinnen/ die vom Himmelkommen
Werden billich auffgenommen
Jn das reine Himmel-klar/
Da der schwartzeu Erde Schatten
Glantz vnd Flammen jhrer Thaten
Nimmer mehr vertunckeln thar.

4.
Waffen-Anstand.
VOn Anstand vnd von Fried vnd vielen schönen Dingen
Wil Fama dieser Zeit ein neues Liedlein singen;
Doch weiß ich nicht obs new. Der Anstand ist gar alt/
Der Fried ist auch für längst gar recht/ gar wol bestalt.
Was darff ein Anstand seyn/ wo nie man noch gestritten/
Da Waffen vnd jhr Brauch/ nach dieses Krieges Sitten
Gleich
A v

Erſtes Hundert.
Auffzuſteigen euren Thron!
Gebt jhr Raum zur rechten Seite
Schaffet daß man jhr bereite
Eine friſche Lorber-Kron.
Phœbus lehnt jhr ſeinen Wagen
Jhren Ruhm herumb zu tragen
Durch das blaue Sternen-Feld.
Hermes ſoll die Fluͤgel faſſen
Daß ſie ſey/ verkuͤnden laſſen/
Zu dem ewig-ſeyn geſellt.
Bill ich! denn ſo hohe Sinnen
Muͤſſen andren Danck gewinnen
Als ein kriechend Erde-Geiſt/
Den man auß dem eignen nennen
Dennoch nicht mag recht erkennen/
Weil er andres iſt als heiſt.
Sinnen/ die vom Himmelkommen
Werden billich auffgenommen
Jn das reine Himmel-klar/
Da der ſchwartzeu Erde Schatten
Glantz vnd Flammen jhrer Thaten
Nimmer mehr vertunckeln thar.

4.
Waffen-Anſtand.
VOn Anſtand vnd von Fried vnd vielen ſchoͤnen Dingen
Wil Fama dieſer Zeit ein neues Liedlein ſingen;
Doch weiß ich nicht obs new. Der Anſtand iſt gar alt/
Der Fried iſt auch fuͤr laͤngſt gar recht/ gar wol beſtalt.
Was darff ein Anſtand ſeyn/ wo nie man noch geſtritten/
Da Waffen vnd jhr Brauch/ nach dieſes Krieges Sitten
Gleich
A v
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[2/0015] Erſtes Hundert. Auffzuſteigen euren Thron! Gebt jhr Raum zur rechten Seite Schaffet daß man jhr bereite Eine friſche Lorber-Kron. Phœbus lehnt jhr ſeinen Wagen Jhren Ruhm herumb zu tragen Durch das blaue Sternen-Feld. Hermes ſoll die Fluͤgel faſſen Daß ſie ſey/ verkuͤnden laſſen/ Zu dem ewig-ſeyn geſellt. Bill ich! denn ſo hohe Sinnen Muͤſſen andren Danck gewinnen Als ein kriechend Erde-Geiſt/ Den man auß dem eignen nennen Dennoch nicht mag recht erkennen/ Weil er andres iſt als heiſt. Sinnen/ die vom Himmelkommen Werden billich auffgenommen Jn das reine Himmel-klar/ Da der ſchwartzeu Erde Schatten Glantz vnd Flammen jhrer Thaten Nimmer mehr vertunckeln thar. 4. Waffen-Anſtand. VOn Anſtand vnd von Fried vnd vielen ſchoͤnen Dingen Wil Fama dieſer Zeit ein neues Liedlein ſingen; Doch weiß ich nicht obs new. Der Anſtand iſt gar alt/ Der Fried iſt auch fuͤr laͤngſt gar recht/ gar wol beſtalt. Was darff ein Anſtand ſeyn/ wo nie man noch geſtritten/ Da Waffen vnd jhr Brauch/ nach dieſes Krieges Sitten Gleich A v

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/15>, abgerufen am 21.11.2024.