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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Siebendes Hundert.
Wann ich werde seyn begraben
Werd ich beßres Glücke haben.

88.
Von einem Geschencke an die Liebste.
BEßres was solt euren Ehren/
Edles Bild zu dienen kummen;
Aber wo wird das genummen?
Daß sie möcht um etwas mehren?
Das/ was kummt/ ist kaum zu nennen/
Der es schickt/ ist drum zu schelten/
Muß auch billich solches gelten/
Darff sich auch nicht lassen kennen.
89.
Paten-Zettel.
ES ist sehr gut
Durch Christus Blut
Das Ewig-seyn im Himmel erben;
Dann/ was die Welt
Zum höchsten hält
Jst täglich Tod vnd endlich sterben.
90.
Gerade Stücke.
Jm Opplischen Fürstenthum/ ist es nicht schade?
Hat Jungfer noch Fraue nie keine Gerade.
91.
Hofe-Künste.
Künste/ die zu Hoff im Brauch/
Wolt ich/ dünckt mich/ künnen auch;
Wann nur eine mir wolt ein/
Nämlich: vnverschämt zu seyn.
92. Das
M

Siebendes Hundert.
Wann ich werde ſeyn begraben
Werd ich beßres Gluͤcke haben.

88.
Von einem Geſchencke an die Liebſte.
BEßres was ſolt euren Ehren/
Edles Bild zu dienen kummen;
Aber wo wird das genummen?
Daß ſie moͤcht um etwas mehren?
Das/ was kum̃t/ iſt kaum zu nennen/
Der es ſchickt/ iſt drum zu ſchelten/
Muß auch billich ſolches gelten/
Darff ſich auch nicht laſſen kennen.
89.
Paten-Zettel.
ES iſt ſehr gut
Durch Chriſtus Blut
Das Ewig-ſeyn im Himmel erben;
Dann/ was die Welt
Zum hoͤchſten haͤlt
Jſt taͤglich Tod vnd endlich ſterben.
90.
Gerade Stuͤcke.
Jm Oppliſchen Fuͤrſtenthum/ iſt es nicht ſchade?
Hat Jungfer noch Fraue nie keine Gerade.
91.
Hofe-Kuͤnſte.
Kuͤnſte/ die zu Hoff im Brauch/
Wolt ich/ duͤnckt mich/ kuͤnnen auch;
Wann nur eine mir wolt ein/
Naͤmlich: vnverſchaͤmt zu ſeyn.
92. Das
M
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[161/0193] Siebendes Hundert. Wann ich werde ſeyn begraben Werd ich beßres Gluͤcke haben. 88. Von einem Geſchencke an die Liebſte. BEßres was ſolt euren Ehren/ Edles Bild zu dienen kummen; Aber wo wird das genummen? Daß ſie moͤcht um etwas mehren? Das/ was kum̃t/ iſt kaum zu nennen/ Der es ſchickt/ iſt drum zu ſchelten/ Muß auch billich ſolches gelten/ Darff ſich auch nicht laſſen kennen. 89. Paten-Zettel. ES iſt ſehr gut Durch Chriſtus Blut Das Ewig-ſeyn im Himmel erben; Dann/ was die Welt Zum hoͤchſten haͤlt Jſt taͤglich Tod vnd endlich ſterben. 90. Gerade Stuͤcke. Jm Oppliſchen Fuͤrſtenthum/ iſt es nicht ſchade? Hat Jungfer noch Fraue nie keine Gerade. 91. Hofe-Kuͤnſte. Kuͤnſte/ die zu Hoff im Brauch/ Wolt ich/ duͤnckt mich/ kuͤnnen auch; Wann nur eine mir wolt ein/ Naͤmlich: vnverſchaͤmt zu ſeyn. 92. Das M

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/193>, abgerufen am 21.11.2024.