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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Achtes Hundert.
14.
Brautschrifft.
AUff deinen Hochzeit Tag/ mein Freund/ dir was zu machen
Hast du mich angesucht: Jch bin zu diesen Sachen
So willig als verpflicht/ nim du für lieb nur an
Diß/ was nicht wie es soll/ ist aber wie es kan:
So wird dann auch die Braut/ was du jhr möchtest machen
So gut es jmmer ist/ belieben vnd belachen
Das was ich dir gemacht/ hat Füsse nur allein
Schaw aber du/ daß dort bey Fussen Hände seyn.
15.
Hure/ versetzt/ ruhe.
Eine Hure hat wol Ruhe
Daß jhr Seligkeit nichs thue.
16.
Wolfeiler Frauen-Stand.
MAn darff daselbst nicht viel/ was wenig kan erlangen:
Wil eine Magd sein Fraw/ so darff sie viel nicht prangen;
Sie wird zur Hure nur/ so ist die Kirchenfahrt
Und aller Hochzeit Pracht/ erhalten vnd erspart.
17.
Deß Jephtae Tochter.
WAs müssen doch die Mägd jetzt meinen
Daß Huren sie so häuffig werden?
Sie wollen meiden die Beschwerden
Wie Jephta Kind nicht auch zu weinen.
18.
Deß Teuffels Feyer-Fest.
Der Teuffel ruht sonst nicht/ nur jetzund hebt er an/
Weil jhn die letzte Welt so wol vertreten kan.
19. Das
M v
Achtes Hundert.
14.
Brautſchrifft.
AUff deinen Hochzeit Tag/ mein Freund/ dir was zu machen
Haſt du mich angeſucht: Jch bin zu dieſen Sachen
So willig als verpflicht/ nim du fuͤr lieb nur an
Diß/ was nicht wie es ſoll/ iſt aber wie es kan:
So wird dann auch die Braut/ was du jhr moͤchteſt machen
So gut es jmmer iſt/ belieben vnd belachen
Das was ich dir gemacht/ hat Fuͤſſe nur allein
Schaw aber du/ daß dort bey Fuſſen Haͤnde ſeyn.
15.
Hure/ verſetzt/ ruhe.
Eine Hure hat wol Ruhe
Daß jhr Seligkeit nichs thue.
16.
Wolfeiler Frauen-Stand.
MAn darff daſelbſt nicht viel/ was wenig kan erlangen:
Wil eine Magd ſein Fraw/ ſo darff ſie viel nicht prangen;
Sie wird zur Hure nur/ ſo iſt die Kirchenfahrt
Und aller Hochzeit Pracht/ erhalten vnd erſpart.
17.
Deß Jephtæ Tochter.
WAs muͤſſen doch die Maͤgd jetzt meinen
Daß Huren ſie ſo haͤuffig werden?
Sie wollen meiden die Beſchwerden
Wie Jephta Kind nicht auch zu weinen.
18.
Deß Teuffels Feyer-Feſt.
Der Teuffel ruht ſonſt nicht/ nur jetzund hebt er an/
Weil jhn die letzte Welt ſo wol vertreten kan.
19. Das
M v
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[167/0201] Achtes Hundert. 14. Brautſchrifft. AUff deinen Hochzeit Tag/ mein Freund/ dir was zu machen Haſt du mich angeſucht: Jch bin zu dieſen Sachen So willig als verpflicht/ nim du fuͤr lieb nur an Diß/ was nicht wie es ſoll/ iſt aber wie es kan: So wird dann auch die Braut/ was du jhr moͤchteſt machen So gut es jmmer iſt/ belieben vnd belachen Das was ich dir gemacht/ hat Fuͤſſe nur allein Schaw aber du/ daß dort bey Fuſſen Haͤnde ſeyn. 15. Hure/ verſetzt/ ruhe. Eine Hure hat wol Ruhe Daß jhr Seligkeit nichs thue. 16. Wolfeiler Frauen-Stand. MAn darff daſelbſt nicht viel/ was wenig kan erlangen: Wil eine Magd ſein Fraw/ ſo darff ſie viel nicht prangen; Sie wird zur Hure nur/ ſo iſt die Kirchenfahrt Und aller Hochzeit Pracht/ erhalten vnd erſpart. 17. Deß Jephtæ Tochter. WAs muͤſſen doch die Maͤgd jetzt meinen Daß Huren ſie ſo haͤuffig werden? Sie wollen meiden die Beſchwerden Wie Jephta Kind nicht auch zu weinen. 18. Deß Teuffels Feyer-Feſt. Der Teuffel ruht ſonſt nicht/ nur jetzund hebt er an/ Weil jhn die letzte Welt ſo wol vertreten kan. 19. Das M v

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/201>, abgerufen am 21.11.2024.