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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
33.
Hofe-Leute.
SChwartzer Vrsprung/ fleckicht Leben/
Kan sich hoch bey Hofe heben;
Wo kein Licht ist vnd kein weisses
Darff die Ehre schlechten Fleisses.
34.
Staffeln der Klugheit.
WEr guten Rath selbst finden kan/
Wer guten Rath kan nemen an/
Wer beyden recht zu brauchen weiß/
Hat eines klugen Mannes Preis.
35.
Wurtzel-Krafft.
EJn Mägdlein/ dem ein Traum hat etwas warm gemacht/
Den sie auch kunte nicht bald bringen auß der acht;
Ging Morgens früh hinauß spatziren in das Gras/
Da spritzt jhr dessen Thaw hinauff auff diß vnd das;
Sie sprach: Es mag wol seyn daß Kräuter würcken sehr/
Je dennoch wie mich dünckt/ so künnen Wurtzeln mehr.
36.
Heutige Sitten.
WOzu soll doch sein Kind ein Vater aufferziehn
Bey so bewanter Zeit? Er darff sich nur bemühn/
Daß sein Sohn keine Schew vnd kein Gewissen hat/
So ist schon alles gut/ so ist schon allem Rath.
37.
Weiber Lob-süchtig.
WEr ist/ der Geld für Worte gibt?
Ein Weib/ dem Lob so sehr beliebt;
Daß
Erſtes Tauſend
33.
Hofe-Leute.
SChwartzer Vrſprung/ fleckicht Leben/
Kan ſich hoch bey Hofe heben;
Wo kein Licht iſt vnd kein weiſſes
Darff die Ehre ſchlechten Fleiſſes.
34.
Staffeln der Klugheit.
WEr guten Rath ſelbſt finden kan/
Wer guten Rath kan nemen an/
Wer beyden recht zu brauchen weiß/
Hat eines klugen Mannes Preis.
35.
Wurtzel-Krafft.
EJn Maͤgdlein/ dem ein Traum hat etwas warm gemacht/
Den ſie auch kunte nicht bald bringen auß der acht;
Ging Morgens fruͤh hinauß ſpatziren in das Gras/
Da ſpritzt jhr deſſen Thaw hinauff auff diß vnd das;
Sie ſprach: Es mag wol ſeyn daß Kraͤuter wuͤrcken ſehr/
Je dennoch wie mich duͤnckt/ ſo kuͤnnen Wurtzeln mehr.
36.
Heutige Sitten.
WOzu ſoll doch ſein Kind ein Vater aufferziehn
Bey ſo bewanter Zeit? Er darff ſich nur bemuͤhn/
Daß ſein Sohn keine Schew vnd kein Gewiſſen hat/
So iſt ſchon alles gut/ ſo iſt ſchon allem Rath.
37.
Weiber Lob-ſuͤchtig.
WEr iſt/ der Geld fuͤr Worte gibt?
Ein Weib/ dem Lob ſo ſehr beliebt;
Daß
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[174/0208] Erſtes Tauſend 33. Hofe-Leute. SChwartzer Vrſprung/ fleckicht Leben/ Kan ſich hoch bey Hofe heben; Wo kein Licht iſt vnd kein weiſſes Darff die Ehre ſchlechten Fleiſſes. 34. Staffeln der Klugheit. WEr guten Rath ſelbſt finden kan/ Wer guten Rath kan nemen an/ Wer beyden recht zu brauchen weiß/ Hat eines klugen Mannes Preis. 35. Wurtzel-Krafft. EJn Maͤgdlein/ dem ein Traum hat etwas warm gemacht/ Den ſie auch kunte nicht bald bringen auß der acht; Ging Morgens fruͤh hinauß ſpatziren in das Gras/ Da ſpritzt jhr deſſen Thaw hinauff auff diß vnd das; Sie ſprach: Es mag wol ſeyn daß Kraͤuter wuͤrcken ſehr/ Je dennoch wie mich duͤnckt/ ſo kuͤnnen Wurtzeln mehr. 36. Heutige Sitten. WOzu ſoll doch ſein Kind ein Vater aufferziehn Bey ſo bewanter Zeit? Er darff ſich nur bemuͤhn/ Daß ſein Sohn keine Schew vnd kein Gewiſſen hat/ So iſt ſchon alles gut/ ſo iſt ſchon allem Rath. 37. Weiber Lob-ſuͤchtig. WEr iſt/ der Geld fuͤr Worte gibt? Ein Weib/ dem Lob ſo ſehr beliebt; Daß

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/208>, abgerufen am 24.11.2024.