Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Achtes Hundert. 63. Von den Brüsten der Nivulae. Ein Schnee ist mir bekant/ der mehr als Feuer hitzt Wann Nivula entblöst mit freyen Brüsten sitzt. 64. Hofe-Gunst. KEin begehrtes/ nie verwiedern; Kein verwiederts/ nie begehren; Macht bey Hohen/ daß dann Niedren Hofe-Gunst mag lange wären. 65. Sarckschrifften eines lieben Ehegattens. Zun Haupten. Gott sey Danck! mir ist erlaubt Daß wie/ JESU du mein Haupt/ Jch dein Glied mag triumphiren Vnd den Tod gefangen führen. 66. Zun Füssen. GOtt sey Danck! daß meinen Füssen Sich nun vnterwerffen müssen Noth/ Gefahr/ Pein/ Creutz vnd Leid/ Das vns schafft die Eitelkeit. 67. Zur rechten Hand. WAs vnverweslich war/ das hab ich angezogen/ Und was verweslich war/ wird kürtzlich seyn verflogen Wie Asch vnd leichter Staub. O meine lange Qual Ersetzt deß Himmels Gut viel tausend tausend mal. 68. Zur N iiij
Achtes Hundert. 63. Von den Bruͤſten der Nivulæ. Ein Schnee iſt mir bekant/ der mehr als Feuer hitzt Wann Nivula entbloͤſt mit freyen Bruͤſten ſitzt. 64. Hofe-Gunſt. KEin begehrtes/ nie verwiedern; Kein verwiederts/ nie begehren; Macht bey Hohen/ daß dann Niedren Hofe-Gunſt mag lange waͤren. 65. Sarckſchrifften eines lieben Ehegattens. Zun Haupten. Gott ſey Danck! mir iſt erlaubt Daß wie/ JESU du mein Haupt/ Jch dein Glied mag triumphiren Vnd den Tod gefangen fuͤhren. 66. Zun Fuͤſſen. GOtt ſey Danck! daß meinen Fuͤſſen Sich nun vnterwerffen muͤſſen Noth/ Gefahr/ Pein/ Creutz vnd Leid/ Das vns ſchafft die Eitelkeit. 67. Zur rechten Hand. WAs vnverweslich war/ das hab ich angezogen/ Und was verweslich war/ wird kuͤrtzlich ſeyn verflogen Wie Aſch vnd leichter Staub. O meine lange Qual Erſetzt deß Himmels Gut viel tauſend tauſend mal. 68. Zur N iiij
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Achtes Hundert.
63.
Von den Bruͤſten der Nivulæ.
Ein Schnee iſt mir bekant/ der mehr als Feuer hitzt
Wann Nivula entbloͤſt mit freyen Bruͤſten ſitzt.
64.
Hofe-Gunſt.
KEin begehrtes/ nie verwiedern;
Kein verwiederts/ nie begehren;
Macht bey Hohen/ daß dann Niedren
Hofe-Gunſt mag lange waͤren.
65.
Sarckſchrifften eines lieben Ehegattens.
Zun Haupten.
Gott ſey Danck! mir iſt erlaubt
Daß wie/ JESU du mein Haupt/
Jch dein Glied mag triumphiren
Vnd den Tod gefangen fuͤhren.
66.
Zun Fuͤſſen.
GOtt ſey Danck! daß meinen Fuͤſſen
Sich nun vnterwerffen muͤſſen
Noth/ Gefahr/ Pein/ Creutz vnd Leid/
Das vns ſchafft die Eitelkeit.
67.
Zur rechten Hand.
WAs vnverweslich war/ das hab ich angezogen/
Und was verweslich war/ wird kuͤrtzlich ſeyn verflogen
Wie Aſch vnd leichter Staub. O meine lange Qual
Erſetzt deß Himmels Gut viel tauſend tauſend mal.
68. Zur
N iiij
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