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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Hundert.
29.
Hofe-Worte.
COmplimenta sind ein Wind/ da sich ein Chamaeleon
Der von Lufft zu leben pflegt/ machet voll vnd satt davon:
Hertzen/ da nicht Witz daheim/ haben an der Schmeichel-Lust
Wie die Kinder an dem Brey/ jhre Lieb vnd jhre Kost.
30.
Hofe-Worte.
Wo die Complimenten sind/ mangelt was gewiß am Willen;
Sonsten dörfften Worte nicht/ wann nicht Mangel/ was ervöllen.
31.
Rechts-Händel.
WEr in Händel ein sich läst; wer sich einläst in ein Spiel;
Jeder muß hier setzen auff/ welcher was gewinnen wil:
Doch geschiehts daß mancher auch nichts gewinnt/ vnd setzt doch
viel.
32.
Dürfftigkeit.
Ein Schade sey so hoch er wil/ ist dem doch keiner gleich
Den dieser hat/ der nie nichts hat/ dann der ist selten reich.
33.
Ein böser Zahler.
DEr mir funfftzig Gülden soll/ waget zwantzig Gülden hin
Daß er meine Zahlung nur möchte länger noch verziehn;
Schaut! wie ist der gute Mann abgerichtet auff Gewin.
34.
Vergnügligkeit.
GLücke kan nie recht betriegen/
Wer jhm jmmer läst genügen/
Alles falle wie es wil
Das vergnügen ist sein Ziel.
35. Neidische.
A a v
Erſtes Hundert.
29.
Hofe-Worte.
COmplimenta ſind ein Wind/ da ſich ein Chamæleon
Der von Lufft zu leben pflegt/ machet voll vnd ſatt davon:
Hertzen/ da nicht Witz daheim/ haben an der Schmeichel-Luſt
Wie die Kinder an dem Brey/ jhre Lieb vnd jhre Koſt.
30.
Hofe-Worte.
Wo die Complimenten ſind/ mangelt was gewiß am Willen;
Sonſten doͤrfften Worte nicht/ wañ nicht Mangel/ was ervoͤllen.
31.
Rechts-Haͤndel.
WEr in Haͤndel ein ſich laͤſt; wer ſich einlaͤſt in ein Spiel;
Jeder muß hier ſetzen auff/ welcher was gewinnen wil:
Doch geſchiehts daß mancher auch nichts gewinnt/ vnd ſetzt doch
viel.
32.
Duͤrfftigkeit.
Ein Schade ſey ſo hoch er wil/ iſt dem doch keiner gleich
Den dieſer hat/ der nie nichts hat/ dann der iſt ſelten reich.
33.
Ein boͤſer Zahler.
DEr mir funfftzig Guͤlden ſoll/ waget zwantzig Guͤlden hin
Daß er meine Zahlung nur moͤchte laͤnger noch verziehn;
Schaut! wie iſt der gute Mann abgerichtet auff Gewin.
34.
Vergnuͤgligkeit.
GLuͤcke kan nie recht betriegen/
Wer jhm jmmer laͤſt genuͤgen/
Alles falle wie es wil
Das vergnuͤgen iſt ſein Ziel.
35. Neidiſche.
A a v
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[9/0281] Erſtes Hundert. 29. Hofe-Worte. COmplimenta ſind ein Wind/ da ſich ein Chamæleon Der von Lufft zu leben pflegt/ machet voll vnd ſatt davon: Hertzen/ da nicht Witz daheim/ haben an der Schmeichel-Luſt Wie die Kinder an dem Brey/ jhre Lieb vnd jhre Koſt. 30. Hofe-Worte. Wo die Complimenten ſind/ mangelt was gewiß am Willen; Sonſten doͤrfften Worte nicht/ wañ nicht Mangel/ was ervoͤllen. 31. Rechts-Haͤndel. WEr in Haͤndel ein ſich laͤſt; wer ſich einlaͤſt in ein Spiel; Jeder muß hier ſetzen auff/ welcher was gewinnen wil: Doch geſchiehts daß mancher auch nichts gewinnt/ vnd ſetzt doch viel. 32. Duͤrfftigkeit. Ein Schade ſey ſo hoch er wil/ iſt dem doch keiner gleich Den dieſer hat/ der nie nichts hat/ dann der iſt ſelten reich. 33. Ein boͤſer Zahler. DEr mir funfftzig Guͤlden ſoll/ waget zwantzig Guͤlden hin Daß er meine Zahlung nur moͤchte laͤnger noch verziehn; Schaut! wie iſt der gute Mann abgerichtet auff Gewin. 34. Vergnuͤgligkeit. GLuͤcke kan nie recht betriegen/ Wer jhm jmmer laͤſt genuͤgen/ Alles falle wie es wil Das vergnuͤgen iſt ſein Ziel. 35. Neidiſche. A a v

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/281>, abgerufen am 22.11.2024.