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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
84.
Der Zeiten Schauspiel.
Es denckt mich noch ein Spiel bey meinen jungen Jahren/
Drinn ich ein König war/ da andre Knechte waren/
Da nun das Spiel war auß/ fiel meine Hoheit hin/
Und ich ward wieder der/ der ich noch jetzo din:
Der heutige Gebrauch trägt gleichsam ein ergetzen
Die Bauren dieser Zeit den Fürsten beyzusetzen:
Schimpff aber ist nicht Ernst; vnd deß Saturnus Fest
Jst einmal nur deß Jahrs/ zu Rom im Brauch gewest.
85.
Schwanger seyn/ schadet dem
schön seyn.
Schwanger seyn/ ist eine Schande/
Keine Schand in Bulschafft schweben:
Dannenher in vnsrem Lande
Huren mehr/ als Mütter leben.
86.
Flüchtige Tugend.
Die Tugend ist ein Weib/ so Mahlern ist zu glauben;
Drumb fleucht sie/ Monsieur Mars möcht jhr die Keuschheit
rauden.
87.
Adels-Feinde.
Edelleute muß man lassen
Von den Eselleuten hassen;
Wer nur gut ist/ meint es gut
Auff das edle Ritters-Blut.
88.
Die verkoppelte Freundschafft
Der Freundschafft keuscher Stand/ war weiland voller Ehren:
Jetzt läst sie sich durch Geld/ zum Huren-Brauch bethören.
89. Auff
Erſtes Tauſend
84.
Der Zeiten Schauſpiel.
Es denckt mich noch ein Spiel bey meinen jungen Jahren/
Drinn ich ein Koͤnig war/ da andre Knechte waren/
Da nun das Spiel war auß/ fiel meine Hoheit hin/
Und ich ward wieder der/ der ich noch jetzo din:
Der heutige Gebrauch traͤgt gleichſam ein ergetzen
Die Bauren dieſer Zeit den Fuͤrſten beyzuſetzen:
Schimpff aber iſt nicht Ernſt; vnd deß Saturnus Feſt
Jſt einmal nur deß Jahrs/ zu Rom im Brauch geweſt.
85.
Schwanger ſeyn/ ſchadet dem
ſchoͤn ſeyn.
Schwanger ſeyn/ iſt eine Schande/
Keine Schand in Bulſchafft ſchweben:
Dannenher in vnſrem Lande
Huren mehr/ als Muͤtter leben.
86.
Fluͤchtige Tugend.
Die Tugend iſt ein Weib/ ſo Mahlern iſt zu glauben;
Drumb fleucht ſie/ Monſieur Mars moͤcht jhr die Keuſchheit
rauden.
87.
Adels-Feinde.
Edelleute muß man laſſen
Von den Eſelleuten haſſen;
Wer nur gut iſt/ meint es gut
Auff das edle Ritters-Blut.
88.
Die verkoppelte Freundſchafft
Der Freundſchafft keuſcher Stand/ war weiland voller Ehren:
Jetzt laͤſt ſie ſich durch Geld/ zum Huren-Brauch bethoͤren.
89. Auff
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[25/0038] Erſtes Tauſend 84. Der Zeiten Schauſpiel. Es denckt mich noch ein Spiel bey meinen jungen Jahren/ Drinn ich ein Koͤnig war/ da andre Knechte waren/ Da nun das Spiel war auß/ fiel meine Hoheit hin/ Und ich ward wieder der/ der ich noch jetzo din: Der heutige Gebrauch traͤgt gleichſam ein ergetzen Die Bauren dieſer Zeit den Fuͤrſten beyzuſetzen: Schimpff aber iſt nicht Ernſt; vnd deß Saturnus Feſt Jſt einmal nur deß Jahrs/ zu Rom im Brauch geweſt. 85. Schwanger ſeyn/ ſchadet dem ſchoͤn ſeyn. Schwanger ſeyn/ iſt eine Schande/ Keine Schand in Bulſchafft ſchweben: Dannenher in vnſrem Lande Huren mehr/ als Muͤtter leben. 86. Fluͤchtige Tugend. Die Tugend iſt ein Weib/ ſo Mahlern iſt zu glauben; Drumb fleucht ſie/ Monſieur Mars moͤcht jhr die Keuſchheit rauden. 87. Adels-Feinde. Edelleute muß man laſſen Von den Eſelleuten haſſen; Wer nur gut iſt/ meint es gut Auff das edle Ritters-Blut. 88. Die verkoppelte Freundſchafft Der Freundſchafft keuſcher Stand/ war weiland voller Ehren: Jetzt laͤſt ſie ſich durch Geld/ zum Huren-Brauch bethoͤren. 89. Auff

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/38>, abgerufen am 21.11.2024.