Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Andres Tausend 88. Ein Welt-Bürger. Wer in die grosse Stadt/ die Welt/ wil werben ein Muß überall zu Haus vnd allen alles seyn. 89. Hofe-Glücke. Ein Glücks-Topff steht bey Hof/ in welchem Zettel liegen Zum meisten welche leer/ zum minsten welche tügen. 90. Auff Magnulum. Die Fackel vnsrer Zeit wird Magnulus genennt; O welche nur von Pech/ vnd nie noch hat gebrennt. 91. Die Stadt. Der Sack worein der Krieg/ was er gestohlen hat Hat alles eingepackt/ wo war er? Jn der Stadt. 92. Auff Vanum, der mit grosser Mühe nichts thät. Herr Vanus ist ein Mann/ der nimmer nicht kan ruhn/ Er müht sich/ daß er schwitzt/ im leeren nichts nicht thun. 93. Eigen-Lob. Die Zeugen haben den verlassen/ Der eignes Lob muß abefassen. 94. Deß
Andres Tauſend 88. Ein Welt-Buͤrger. Wer in die groſſe Stadt/ die Welt/ wil werben ein Muß uͤberall zu Haus vnd allen alles ſeyn. 89. Hofe-Gluͤcke. Ein Gluͤcks-Topff ſteht bey Hof/ in welchem Zettel liegen Zum meiſten welche leer/ zum minſten welche tuͤgen. 90. Auff Magnulum. Die Fackel vnſrer Zeit wird Magnulus genennt; O welche nur von Pech/ vnd nie noch hat gebrennt. 91. Die Stadt. Der Sack worein der Krieg/ was er geſtohlen hat Hat alles eingepackt/ wo war er? Jn der Stadt. 92. Auff Vanum, der mit groſſer Muͤhe nichts thaͤt. Herꝛ Vanus iſt ein Mann/ der nimmer nicht kan ruhn/ Er muͤht ſich/ daß er ſchwitzt/ im leeren nichts nicht thun. 93. Eigen-Lob. Die Zeugen haben den verlaſſen/ Der eignes Lob muß abefaſſen. 94. Deß
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Andres Tauſend
88.
Ein Welt-Buͤrger.
Wer in die groſſe Stadt/ die Welt/ wil werben ein
Muß uͤberall zu Haus vnd allen alles ſeyn.
89.
Hofe-Gluͤcke.
Ein Gluͤcks-Topff ſteht bey Hof/ in welchem Zettel liegen
Zum meiſten welche leer/ zum minſten welche tuͤgen.
90.
Auff Magnulum.
Die Fackel vnſrer Zeit wird Magnulus genennt;
O welche nur von Pech/ vnd nie noch hat gebrennt.
91.
Die Stadt.
Der Sack worein der Krieg/ was er geſtohlen hat
Hat alles eingepackt/ wo war er? Jn der Stadt.
92.
Auff Vanum, der mit groſſer Muͤhe
nichts thaͤt.
Herꝛ Vanus iſt ein Mann/ der nimmer nicht kan ruhn/
Er muͤht ſich/ daß er ſchwitzt/ im leeren nichts nicht thun.
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Eigen-Lob.
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/390>, abgerufen am 26.06.2024. |