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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Fünfftes Hundert.
82.
Die Seele.
ZWey Ohren vnd zwey Aug/ auch so viel Händ vnd Füsse
Schuff an dem Menschen Gott; daß/ so er eines misse
Das andre noch sey da: Die Seel ist nur allein/
Wer diese sterben läst/ muß gantz gestorben seyn.
83.
Auff einen Selbgerühmten.
Dein Ruhm pflegt auff zu gehn/ wie Sterne bey der Nacht;
Nur dieses ist nicht gut/ daß damals niemand wacht.
84.
Anders.
Dein Ruhm pflegt wie ein Stern im finstren auff zu gehn:
Jst von derselbten Art/ die in dem Ochsen stehn.
85.
Der Winter.
Wer sagt die Welt sey falsch? Hierzu gehört Beweis;
Sie ist Cristallen-rein/ vnd meistens jetzund weiß.
86.
Hände-Kuß.
JVngfern/ euch die Hände küssen/
Pflegt euch heimlich zu verdriessen/
Weil man Läppisch zugewand/
Was dem Munde soll/ der Hand.
87.
Gerade zu.
Jch bin nicht wol gewand/ ich muß nur bleiben stehn
Da/ wo ich nicht vermag gerade zu zu gehn.
88. Ein
H h iij
Fuͤnfftes Hundert.
82.
Die Seele.
ZWey Ohren vnd zwey Aug/ auch ſo viel Haͤnd vnd Fuͤſſe
Schuff an dem Menſchen Gott; daß/ ſo er eines miſſe
Das andre noch ſey da: Die Seel iſt nur allein/
Wer dieſe ſterben laͤſt/ muß gantz geſtorben ſeyn.
83.
Auff einen Selbgeruͤhmten.
Dein Ruhm pflegt auff zu gehn/ wie Sterne bey der Nacht;
Nur dieſes iſt nicht gut/ daß damals niemand wacht.
84.
Anders.
Dein Ruhm pflegt wie ein Stern im finſtren auff zu gehn:
Jſt von derſelbten Art/ die in dem Ochſen ſtehn.
85.
Der Winter.
Wer ſagt die Welt ſey falſch? Hierzu gehoͤrt Beweis;
Sie iſt Criſtallen-rein/ vnd meiſtens jetzund weiß.
86.
Haͤnde-Kuß.
JVngfern/ euch die Haͤnde kuͤſſen/
Pflegt euch heimlich zu verdrieſſen/
Weil man Laͤppiſch zugewand/
Was dem Munde ſoll/ der Hand.
87.
Gerade zu.
Jch bin nicht wol gewand/ ich muß nur bleiben ſtehn
Da/ wo ich nicht vermag gerade zu zu gehn.
88. Ein
H h iij
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[115/0389] Fuͤnfftes Hundert. 82. Die Seele. ZWey Ohren vnd zwey Aug/ auch ſo viel Haͤnd vnd Fuͤſſe Schuff an dem Menſchen Gott; daß/ ſo er eines miſſe Das andre noch ſey da: Die Seel iſt nur allein/ Wer dieſe ſterben laͤſt/ muß gantz geſtorben ſeyn. 83. Auff einen Selbgeruͤhmten. Dein Ruhm pflegt auff zu gehn/ wie Sterne bey der Nacht; Nur dieſes iſt nicht gut/ daß damals niemand wacht. 84. Anders. Dein Ruhm pflegt wie ein Stern im finſtren auff zu gehn: Jſt von derſelbten Art/ die in dem Ochſen ſtehn. 85. Der Winter. Wer ſagt die Welt ſey falſch? Hierzu gehoͤrt Beweis; Sie iſt Criſtallen-rein/ vnd meiſtens jetzund weiß. 86. Haͤnde-Kuß. JVngfern/ euch die Haͤnde kuͤſſen/ Pflegt euch heimlich zu verdrieſſen/ Weil man Laͤppiſch zugewand/ Was dem Munde ſoll/ der Hand. 87. Gerade zu. Jch bin nicht wol gewand/ ich muß nur bleiben ſtehn Da/ wo ich nicht vermag gerade zu zu gehn. 88. Ein H h iij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/389>, abgerufen am 24.11.2024.