Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Drittes Tausend
76.
Gasterey.
Dieses Mahl gefällt mir wol/ drauff sich frischt vnd speist/
Nicht nur vnser Aug vnd Leib/ sondern auch der Geist.
77.
Weibes-Volck.
Pflegt ein gantzes Meer voll Lust von den Weibern her zurinnen/
Dünckt mich gleichwol jmmer auch/ daß viel Wunder spielen drin-
nen.
78.
Weiber.
Muß man Weiber zu ernehren/ bey dem Tage sorgen pflegen.
Ey so künnen dann bey Nachte diese jene nieder legen.
79.
Auff Cornium.
Cornius hat auff dem Haupt einen vnbenanten Schaden;
Weiland in Cerastia waren Männer mit beladen.
80.
Aertzte.
Auff das Wtrthshaus vnsrer Seele sollen Aertzte Sorge tragen:
Lieber/ als auß jhrer Küche/ speist beym Becker sich mein Magen.
81.
Christen-Tod.
Das Leben nicht/ die Sterbligkeit
Legt ab/ wer wol stirbt vorbereit.
82.
Auff Tenebrionem.
MAn soll dir die Nativität/ Tenebrio, außrechen:
Zu rechnen wer dein Vater sey/ das wil den Kopff zerbre-
chen:
Wann/ wo/ auß wem/ du wordest jung/ das kan man noch wol
sprechen.
83. Väter.
Drittes Tauſend
76.
Gaſterey.
Dieſes Mahl gefaͤllt mir wol/ drauff ſich friſcht vnd ſpeiſt/
Nicht nur vnſer Aug vnd Leib/ ſondern auch der Geiſt.
77.
Weibes-Volck.
Pflegt ein gantzes Meer voll Luſt von den Weibern her zurinnen/
Duͤnckt mich gleichwol jmmer auch/ daß viel Wunder ſpielen drin-
nen.
78.
Weiber.
Muß man Weiber zu ernehren/ bey dem Tage ſorgen pflegen.
Ey ſo kuͤnnen dann bey Nachte dieſe jene nieder legen.
79.
Auff Cornium.
Cornius hat auff dem Haupt einen vnbenanten Schaden;
Weiland in Ceraſtia waren Maͤnner mit beladen.
80.
Aertzte.
Auff das Wtrthshaus vnſrer Seele ſollen Aertzte Sorge tragen:
Lieber/ als auß jhrer Kuͤche/ ſpeiſt beym Becker ſich mein Magen.
81.
Chriſten-Tod.
Das Leben nicht/ die Sterbligkeit
Legt ab/ wer wol ſtirbt vorbereit.
82.
Auff Tenebrionem.
MAn ſoll dir die Nativitaͤt/ Tenebrio, außrechen:
Zu rechnen wer dein Vater ſey/ das wil den Kopff zerbre-
chen:
Wann/ wo/ auß wem/ du wordeſt jung/ das kan man noch wol
ſprechen.
83. Vaͤter.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0698" n="168"/>
          <fw place="top" type="header">Drittes Tau&#x017F;end</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">76.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Ga&#x017F;terey.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Die&#x017F;es Mahl gefa&#x0364;llt mir wol/ drauff &#x017F;ich fri&#x017F;cht vnd &#x017F;pei&#x017F;t/</l><lb/>
                <l>Nicht nur vn&#x017F;er Aug vnd Leib/ &#x017F;ondern auch der Gei&#x017F;t.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">77.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Weibes-Volck.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Pflegt ein gantzes Meer voll Lu&#x017F;t von den Weibern her zurinnen/</l><lb/>
                <l>Du&#x0364;nckt mich gleichwol jmmer auch/ daß viel Wunder &#x017F;pielen drin-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">nen.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">78.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Weiber.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Muß man Weiber zu ernehren/ bey dem Tage &#x017F;orgen pflegen.</l><lb/>
                <l>Ey &#x017F;o ku&#x0364;nnen dann bey Nachte die&#x017F;e jene nieder legen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">79.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Cornium.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Cornius</hi></hi> hat auff dem Haupt einen vnbenanten Schaden;</l><lb/>
                <l>Weiland in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Cera&#x017F;tia</hi></hi> waren Ma&#x0364;nner mit beladen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">80.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Aertzte.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Auff das Wtrthshaus vn&#x017F;rer Seele &#x017F;ollen Aertzte Sorge tragen:</l><lb/>
                <l>Lieber/ als auß jhrer Ku&#x0364;che/ &#x017F;pei&#x017F;t beym Becker &#x017F;ich mein Magen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">81.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;ten-Tod.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Das Leben nicht/ die Sterbligkeit</l><lb/>
                <l>Legt ab/ wer wol &#x017F;tirbt vorbereit.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">82.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Tenebrionem.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">M</hi>An &#x017F;oll dir die Nativita&#x0364;t/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Tenebrio,</hi></hi> außrechen:</l><lb/>
                <l>Zu rechnen wer dein Vater &#x017F;ey/ das wil den Kopff zerbre-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">chen:</hi> </l><lb/>
                <l>Wann/ wo/ auß wem/ du worde&#x017F;t jung/ das kan man noch wol</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">&#x017F;prechen.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">83. Va&#x0364;ter.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0698] Drittes Tauſend 76. Gaſterey. Dieſes Mahl gefaͤllt mir wol/ drauff ſich friſcht vnd ſpeiſt/ Nicht nur vnſer Aug vnd Leib/ ſondern auch der Geiſt. 77. Weibes-Volck. Pflegt ein gantzes Meer voll Luſt von den Weibern her zurinnen/ Duͤnckt mich gleichwol jmmer auch/ daß viel Wunder ſpielen drin- nen. 78. Weiber. Muß man Weiber zu ernehren/ bey dem Tage ſorgen pflegen. Ey ſo kuͤnnen dann bey Nachte dieſe jene nieder legen. 79. Auff Cornium. Cornius hat auff dem Haupt einen vnbenanten Schaden; Weiland in Ceraſtia waren Maͤnner mit beladen. 80. Aertzte. Auff das Wtrthshaus vnſrer Seele ſollen Aertzte Sorge tragen: Lieber/ als auß jhrer Kuͤche/ ſpeiſt beym Becker ſich mein Magen. 81. Chriſten-Tod. Das Leben nicht/ die Sterbligkeit Legt ab/ wer wol ſtirbt vorbereit. 82. Auff Tenebrionem. MAn ſoll dir die Nativitaͤt/ Tenebrio, außrechen: Zu rechnen wer dein Vater ſey/ das wil den Kopff zerbre- chen: Wann/ wo/ auß wem/ du wordeſt jung/ das kan man noch wol ſprechen. 83. Vaͤter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/698
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/698>, abgerufen am 22.11.2024.