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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zu-Gabe.
Hat sich an vnsere Göttin ergeben
Bey jhr zu dienen/ jhr eigen zu leben.
Kummet vnd schauet deß Landes Gerühme/
Kummet vnd rühmet der Schönheit Geblüme/
Kummet vnd sehet den Spiegel der Jugend/
Kummet vnd schätzet die Schätze der Tugend!
Alles was schallet/ was singet vnd klinget/
Alles was flenget/ was wandert vnd springet/
Freue sich solcherley himmlischer Gaben
Die wir zu Hulden vnd Gnaden vns haben.

An dem Taufftage eines jungen Printzen.
König der Tage du herrliches Licht/
Drinnen man jauchzet/ sich muntert vnd spricht:
Briegische Cedern verneuen das stetgen
Steigen gen Himmel mit jüngeren Zweigen/
Es wachse die Pflantze/ das Fürstliche Blut/
Sie ziere mit Glantze den Fürstlichen Hut.
Stütze deß Hauses/ Piastisches Kind
Deme gewierig vnd pflichtbar wir sind/
Bessert von neuem die schutzbaren Zinnen
Drunter wir Segen vnd Ruhe gewinnen.
Es stehe die Mauer drauff vieles sich stützt
Das länger so tauer was vielen so nützt.
Zucker der Zeiten/ die liebliche Frucht
Die wir mit sehnen vnd seuffzen gesucht
Süsset die Galle der Schäden vnd Plagen
Die wir auß Frevel deß Krieges ertragen.
Es bleibe die Freude die alles erfrischt!
Die mancherley Leide/ die Threnen abwischt.
Segen deß Himmels das frömste Geschlecht/
Dem es an Güte nie mangelt vnd Recht/
Günnet vns ferner so heilsame Gaben/
Hülffe/ Schutz/ Ehre/ Vergnügen zu haben.
Es gründe sich feste für Tücken vnd Neid
Die Hoffnung das beste der künfftigen Zeit.
Gib
O o o iiij

Zu-Gabe.
Hat ſich an vnſere Goͤttin ergeben
Bey jhr zu dienen/ jhr eigen zu leben.
Kummet vnd ſchauet deß Landes Geruͤhme/
Kummet vnd ruͤhmet der Schoͤnheit Gebluͤme/
Kummet vnd ſehet den Spiegel der Jugend/
Kummet vnd ſchaͤtzet die Schaͤtze der Tugend!
Alles was ſchallet/ was ſinget vnd klinget/
Alles was flenget/ was wandert vnd ſpringet/
Freue ſich ſolcherley him̃liſcher Gaben
Die wir zu Hulden vnd Gnaden vns haben.

An dem Taufftage eines jungen Printzen.
Koͤnig der Tage du herꝛliches Licht/
Drinnen man jauchzet/ ſich muntert vnd ſpricht:
Briegiſche Cedern verneuen das ſtetgen
Steigen gen Himmel mit juͤngeren Zweigen/
Es wachſe die Pflantze/ das Fuͤrſtliche Blut/
Sie ziere mit Glantze den Fuͤrſtlichen Hut.
Stuͤtze deß Hauſes/ Piaſtiſches Kind
Deme gewierig vnd pflichtbar wir ſind/
Beſſert von neuem die ſchutzbaren Zinnen
Drunter wir Segen vnd Ruhe gewinnen.
Es ſtehe die Mauer drauff vieles ſich ſtuͤtzt
Das laͤnger ſo tauer was vielen ſo nuͤtzt.
Zucker der Zeiten/ die liebliche Frucht
Die wir mit ſehnen vnd ſeuffzen geſucht
Suͤſſet die Galle der Schaͤden vnd Plagen
Die wir auß Frevel deß Krieges ertragen.
Es bleibe die Freude die alles erfriſcht!
Die mancherley Leide/ die Threnen abwiſcht.
Segen deß Himmels das froͤmſte Geſchlecht/
Dem es an Guͤte nie mangelt vnd Recht/
Guͤnnet vns ferner ſo heilſame Gaben/
Huͤlffe/ Schutz/ Ehre/ Vergnuͤgen zu haben.
Es gruͤnde ſich feſte fuͤr Tuͤcken vnd Neid
Die Hoffnung das beſte der kuͤnfftigen Zeit.
Gib
O o o iiij
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[213/0743] Zu-Gabe. Hat ſich an vnſere Goͤttin ergeben Bey jhr zu dienen/ jhr eigen zu leben. Kummet vnd ſchauet deß Landes Geruͤhme/ Kummet vnd ruͤhmet der Schoͤnheit Gebluͤme/ Kummet vnd ſehet den Spiegel der Jugend/ Kummet vnd ſchaͤtzet die Schaͤtze der Tugend! Alles was ſchallet/ was ſinget vnd klinget/ Alles was flenget/ was wandert vnd ſpringet/ Freue ſich ſolcherley him̃liſcher Gaben Die wir zu Hulden vnd Gnaden vns haben. An dem Taufftage eines jungen Printzen. Koͤnig der Tage du herꝛliches Licht/ Drinnen man jauchzet/ ſich muntert vnd ſpricht: Briegiſche Cedern verneuen das ſtetgen Steigen gen Himmel mit juͤngeren Zweigen/ Es wachſe die Pflantze/ das Fuͤrſtliche Blut/ Sie ziere mit Glantze den Fuͤrſtlichen Hut. Stuͤtze deß Hauſes/ Piaſtiſches Kind Deme gewierig vnd pflichtbar wir ſind/ Beſſert von neuem die ſchutzbaren Zinnen Drunter wir Segen vnd Ruhe gewinnen. Es ſtehe die Mauer drauff vieles ſich ſtuͤtzt Das laͤnger ſo tauer was vielen ſo nuͤtzt. Zucker der Zeiten/ die liebliche Frucht Die wir mit ſehnen vnd ſeuffzen geſucht Suͤſſet die Galle der Schaͤden vnd Plagen Die wir auß Frevel deß Krieges ertragen. Es bleibe die Freude die alles erfriſcht! Die mancherley Leide/ die Threnen abwiſcht. Segen deß Himmels das froͤmſte Geſchlecht/ Dem es an Guͤte nie mangelt vnd Recht/ Guͤnnet vns ferner ſo heilſame Gaben/ Huͤlffe/ Schutz/ Ehre/ Vergnuͤgen zu haben. Es gruͤnde ſich feſte fuͤr Tuͤcken vnd Neid Die Hoffnung das beſte der kuͤnfftigen Zeit. Gib O o o iiij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/743>, abgerufen am 22.11.2024.