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Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665.

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240.
Octav. Wo sie so keck nur sind Poppeen zu bekämpffen.
Agrip. Wie? ist sie mehr als wir? sie fertigten uns an.
Octav. Hier/ nun ein Hurenbalg mehr als die Mutter
kan.
Agrip. So weiß ich: Daß hierzu die Tugend sie verbin-
de.
Octav. Wer hengt't bey Hofe nicht den Mantel nach dem
Winde?
245.
Burrh. Was hat die Käyserin uns beyden zu befehl'n?
Octav. Diß: Daß ihr Artzney mög't für ärgstes Gifft er-
wehl'n.
Seneca. Princeßin'/ was für Gifft sol unser Artzney hei-
len?
Agrip. Die/ die Poppeens Brunst wil euch und uns zu
theilen.
Burrh. Sie melde/ was sie drück't. Wir bitten ihr die
Hand.
250.
Octav. Mach't ihren Ehbruch ihr euch so sehr unbekand?
Senec. Sie fürchte sonder Grund den Käyser diß zu zei
hen.
Agrip. Die Sonnen-helle That kan uns schon Grund ver-
leihen.
Burrh. Jst ihr Bekäntnüs dar? Sind Zeugen dieser That?
Octav. Es zeugt's: Daß Nero sich mit ihr verschlossen
hat.
255.
Seneca. Mehr als zu schwacher Grund in so sehr schwerer
Sache.
Agrip. Was schaff't ein geiles Weib in frembdem Schlaf-
Gemache!
Burrh. Ein eyfernd Auge macht stets den Verdacht so
groß.
Octav. Jhr gleichsam gläsern Kleid entblöste Brust und
Schooß.
Senec. Man gib't nicht leichtlich Gifft in sichtbaren Ge-
schirren.
260.
Agrip. Man muß die Vogel ja durch schöne Beeren kir-
ren.
Burrh. Weiß sie Poppeen sonst zu sagen nichts nicht nach?
Octav.
240.
Octav. Wo ſie ſo keck nur ſind Poppeen zu bekaͤmpffen.
Agrip. Wie? iſt ſie mehr als wir? ſie fertigten uns an.
Octav. Hier/ nun ein Hurenbalg mehr als die Mutter
kan.
Agrip. So weiß ich: Daß hierzu die Tugend ſie verbin-
de.
Octav. Wer hengt’t bey Hofe nicht den Mantel nach dem
Winde?
245.
Burrh. Was hat die Kaͤyſerin uns beyden zu befehl’n?
Octav. Diß: Daß ihr Artzney moͤg’t fuͤr aͤrgſtes Gifft er-
wehl’n.
Seneca. Princeßin’/ was fuͤr Gifft ſol unſer Artzney hei-
len?
Agrip. Die/ die Poppeens Brunſt wil euch und uns zu
theilen.
Burrh. Sie melde/ was ſie druͤck’t. Wir bitten ihr die
Hand.
250.
Octav. Mach’t ihren Ehbruch ihr euch ſo ſehr unbekand?
Senec. Sie fuͤrchte ſonder Grund den Kaͤyſer diß zu zei
hen.
Agrip. Die Sonnen-helle That kan uns ſchon Grund ver-
leihen.
Burrh. Jſt ihr Bekaͤntnuͤs dar? Sind Zeugen dieſer That?
Octav. Es zeugt’s: Daß Nero ſich mit ihr verſchloſſen
hat.
255.
Seneca. Mehr als zu ſchwacher Grund in ſo ſehr ſchwerer
Sache.
Agrip. Was ſchaff’t ein geiles Weib in frembdem Schlaf-
Gemache!
Burrh. Ein eyfernd Auge macht ſtets den Verdacht ſo
groß.
Octav. Jhr gleichſam glaͤſern Kleid entbloͤſte Bruſt und
Schooß.
Senec. Man gib’t nicht leichtlich Gifft in ſichtbaren Ge-
ſchirren.
260.
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[34./0052] Octav. Wo ſie ſo keck nur ſind Poppeen zu bekaͤmpffen. Agrip. Wie? iſt ſie mehr als wir? ſie fertigten uns an. Octav. Hier/ nun ein Hurenbalg mehr als die Mutter kan. Agrip. So weiß ich: Daß hierzu die Tugend ſie verbin- de. Octav. Wer hengt’t bey Hofe nicht den Mantel nach dem Winde? Burrh. Was hat die Kaͤyſerin uns beyden zu befehl’n? Octav. Diß: Daß ihr Artzney moͤg’t fuͤr aͤrgſtes Gifft er- wehl’n. Seneca. Princeßin’/ was fuͤr Gifft ſol unſer Artzney hei- len? Agrip. Die/ die Poppeens Brunſt wil euch und uns zu theilen. Burrh. Sie melde/ was ſie druͤck’t. Wir bitten ihr die Hand. Octav. Mach’t ihren Ehbruch ihr euch ſo ſehr unbekand? Senec. Sie fuͤrchte ſonder Grund den Kaͤyſer diß zu zei hen. Agrip. Die Sonnen-helle That kan uns ſchon Grund ver- leihen. Burrh. Jſt ihr Bekaͤntnuͤs dar? Sind Zeugen dieſer That? Octav. Es zeugt’s: Daß Nero ſich mit ihr verſchloſſen hat. Seneca. Mehr als zu ſchwacher Grund in ſo ſehr ſchwerer Sache. Agrip. Was ſchaff’t ein geiles Weib in frembdem Schlaf- Gemache! Burrh. Ein eyfernd Auge macht ſtets den Verdacht ſo groß. Octav. Jhr gleichſam glaͤſern Kleid entbloͤſte Bruſt und Schooß. Senec. Man gib’t nicht leichtlich Gifft in ſichtbaren Ge- ſchirren. Agrip. Man muß die Vogel ja durch ſchoͤne Beeren kir- ren. Burrh. Weiß ſie Poppeen ſonſt zu ſagen nichts nicht nach? Octav.

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665, S. 34.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_agrippina_1665/52>, abgerufen am 21.11.2024.