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Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665.

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Man sag' ihm: Otho sol schnur-stracks den Käyser schau-
en.
Der Schauplatz verändert sich in ei-
nen Spatzier-Saal.
Agrippina. Octavia. Burrhus.
Seneca.
225.
Agrip. Jst's möglich: Daß Uns schon ein grimmer Wet-
ter trifft?
Octav. Ja/ was der Sturm nicht schaff't/ vollbring't Sire-
nen-Gifft.
Agrip. Wag't sich Poppee denn schon in des Käysers Bet-
te?
Octav. Gantz sicher/ unverdeck't. Sie ist die Höchst' am
Brette.
Agrip. Diß ist der Weg zur Eh'/ und Staffel auf den
Thron.
230.
Octav. Ach ja! ich sehe mich im Schimpff' und |Tode
schon.
Agrip. Die Natter wird auch uns nicht ungestochen las-
sen.
Octav. Ach! Daß ich unbeschimpff't nur könte bald erblas-
sen!
Agrip. Mein Kind/ der Nachen hilf't oft/ wenn das Schiff
gleich bricht.
Octav. Wo keine Nachen sind/ entkömm't der Klügste
nicht.
235.
Agrip. Vermochte Burrhus nicht den Schiffbruch abzu-
wenden?
Octav. Er und der Seneca hat's Käysers Hertz' in Hän-
den.
Agrip. Durch sie muß man der Brunst Poppeens beugen
für.
Octav. Wofern es nicht zu spät: Jch warte beider hier.
Agrip. Durch sie kan man die Schlang' in ihrer Wige
dämpffen.
Octav.
C
Man ſag’ ihm: Otho ſol ſchnur-ſtracks den Kaͤyſer ſchau-
en.
Der Schauplatz veraͤndert ſich in ei-
nen Spatzier-Saal.
Agrippina. Octavia. Burrhus.
Seneca.
225.
Agrip. Jſt’s moͤglich: Daß Uns ſchon ein grimmer Wet-
ter trifft?
Octav. Ja/ was der Sturm nicht ſchaff’t/ vollbring’t Sire-
nen-Gifft.
Agrip. Wag’t ſich Poppee denn ſchon in des Kaͤyſers Bet-
te?
Octav. Gantz ſicher/ unverdeck’t. Sie iſt die Hoͤchſt’ am
Brette.
Agrip. Diß iſt der Weg zur Eh’/ und Staffel auf den
Thron.
230.
Octav. Ach ja! ich ſehe mich im Schimpff’ und |Tode
ſchon.
Agrip. Die Natter wird auch uns nicht ungeſtochen laſ-
ſen.
Octav. Ach! Daß ich unbeſchimpff’t nur koͤnte bald erblaſ-
ſen!
Agrip. Mein Kind/ der Nachen hilf’t oft/ wenn das Schiff
gleich bricht.
Octav. Wo keine Nachen ſind/ entkoͤmm’t der Kluͤgſte
nicht.
235.
Agrip. Vermochte Burrhus nicht den Schiffbruch abzu-
wenden?
Octav. Er und der Seneca hat’s Kaͤyſers Hertz’ in Haͤn-
den.
Agrip. Durch ſie muß man der Brunſt Poppeens beugen
fuͤr.
Octav. Wofern es nicht zu ſpaͤt: Jch warte beider hier.
Agrip. Durch ſie kan man die Schlang’ in ihrer Wige
daͤmpffen.
Octav.
C
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[33./0051] Man ſag’ ihm: Otho ſol ſchnur-ſtracks den Kaͤyſer ſchau- en. Der Schauplatz veraͤndert ſich in ei- nen Spatzier-Saal. Agrippina. Octavia. Burrhus. Seneca. Agrip. Jſt’s moͤglich: Daß Uns ſchon ein grimmer Wet- ter trifft? Octav. Ja/ was der Sturm nicht ſchaff’t/ vollbring’t Sire- nen-Gifft. Agrip. Wag’t ſich Poppee denn ſchon in des Kaͤyſers Bet- te? Octav. Gantz ſicher/ unverdeck’t. Sie iſt die Hoͤchſt’ am Brette. Agrip. Diß iſt der Weg zur Eh’/ und Staffel auf den Thron. Octav. Ach ja! ich ſehe mich im Schimpff’ und |Tode ſchon. Agrip. Die Natter wird auch uns nicht ungeſtochen laſ- ſen. Octav. Ach! Daß ich unbeſchimpff’t nur koͤnte bald erblaſ- ſen! Agrip. Mein Kind/ der Nachen hilf’t oft/ wenn das Schiff gleich bricht. Octav. Wo keine Nachen ſind/ entkoͤmm’t der Kluͤgſte nicht. Agrip. Vermochte Burrhus nicht den Schiffbruch abzu- wenden? Octav. Er und der Seneca hat’s Kaͤyſers Hertz’ in Haͤn- den. Agrip. Durch ſie muß man der Brunſt Poppeens beugen fuͤr. Octav. Wofern es nicht zu ſpaͤt: Jch warte beider hier. Agrip. Durch ſie kan man die Schlang’ in ihrer Wige daͤmpffen. Octav. C

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665, S. 33.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_agrippina_1665/51>, abgerufen am 21.11.2024.