Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Arminius und Thußnelda. [Spaltenumbruch]
ab: daß er ihn nach Thracien zum Cotys flüch-ten solte; ließ auch einen ziemlichen Schatz in sein Schiff bringen. Wie aber Perses des Nachts aus dem Tempel in Demtrischen Ha- fen kam; war Oroandes schon nach Creta ent- flohen. Perses versteckte sich hierauff zwar am Ufer/ hernach in einen finstern Winckel des Tempels; endlich aber ergab er sich und seinen Sohn Antiochus dem Octavius; und Emilius führte hernach den Perses mit drey- en Söhnen/ wie auch des Königs Cotys ge- fangenen Sohn Bitis zu Rom im Siegs- Gepränge ein. Anitius spielte eben dieses Trauer-Spiel mit dem Könige Gentius/ wel- chem zu seiner Entschuldigung nichts halff: daß Alexander die Thebischen und Sparta- nischen Gesandten an Darius; die Römer des Königs Philips Gesandten an Annibal; die Sicilier der Stadt Syracusa; die Argi- ver der Athenienser; die Epiroter der Etoli- er an verdächtige Oerter gehende Botschafften angehalten/ und also er das Völcker-Recht weder verletzt/ noch einige andere Ursache zum Kriege gegeben hätte; zumahl/ da diesen Kö- nig auch Lucius Duronius beschuldigte: daß er auff dem Adriatischen Meere See-Rau- berey verübte; und zu Corcyra viel Römische Bürger in Band und Eisen hielte. Der An- fang des Krieges geschahe zur See; indem A- nitius viel Jllyrische Schiffe eroberte; und un- geachtet Gentius an Klugheit in der Kriegs- Anstalt/ an Tapfferkeit in den Schlachten nichts erwinden ließ; wurden doch alle seine Anschläge krebsgängig; und schien es: daß die göttliche Rache selbst wider ihn mit zu Fel- de läge. Sintemahl er seinen vollbürtigen Bruder Plator nur um desto sicherer zu herr- schen; oder aus Unwillen: daß er des Darda- nischen Fürsten Honun Tochter Etuta hey- rathen wolte/ durch Gifft hingerichtet hatte. Die Schlachten wurden verspielet. Die zwi- schen den Flüssen Clausula und Barbana lie- [Spaltenumbruch] gende feste Haupt-Stadt Scodra erobert. Die alten Jllyrier fielen von ihm ab; und Gentius in Hoffnung sein Land wieder zu bekommen verleitet: daß er nach vergebens erwarteter Hülffe von seinem Bruder Karavant aus der Sicherheit des Labeatischen Sees sich auff Gnade und Höffligkeit in der Römer Hände gab; allwo ihn Anitius zwar höfflich empfing/ ihm seine Gemahlin Leva/ seine Söhne Sterdilet und Pleurat/ wie auch den Bru- der Karavant an seine Tafel setzte; beym Auf- stehen aber ihm den Degen abheischen/ und alle gefangen nehmen ließ; von dar er und seine Söhne nach Rom zum Siegsgepränge geführt; kurtz hierauff vom Emilius Paulus siebenzig Jllyrische Städte/ die sich gutwillig ergeben/ auch bereit die Plünderung mit vielem Gold und Silber abgekaufft hatten/ auff einen Tag mit Raub und Brand verzehret wurden. Ob nun zwar die abtrinnigen Ardieer und Pala- rier dieses Unrecht zu rächen vermeinten; die Japoder und Segestaner auch auff Freylas- sung des Königs Gentius drangen; wurden doch jene vom Fulvius Flaccus/ diese vom Sempronius und Tiberius Pandusius nach etlichen Schlachten übermannet. Wiewohl auch die Dalmatier ihre Freyheit anfangs wi- der den sie ebenfalls anfallenden Marcus Fi- gulus hertzhafft vertheidigten/ und ein Theil seines Heeres biß über den Fluß Naro zurück trieben; so schlug doch das Glücke bald umb. Denn er jagte sie bey der Stadt Delmin in die Flucht; und nöthigte diese fast unüberwind- liche Festung durch Einwerffung brennender Pech- und Schwefel-Fackeln sich zu ergeben. Popilius schreckte mit seinen rauhen Worten die Rhodier: daß sie alle/ welche iemahls wi- der Rom etwas gethan/ oder gerathen/ zum Tode verdammten; und den König in Syri- en Antiochus mit einem um ihn mit Staub gestrichenen Kreiße: daß er dem Ptolomeus alles/ was er in Egypten erobert hatte/ wie- der
Arminius und Thußnelda. [Spaltenumbruch]
ab: daß er ihn nach Thracien zum Cotys fluͤch-ten ſolte; ließ auch einen ziemlichen Schatz in ſein Schiff bringen. Wie aber Perſes des Nachts aus dem Tempel in Demtriſchen Ha- fen kam; war Oroandes ſchon nach Creta ent- flohen. Perſes verſteckte ſich hierauff zwar am Ufer/ hernach in einen finſtern Winckel des Tempels; endlich aber ergab er ſich und ſeinen Sohn Antiochus dem Octavius; und Emilius fuͤhrte hernach den Perſes mit drey- en Soͤhnen/ wie auch des Koͤnigs Cotys ge- fangenen Sohn Bitis zu Rom im Siegs- Gepraͤnge ein. Anitius ſpielte eben dieſes Trauer-Spiel mit dem Koͤnige Gentius/ wel- chem zu ſeiner Entſchuldigung nichts halff: daß Alexander die Thebiſchen und Sparta- niſchen Geſandten an Darius; die Roͤmer des Koͤnigs Philips Geſandten an Annibal; die Sicilier der Stadt Syracuſa; die Argi- ver der Athenienſer; die Epiroter der Etoli- er an verdaͤchtige Oerter gehende Botſchafften angehalten/ und alſo er das Voͤlcker-Recht weder verletzt/ noch einige andere Urſache zum Kriege gegeben haͤtte; zumahl/ da dieſen Koͤ- nig auch Lucius Duronius beſchuldigte: daß er auff dem Adriatiſchen Meere See-Rau- berey veruͤbte; und zu Corcyra viel Roͤmiſche Buͤrger in Band und Eiſen hielte. Der An- fang des Krieges geſchahe zur See; indem A- nitius viel Jllyriſche Schiffe eroberte; und un- geachtet Gentius an Klugheit in der Kriegs- Anſtalt/ an Tapfferkeit in den Schlachten nichts erwinden ließ; wurden doch alle ſeine Anſchlaͤge krebsgaͤngig; und ſchien es: daß die goͤttliche Rache ſelbſt wider ihn mit zu Fel- de laͤge. Sintemahl er ſeinen vollbuͤrtigen Bruder Plator nur um deſto ſicherer zu herr- ſchen; oder aus Unwillen: daß er des Darda- niſchen Fuͤrſten Honun Tochter Etuta hey- rathen wolte/ durch Gifft hingerichtet hatte. Die Schlachten wurden verſpielet. Die zwi- ſchen den Fluͤſſen Clauſula und Barbana lie- [Spaltenumbruch] gende feſte Haupt-Stadt Scodra erobert. Die alten Jllyrier fielen von ihm ab; und Gentius in Hoffnung ſein Land wieder zu bekommen verleitet: daß er nach vergebens erwarteter Huͤlffe von ſeinem Bruder Karavant aus der Sicherheit des Labeatiſchen Sees ſich auff Gnade und Hoͤffligkeit in der Roͤmer Haͤnde gab; allwo ihn Anitius zwar hoͤfflich empfing/ ihm ſeine Gemahlin Leva/ ſeine Soͤhne Sterdilet und Pleurat/ wie auch den Bru- der Karavant an ſeine Tafel ſetzte; beym Auf- ſtehen aber ihm den Degen abheiſchen/ und alle gefangen nehmen ließ; von dar er und ſeine Soͤhne nach Rom zum Siegsgepꝛaͤnge gefuͤhrt; kurtz hierauff vom Emilius Paulus ſiebenzig Jllyriſche Staͤdte/ die ſich gutwillig ergeben/ auch bereit die Pluͤnderung mit vielem Gold und Silber abgekaufft hatten/ auff einen Tag mit Raub und Brand verzehret wurden. Ob nun zwar die abtrinnigen Ardieer und Pala- rier dieſes Unrecht zu raͤchen vermeinten; die Japoder und Segeſtaner auch auff Freylaſ- ſung des Koͤnigs Gentius drangen; wurden doch jene vom Fulvius Flaccus/ dieſe vom Sempronius und Tiberius Panduſius nach etlichen Schlachten uͤbermannet. Wiewohl auch die Dalmatier ihre Freyheit anfangs wi- der den ſie ebenfalls anfallenden Marcus Fi- gulus hertzhafft vertheidigten/ und ein Theil ſeines Heeres biß uͤber den Fluß Naro zuruͤck trieben; ſo ſchlug doch das Gluͤcke bald umb. Denn er jagte ſie bey der Stadt Delmin in die Flucht; und noͤthigte dieſe faſt unuͤberwind- liche Feſtung durch Einwerffung brennender Pech- und Schwefel-Fackeln ſich zu ergeben. Popilius ſchreckte mit ſeinen rauhen Worten die Rhodier: daß ſie alle/ welche iemahls wi- der Rom etwas gethan/ oder gerathen/ zum Tode verdammten; und den Koͤnig in Syri- en Antiochus mit einem um ihn mit Staub geſtrichenen Kreiße: daß er dem Ptolomeus alles/ was er in Egypten erobert hatte/ wie- der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0941" n="879[881]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Arminius und Thußnelda.</hi></fw><lb/><cb/> ab: daß er ihn nach Thracien zum Cotys fluͤch-<lb/> ten ſolte; ließ auch einen ziemlichen Schatz in<lb/> ſein Schiff bringen. Wie aber Perſes des<lb/> Nachts aus dem Tempel in Demtriſchen Ha-<lb/> fen kam; war Oroandes ſchon nach Creta ent-<lb/> flohen. Perſes verſteckte ſich hierauff zwar<lb/> am Ufer/ hernach in einen finſtern Winckel<lb/> des Tempels; endlich aber ergab er ſich und<lb/> ſeinen Sohn Antiochus dem Octavius; und<lb/> Emilius fuͤhrte hernach den Perſes mit drey-<lb/> en Soͤhnen/ wie auch des Koͤnigs Cotys ge-<lb/> fangenen Sohn Bitis zu Rom im Siegs-<lb/> Gepraͤnge ein. Anitius ſpielte eben dieſes<lb/> Trauer-Spiel mit dem Koͤnige Gentius/ wel-<lb/> chem zu ſeiner Entſchuldigung nichts halff:<lb/> daß Alexander die Thebiſchen und Sparta-<lb/> niſchen Geſandten an Darius; die Roͤmer<lb/> des Koͤnigs Philips Geſandten an Annibal;<lb/> die Sicilier der Stadt Syracuſa; die Argi-<lb/> ver der Athenienſer; die Epiroter der Etoli-<lb/> er an verdaͤchtige Oerter gehende Botſchafften<lb/> angehalten/ und alſo er das Voͤlcker-Recht<lb/> weder verletzt/ noch einige andere Urſache zum<lb/> Kriege gegeben haͤtte; zumahl/ da dieſen Koͤ-<lb/> nig auch Lucius Duronius beſchuldigte: daß<lb/> er auff dem Adriatiſchen Meere See-Rau-<lb/> berey veruͤbte; und zu Corcyra viel Roͤmiſche<lb/> Buͤrger in Band und Eiſen hielte. Der An-<lb/> fang des Krieges geſchahe zur See; indem A-<lb/> nitius viel Jllyriſche Schiffe eroberte; und un-<lb/> geachtet Gentius an Klugheit in der Kriegs-<lb/> Anſtalt/ an Tapfferkeit in den Schlachten<lb/> nichts erwinden ließ; wurden doch alle ſeine<lb/> Anſchlaͤge krebsgaͤngig; und ſchien es: daß<lb/> die goͤttliche Rache ſelbſt wider ihn mit zu Fel-<lb/> de laͤge. Sintemahl er ſeinen vollbuͤrtigen<lb/> Bruder Plator nur um deſto ſicherer zu herr-<lb/> ſchen; oder aus Unwillen: daß er des Darda-<lb/> niſchen Fuͤrſten Honun Tochter Etuta hey-<lb/> rathen wolte/ durch Gifft hingerichtet hatte.<lb/> Die Schlachten wurden verſpielet. Die zwi-<lb/> ſchen den Fluͤſſen Clauſula und Barbana lie-<lb/><cb/> gende feſte Haupt-Stadt Scodra erobert. Die<lb/> alten Jllyrier fielen von ihm ab; und Gentius<lb/> in Hoffnung ſein Land wieder zu bekommen<lb/> verleitet: daß er nach vergebens erwarteter<lb/> Huͤlffe von ſeinem Bruder Karavant aus der<lb/> Sicherheit des Labeatiſchen Sees ſich auff<lb/> Gnade und Hoͤffligkeit in der Roͤmer Haͤnde<lb/> gab; allwo ihn Anitius zwar hoͤfflich empfing/<lb/> ihm ſeine Gemahlin Leva/ ſeine Soͤhne<lb/> Sterdilet und Pleurat/ wie auch den Bru-<lb/> der Karavant an ſeine Tafel ſetzte; beym Auf-<lb/> ſtehen aber ihm den Degen abheiſchen/ und alle<lb/> gefangen nehmen ließ; von dar er und ſeine<lb/> Soͤhne nach Rom zum Siegsgepꝛaͤnge gefuͤhrt;<lb/> kurtz hierauff vom Emilius Paulus ſiebenzig<lb/> Jllyriſche Staͤdte/ die ſich gutwillig ergeben/<lb/> auch bereit die Pluͤnderung mit vielem Gold<lb/> und Silber abgekaufft hatten/ auff einen Tag<lb/> mit Raub und Brand verzehret wurden. Ob<lb/> nun zwar die abtrinnigen Ardieer und Pala-<lb/> rier dieſes Unrecht zu raͤchen vermeinten; die<lb/> Japoder und Segeſtaner auch auff Freylaſ-<lb/> ſung des Koͤnigs Gentius drangen; wurden<lb/> doch jene vom Fulvius Flaccus/ dieſe vom<lb/> Sempronius und Tiberius Panduſius nach<lb/> etlichen Schlachten uͤbermannet. Wiewohl<lb/> auch die Dalmatier ihre Freyheit anfangs wi-<lb/> der den ſie ebenfalls anfallenden Marcus Fi-<lb/> gulus hertzhafft vertheidigten/ und ein Theil<lb/> ſeines Heeres biß uͤber den Fluß Naro zuruͤck<lb/> trieben; ſo ſchlug doch das Gluͤcke bald umb.<lb/> Denn er jagte ſie bey der Stadt Delmin in<lb/> die Flucht; und noͤthigte dieſe faſt unuͤberwind-<lb/> liche Feſtung durch Einwerffung brennender<lb/> Pech- und Schwefel-Fackeln ſich zu ergeben.<lb/> Popilius ſchreckte mit ſeinen rauhen Worten<lb/> die Rhodier: daß ſie alle/ welche iemahls wi-<lb/> der Rom etwas gethan/ oder gerathen/ zum<lb/> Tode verdammten; und den Koͤnig in Syri-<lb/> en Antiochus mit einem um ihn mit Staub<lb/> geſtrichenen Kreiße: daß er dem Ptolomeus<lb/> alles/ was er in Egypten erobert hatte/ wie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [879[881]/0941]
Arminius und Thußnelda.
ab: daß er ihn nach Thracien zum Cotys fluͤch-
ten ſolte; ließ auch einen ziemlichen Schatz in
ſein Schiff bringen. Wie aber Perſes des
Nachts aus dem Tempel in Demtriſchen Ha-
fen kam; war Oroandes ſchon nach Creta ent-
flohen. Perſes verſteckte ſich hierauff zwar
am Ufer/ hernach in einen finſtern Winckel
des Tempels; endlich aber ergab er ſich und
ſeinen Sohn Antiochus dem Octavius; und
Emilius fuͤhrte hernach den Perſes mit drey-
en Soͤhnen/ wie auch des Koͤnigs Cotys ge-
fangenen Sohn Bitis zu Rom im Siegs-
Gepraͤnge ein. Anitius ſpielte eben dieſes
Trauer-Spiel mit dem Koͤnige Gentius/ wel-
chem zu ſeiner Entſchuldigung nichts halff:
daß Alexander die Thebiſchen und Sparta-
niſchen Geſandten an Darius; die Roͤmer
des Koͤnigs Philips Geſandten an Annibal;
die Sicilier der Stadt Syracuſa; die Argi-
ver der Athenienſer; die Epiroter der Etoli-
er an verdaͤchtige Oerter gehende Botſchafften
angehalten/ und alſo er das Voͤlcker-Recht
weder verletzt/ noch einige andere Urſache zum
Kriege gegeben haͤtte; zumahl/ da dieſen Koͤ-
nig auch Lucius Duronius beſchuldigte: daß
er auff dem Adriatiſchen Meere See-Rau-
berey veruͤbte; und zu Corcyra viel Roͤmiſche
Buͤrger in Band und Eiſen hielte. Der An-
fang des Krieges geſchahe zur See; indem A-
nitius viel Jllyriſche Schiffe eroberte; und un-
geachtet Gentius an Klugheit in der Kriegs-
Anſtalt/ an Tapfferkeit in den Schlachten
nichts erwinden ließ; wurden doch alle ſeine
Anſchlaͤge krebsgaͤngig; und ſchien es: daß
die goͤttliche Rache ſelbſt wider ihn mit zu Fel-
de laͤge. Sintemahl er ſeinen vollbuͤrtigen
Bruder Plator nur um deſto ſicherer zu herr-
ſchen; oder aus Unwillen: daß er des Darda-
niſchen Fuͤrſten Honun Tochter Etuta hey-
rathen wolte/ durch Gifft hingerichtet hatte.
Die Schlachten wurden verſpielet. Die zwi-
ſchen den Fluͤſſen Clauſula und Barbana lie-
gende feſte Haupt-Stadt Scodra erobert. Die
alten Jllyrier fielen von ihm ab; und Gentius
in Hoffnung ſein Land wieder zu bekommen
verleitet: daß er nach vergebens erwarteter
Huͤlffe von ſeinem Bruder Karavant aus der
Sicherheit des Labeatiſchen Sees ſich auff
Gnade und Hoͤffligkeit in der Roͤmer Haͤnde
gab; allwo ihn Anitius zwar hoͤfflich empfing/
ihm ſeine Gemahlin Leva/ ſeine Soͤhne
Sterdilet und Pleurat/ wie auch den Bru-
der Karavant an ſeine Tafel ſetzte; beym Auf-
ſtehen aber ihm den Degen abheiſchen/ und alle
gefangen nehmen ließ; von dar er und ſeine
Soͤhne nach Rom zum Siegsgepꝛaͤnge gefuͤhrt;
kurtz hierauff vom Emilius Paulus ſiebenzig
Jllyriſche Staͤdte/ die ſich gutwillig ergeben/
auch bereit die Pluͤnderung mit vielem Gold
und Silber abgekaufft hatten/ auff einen Tag
mit Raub und Brand verzehret wurden. Ob
nun zwar die abtrinnigen Ardieer und Pala-
rier dieſes Unrecht zu raͤchen vermeinten; die
Japoder und Segeſtaner auch auff Freylaſ-
ſung des Koͤnigs Gentius drangen; wurden
doch jene vom Fulvius Flaccus/ dieſe vom
Sempronius und Tiberius Panduſius nach
etlichen Schlachten uͤbermannet. Wiewohl
auch die Dalmatier ihre Freyheit anfangs wi-
der den ſie ebenfalls anfallenden Marcus Fi-
gulus hertzhafft vertheidigten/ und ein Theil
ſeines Heeres biß uͤber den Fluß Naro zuruͤck
trieben; ſo ſchlug doch das Gluͤcke bald umb.
Denn er jagte ſie bey der Stadt Delmin in
die Flucht; und noͤthigte dieſe faſt unuͤberwind-
liche Feſtung durch Einwerffung brennender
Pech- und Schwefel-Fackeln ſich zu ergeben.
Popilius ſchreckte mit ſeinen rauhen Worten
die Rhodier: daß ſie alle/ welche iemahls wi-
der Rom etwas gethan/ oder gerathen/ zum
Tode verdammten; und den Koͤnig in Syri-
en Antiochus mit einem um ihn mit Staub
geſtrichenen Kreiße: daß er dem Ptolomeus
alles/ was er in Egypten erobert hatte/ wie-
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |