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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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ins gemain.
GOtt zu Lieb verricht/ das wird mit gulde-
nen Buchstaben geschrieben. Vnd ob zwar
alle Werck ein überflüssige Belohnung bey
GOtt verd enen/ so seynd doch die jenige/
welche pur GOtt zum Lob geschehen/ viel
grösseres Verdienst vnnd Würdigkeit/ vnnd
bringen dem Menschen vnendlicher Weiß
grössere Vermehrung seines Heyls

Hierauß siehest du/ was für ein grosser Vnter-
scheid in den Meynungen ist: darumb befleiß dich
allzeit vor allen deinen Wercken ein auffrichtige
Meynung zuhaben: Vnnd hiemit sey ernstich er-
mahnt/ daß du in deinem Thun vnd Lassen deinen
Nutzen nicht gar zusehr suchest/ sonst schadest du dir
sehr vil/ dann je mehr du deinen Lohn suchest/ desto
weniger bekombst du: je weniger aber du an dei-
nen Nutzen vnd Verdienst denckest/ desto mehr be-
kombst du; drumb gedenck allzeit (Wann nur
mein Werck GOtt gefällt/ vnd jhm lieb ist/
so bin ich hertzlich wohl zufriden/ wann ich
schon nicht ein Heller darfür bekommen sol-
te)
Jch schenck jhm den Verdienst/ vnd er mag
denselben geben/ wem er will. Dises wuste St. Ger-
trud gar wol/ dannenhero als sie einsmals l. 4. c. 2.
auff dise Weiß bettete/ nahme Christus dasselbige
Gebett von jhr in gestalt einer gar edlen/ lebhafften/
durchscheinender Perlen/ vnd setzte dieselbige in mit-
ten deß guldenen Halßbands/ welches er auff sei-
ner Brust hangend/ anzuzeigen hatte/ wie lieb jhm
dieselbige wäre: darumb folge du jhr hierinn auch
nach/ es wird dir nicht rewen.

Sech-
B 2

ins gemain.
GOtt zu Lieb verꝛicht/ das wird mit gulde-
nen Buchſtaben geſchrieben. Vnd ob zwar
alle Werck ein überflüſſige Belohnung bey
GOtt verd enen/ ſo ſeynd doch die jenige/
welche pur GOtt zum Lob geſchehen/ viel
gröſſeres Verdienſt vnnd Würdigkeit/ vnnd
bringen dem Menſchen vnendlicher Weiß
gröſſere Vermehrung ſeines Heyls

Hierauß ſieheſt du/ was für ein groſſer Vnter-
ſcheid in den Meynungen iſt: darumb befleiß dich
allzeit vor allen deinen Wercken ein auffrichtige
Meynung zuhaben: Vnnd hiemit ſey ernſtich er-
mahnt/ daß du in deinem Thun vnd Laſſen deinen
Nutzen nicht gar zuſehr ſucheſt/ ſonſt ſchadeſt du dir
ſehr vil/ dann je mehr du deinen Lohn ſucheſt/ deſto
weniger bekombſt du: je weniger aber du an dei-
nen Nutzen vnd Verdienſt denckeſt/ deſto mehr be-
kombſt du; drumb gedenck allzeit (Wann nur
mein Werck GOtt gefällt/ vnd jhm lieb iſt/
ſo bin ich hertzlich wohl zufriden/ wann ich
ſchon nicht ein Heller darfür bekommen ſol-
te)
Jch ſchenck jhm den Verdienſt/ vnd er mag
denſelben geben/ wem er will. Diſes wuſte St. Ger-
trud gar wol/ dannenhero als ſie einsmals l. 4. c. 2.
auff diſe Weiß bettete/ nahme Chriſtus daſſelbige
Gebett von jhr in geſtalt einer gar edlen/ lebhafften/
durchſcheinender Perlen/ vnd ſetzte dieſelbige in mit-
ten deß guldenen Halßbands/ welches er auff ſei-
ner Bruſt hangend/ anzuzeigen hatte/ wie lieb jhm
dieſelbige wäre: darumb folge du jhr hierinn auch
nach/ es wird dir nicht rewen.

Sech-
B 2
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[19/0019] ins gemain. GOtt zu Lieb verꝛicht/ das wird mit gulde- nen Buchſtaben geſchrieben. Vnd ob zwar alle Werck ein überflüſſige Belohnung bey GOtt verd enen/ ſo ſeynd doch die jenige/ welche pur GOtt zum Lob geſchehen/ viel gröſſeres Verdienſt vnnd Würdigkeit/ vnnd bringen dem Menſchen vnendlicher Weiß gröſſere Vermehrung ſeines Heyls Hierauß ſieheſt du/ was für ein groſſer Vnter- ſcheid in den Meynungen iſt: darumb befleiß dich allzeit vor allen deinen Wercken ein auffrichtige Meynung zuhaben: Vnnd hiemit ſey ernſtich er- mahnt/ daß du in deinem Thun vnd Laſſen deinen Nutzen nicht gar zuſehr ſucheſt/ ſonſt ſchadeſt du dir ſehr vil/ dann je mehr du deinen Lohn ſucheſt/ deſto weniger bekombſt du: je weniger aber du an dei- nen Nutzen vnd Verdienſt denckeſt/ deſto mehr be- kombſt du; drumb gedenck allzeit (Wann nur mein Werck GOtt gefällt/ vnd jhm lieb iſt/ ſo bin ich hertzlich wohl zufriden/ wann ich ſchon nicht ein Heller darfür bekommen ſol- te) Jch ſchenck jhm den Verdienſt/ vnd er mag denſelben geben/ wem er will. Diſes wuſte St. Ger- trud gar wol/ dannenhero als ſie einsmals l. 4. c. 2. auff diſe Weiß bettete/ nahme Chriſtus daſſelbige Gebett von jhr in geſtalt einer gar edlen/ lebhafften/ durchſcheinender Perlen/ vnd ſetzte dieſelbige in mit- ten deß guldenen Halßbands/ welches er auff ſei- ner Bruſt hangend/ anzuzeigen hatte/ wie lieb jhm dieſelbige wäre: darumb folge du jhr hierinn auch nach/ es wird dir nicht rewen. Sech- B 2

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/19>, abgerufen am 21.11.2024.