Lorinser, Carl Ignaz: Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien. Oppeln, 1845.hinblicken auf das Beispiel ihres Mitbruders, welcher, da ihm eine Frau erklärte, sie werde den Branntwein nicht eher lassen, bis er dem Weine entsage, nicht nur mit Freuden auf diese Bedingung einging, sondern auch dem Weibe erlaubte, sich jeden Sonntag bei ihm das Gläschen zu holen, welches er selbst zu trinken pflegte. Dann wird der oft gehörte Vorwurf schweigen, daß die Geistlichen dem Volke schwere Lasten aufbürden, selbst aber keinen Finger bewegen. Wir wollen Niemand beleidigen und haben auch keine bestimmten Personen im Sinn. Aber bitten wollen wir, daß Gott die Schwachen stärken, und überall das hybride Geschlecht Derjenigen vermindern möge, qui quaerunt quae Sua sunt, non quae Jesu Christi, die nur durch eine Irrung in's Sanctuarium gekommen, und mit gefärbtem Schein bekleidet, der Welt zum Gefallen, der Kirche aber zur Betrübniß und zum Aergerniß dienen. Solche Menschen mögen zu vielerlei Dingen geschickt und brauchbar sein; allein um Berge zu bewegen, und die Thatsache der Erlösung unter den Menschen fortzupflanzen sind sie zu ohnmächtig, und zur Verbreitung des Reiches der Wahrheit und Gerechtigkeit vermögen sie nichts. Ihr aber, hochwürdige Männer, die Ihr um Gott die jezt gestrittenen Kämpfe geführt, und mit Seiner Macht den unreinen Geist beschworen - fürchtet Euch nicht; denn es hat dem Vater gefallen, Euch den Sieg zu verleihen. An Euern Früchten seid Ihr zu erkennen. hinblicken auf das Beispiel ihres Mitbruders, welcher, da ihm eine Frau erklärte, sie werde den Branntwein nicht eher lassen, bis er dem Weine entsage, nicht nur mit Freuden auf diese Bedingung einging, sondern auch dem Weibe erlaubte, sich jeden Sonntag bei ihm das Gläschen zu holen, welches er selbst zu trinken pflegte. Dann wird der oft gehörte Vorwurf schweigen, daß die Geistlichen dem Volke schwere Lasten aufbürden, selbst aber keinen Finger bewegen. Wir wollen Niemand beleidigen und haben auch keine bestimmten Personen im Sinn. Aber bitten wollen wir, daß Gott die Schwachen stärken, und überall das hybride Geschlecht Derjenigen vermindern möge, qui quaerunt quae Sua sunt, non quae Jesu Christi, die nur durch eine Irrung in’s Sanctuarium gekommen, und mit gefärbtem Schein bekleidet, der Welt zum Gefallen, der Kirche aber zur Betrübniß und zum Aergerniß dienen. Solche Menschen mögen zu vielerlei Dingen geschickt und brauchbar sein; allein um Berge zu bewegen, und die Thatsache der Erlösung unter den Menschen fortzupflanzen sind sie zu ohnmächtig, und zur Verbreitung des Reiches der Wahrheit und Gerechtigkeit vermögen sie nichts. Ihr aber, hochwürdige Männer, die Ihr um Gott die jezt gestrittenen Kämpfe geführt, und mit Seiner Macht den unreinen Geist beschworen – fürchtet Euch nicht; denn es hat dem Vater gefallen, Euch den Sieg zu verleihen. An Euern Früchten seid Ihr zu erkennen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="102"/> hinblicken auf das Beispiel ihres Mitbruders, welcher, da ihm eine Frau erklärte, sie werde den Branntwein nicht eher lassen, bis er dem Weine entsage, nicht nur mit Freuden auf diese Bedingung einging, sondern auch dem Weibe erlaubte, sich jeden Sonntag bei ihm das Gläschen zu holen, welches er selbst zu trinken pflegte. Dann wird der oft gehörte Vorwurf schweigen, daß die Geistlichen dem Volke schwere Lasten aufbürden, selbst aber keinen Finger bewegen.</p> <p>Wir wollen Niemand beleidigen und haben auch keine bestimmten Personen im Sinn. Aber bitten wollen wir, daß Gott die Schwachen stärken, und überall das hybride Geschlecht Derjenigen vermindern möge, <hi rendition="#aq">qui quaerunt quae Sua sunt, non quae Jesu Christi</hi>, die nur durch eine Irrung in’s Sanctuarium gekommen, und mit gefärbtem Schein bekleidet, der Welt zum Gefallen, der Kirche aber zur Betrübniß und zum Aergerniß dienen. Solche Menschen mögen zu vielerlei Dingen geschickt und brauchbar sein; allein um Berge zu bewegen, und die Thatsache der Erlösung unter den Menschen fortzupflanzen sind sie zu ohnmächtig, und zur Verbreitung des Reiches der Wahrheit und Gerechtigkeit vermögen sie nichts.</p> <p>Ihr aber, hochwürdige Männer, die Ihr um Gott die jezt gestrittenen Kämpfe geführt, und mit <hi rendition="#g">Seiner</hi> Macht den unreinen Geist beschworen – fürchtet Euch nicht; denn es hat dem Vater gefallen, Euch den Sieg zu verleihen. An Euern Früchten seid Ihr zu erkennen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [102/0112]
hinblicken auf das Beispiel ihres Mitbruders, welcher, da ihm eine Frau erklärte, sie werde den Branntwein nicht eher lassen, bis er dem Weine entsage, nicht nur mit Freuden auf diese Bedingung einging, sondern auch dem Weibe erlaubte, sich jeden Sonntag bei ihm das Gläschen zu holen, welches er selbst zu trinken pflegte. Dann wird der oft gehörte Vorwurf schweigen, daß die Geistlichen dem Volke schwere Lasten aufbürden, selbst aber keinen Finger bewegen.
Wir wollen Niemand beleidigen und haben auch keine bestimmten Personen im Sinn. Aber bitten wollen wir, daß Gott die Schwachen stärken, und überall das hybride Geschlecht Derjenigen vermindern möge, qui quaerunt quae Sua sunt, non quae Jesu Christi, die nur durch eine Irrung in’s Sanctuarium gekommen, und mit gefärbtem Schein bekleidet, der Welt zum Gefallen, der Kirche aber zur Betrübniß und zum Aergerniß dienen. Solche Menschen mögen zu vielerlei Dingen geschickt und brauchbar sein; allein um Berge zu bewegen, und die Thatsache der Erlösung unter den Menschen fortzupflanzen sind sie zu ohnmächtig, und zur Verbreitung des Reiches der Wahrheit und Gerechtigkeit vermögen sie nichts.
Ihr aber, hochwürdige Männer, die Ihr um Gott die jezt gestrittenen Kämpfe geführt, und mit Seiner Macht den unreinen Geist beschworen – fürchtet Euch nicht; denn es hat dem Vater gefallen, Euch den Sieg zu verleihen. An Euern Früchten seid Ihr zu erkennen.
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