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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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Das Schweitzerische Canaan.
richts und der Underscheidung das Köstliche
vom Schnöden scheide, söndere, außziehe,
Jer. 15:19. alles richte. 1. Cor. 2:15. an-
dere straffe mit eben der Straffe, wormit
ihne der H. Geist bestrafft; Wie denn die
Rede eines under GOttes Zucht stehenden
Predigers oder Christen, ernsthafft, und
wanns noth ist, räß seyn wird; Daher die
Welt beynahe alle Zeugen der Wahrheit
nennt deß Teuffels Kräutlin, Nessel, Di-
stel, Dorn-Reiser, als die nur brennen,
beissen, um sich stechen, und kurtz nicht zu
leiden sind: Denn sie will und kans nicht lei-
den, daß man es nicht mit ihr hält, und ihr
Ding antastet und strafft, so doch nicht sie,
sondern GOttes Wort solches thut, welches
sie predigen jedermann zur Buß und Selig-
keit, Luc. 23:18. Act. 22:22. Wie könn-
te aber auß einem unreinen Willen etwas
Reines, will geschweigen andere Reinigen-
des kommen? Tit. 1:15. Hagg. 2: 13, 14.
Es muß anbey die Gepsen/ darein die Milch
auffgefasset wird, leer und sauber seyn, sonst
wurde die Milch eckelhafft, versäurt und
verdorben. Ebenmässig muß das Hertz deß
Lesers und Zuhörers von weltlichen Gedan-
cken, Lüsten und Begierden entlediget, auß-
geleert, und von allen Vorurtheilen, Wi-
derlichkeit und Eckel ab der Wahrheit, allen
Haß, Argwohn, Frevel-Gericht über die

Per-

Das Schweitzeriſche Canaan.
richts und der Underſcheidung das Koͤſtliche
vom Schnoͤden ſcheide, ſoͤndere, außziehe,
Jer. 15:19. alles richte. 1. Cor. 2:15. an-
dere ſtraffe mit eben der Straffe, wormit
ihne der H. Geiſt beſtrafft; Wie denn die
Rede eines under GOttes Zucht ſtehenden
Predigers oder Chriſten, ernſthafft, und
wanns noth iſt, raͤß ſeyn wird; Daher die
Welt beynahe alle Zeugen der Wahrheit
nennt deß Teuffels Kraͤutlin, Neſſel, Di-
ſtel, Dorn-Reiſer, als die nur brennen,
beiſſen, um ſich ſtechen, und kurtz nicht zu
leiden ſind: Denn ſie will und kans nicht lei-
den, daß man es nicht mit ihr haͤlt, und ihr
Ding antaſtet und ſtrafft, ſo doch nicht ſie,
ſondern GOttes Wort ſolches thut, welches
ſie predigen jedermann zur Buß und Selig-
keit, Luc. 23:18. Act. 22:22. Wie koͤnn-
te aber auß einem unreinen Willen etwas
Reines, will geſchweigen andere Reinigen-
des kommen? Tit. 1:15. Hagg. 2: 13, 14.
Es muß anbey die Gepſen/ darein die Milch
auffgefaſſet wird, leer und ſauber ſeyn, ſonſt
wurde die Milch eckelhafft, verſaͤurt und
verdorben. Ebenmaͤſſig muß das Hertz deß
Leſers und Zuhoͤrers von weltlichen Gedan-
cken, Luͤſten und Begierden entlediget, auß-
geleert, und von allen Vorurtheilen, Wi-
derlichkeit und Eckel ab der Wahrheit, allen
Haß, Argwohn, Frevel-Gericht uͤber die

Per-
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[52/0120] Das Schweitzeriſche Canaan. richts und der Underſcheidung das Koͤſtliche vom Schnoͤden ſcheide, ſoͤndere, außziehe, Jer. 15:19. alles richte. 1. Cor. 2:15. an- dere ſtraffe mit eben der Straffe, wormit ihne der H. Geiſt beſtrafft; Wie denn die Rede eines under GOttes Zucht ſtehenden Predigers oder Chriſten, ernſthafft, und wanns noth iſt, raͤß ſeyn wird; Daher die Welt beynahe alle Zeugen der Wahrheit nennt deß Teuffels Kraͤutlin, Neſſel, Di- ſtel, Dorn-Reiſer, als die nur brennen, beiſſen, um ſich ſtechen, und kurtz nicht zu leiden ſind: Denn ſie will und kans nicht lei- den, daß man es nicht mit ihr haͤlt, und ihr Ding antaſtet und ſtrafft, ſo doch nicht ſie, ſondern GOttes Wort ſolches thut, welches ſie predigen jedermann zur Buß und Selig- keit, Luc. 23:18. Act. 22:22. Wie koͤnn- te aber auß einem unreinen Willen etwas Reines, will geſchweigen andere Reinigen- des kommen? Tit. 1:15. Hagg. 2: 13, 14. Es muß anbey die Gepſen/ darein die Milch auffgefaſſet wird, leer und ſauber ſeyn, ſonſt wurde die Milch eckelhafft, verſaͤurt und verdorben. Ebenmaͤſſig muß das Hertz deß Leſers und Zuhoͤrers von weltlichen Gedan- cken, Luͤſten und Begierden entlediget, auß- geleert, und von allen Vorurtheilen, Wi- derlichkeit und Eckel ab der Wahrheit, allen Haß, Argwohn, Frevel-Gericht uͤber die Per-

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/120>, abgerufen am 21.11.2024.