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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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Vorrede.
seinen Reben und Ackerbau, bey aller seiner Feld-
Arbeit im Vieh-Weiden, Holtzen, Zaunen,
Fischen, Hetzen, Jagen zu erinnern hätte: Nein
so weit will mich dißmahl nicht außlassen, sonder
innert den Schrancken deß Sanen-Lands und
Sieben-oder Simmenthals bleiben. Der An-
laß darzu ist ein Liebes-Besuch, welchen auf
freundliche und edelmühtige Einladung im Heu-
monat dieses 1730. Jahrs deß Schlosses Rou-
gemont, Rothberg oder Rötschmund, gethan ha-
be. Da hab ich den 7. in Sanen geprediget in
einer so volckreichen Versammlung, dergleichen
ich in keiner Stadt gesehen zu haben mich entsin-
ne. Gelobet seyst Du guter JEsu, daß Du die-
ses durch Deine leitende Gnaden-Hand ohne
mein eigen Gesuch oder Anerbietung also geregiert,
denn Du weissest, daß es mir eine unvergleich-
liche Freude und über alle königliche Hoheit,
Reichthum, Ehre und Lust ist in grossen Gemein-
den, sonderlich heilsbegierigen Seelen von Dei-
ner liebeswürdigsten Vollkommenheit, Weiß-
heit, Allgenugsamkeit, Gnad, Treu und Gü-
te zu zeugen, und unzehliche Hertzen zu deiner Liebe
anzureitzen; Ja ich will Dir in der Ewigkeit
dancken, daß Du mir diese Himmels-süsse
Erquickung gegönnet hast, Amen Hallelujah!
Der Text war Joh. 15 : 7. da ich geredt von
dem unersättlichen Ankleben deß Glaubens
und der Liebe an JEsum mit verliebtem
Andencken, Anschauen, Jnnenbleiben und
allemal unverweiltem Wiederkehren, wo
man außgeschweiffet, wie eine verlockte
Daube zu denen Felßritzen und Dauben-

Hauß,

Vorrede.
ſeinen Reben und Ackerbau, bey aller ſeiner Feld-
Arbeit im Vieh-Weiden, Holtzen, Zaunen,
Fiſchen, Hetzen, Jagen zu erinnern haͤtte: Nein
ſo weit will mich dißmahl nicht außlaſſen, ſonder
innert den Schrancken deß Sanen-Lands und
Sieben-oder Simmenthals bleiben. Der An-
laß darzu iſt ein Liebes-Beſuch, welchen auf
freundliche und edelmuͤhtige Einladung im Heu-
monat dieſes 1730. Jahrs deß Schloſſes Rou-
gemont, Rothberg oder Roͤtſchmund, gethan ha-
be. Da hab ich den 7. in Sanen geprediget in
einer ſo volckreichen Verſammlung, dergleichen
ich in keiner Stadt geſehen zu haben mich entſin-
ne. Gelobet ſeyſt Du guter JEſu, daß Du die-
ſes durch Deine leitende Gnaden-Hand ohne
mein eigen Geſuch oder Anerbietung alſo geregiert,
denn Du weiſſeſt, daß es mir eine unvergleich-
liche Freude und uͤber alle koͤnigliche Hoheit,
Reichthum, Ehre und Luſt iſt in groſſen Gemein-
den, ſonderlich heilsbegierigen Seelen von Dei-
ner liebeswuͤrdigſten Vollkommenheit, Weiß-
heit, Allgenugſamkeit, Gnad, Treu und Guͤ-
te zu zeugen, und unzehliche Hertzen zu deiner Liebe
anzureitzen; Ja ich will Dir in der Ewigkeit
dancken, daß Du mir dieſe Himmels-ſuͤſſe
Erquickung gegoͤnnet haſt, Amen Hallelujah!
Der Text war Joh. 15 : 7. da ich geredt von
dem unerſaͤttlichen Ankleben deß Glaubens
und der Liebe an JEſum mit verliebtem
Andencken, Anſchauen, Jnnenbleiben und
allemal unverweiltem Wiederkehren, wo
man außgeſchweiffet, wie eine verlockte
Daube zu denen Felßritzen und Dauben-

Hauß,
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[12/0016] Vorrede. ſeinen Reben und Ackerbau, bey aller ſeiner Feld- Arbeit im Vieh-Weiden, Holtzen, Zaunen, Fiſchen, Hetzen, Jagen zu erinnern haͤtte: Nein ſo weit will mich dißmahl nicht außlaſſen, ſonder innert den Schrancken deß Sanen-Lands und Sieben-oder Simmenthals bleiben. Der An- laß darzu iſt ein Liebes-Beſuch, welchen auf freundliche und edelmuͤhtige Einladung im Heu- monat dieſes 1730. Jahrs deß Schloſſes Rou- gemont, Rothberg oder Roͤtſchmund, gethan ha- be. Da hab ich den 7. in Sanen geprediget in einer ſo volckreichen Verſammlung, dergleichen ich in keiner Stadt geſehen zu haben mich entſin- ne. Gelobet ſeyſt Du guter JEſu, daß Du die- ſes durch Deine leitende Gnaden-Hand ohne mein eigen Geſuch oder Anerbietung alſo geregiert, denn Du weiſſeſt, daß es mir eine unvergleich- liche Freude und uͤber alle koͤnigliche Hoheit, Reichthum, Ehre und Luſt iſt in groſſen Gemein- den, ſonderlich heilsbegierigen Seelen von Dei- ner liebeswuͤrdigſten Vollkommenheit, Weiß- heit, Allgenugſamkeit, Gnad, Treu und Guͤ- te zu zeugen, und unzehliche Hertzen zu deiner Liebe anzureitzen; Ja ich will Dir in der Ewigkeit dancken, daß Du mir dieſe Himmels-ſuͤſſe Erquickung gegoͤnnet haſt, Amen Hallelujah! Der Text war Joh. 15 : 7. da ich geredt von dem unerſaͤttlichen Ankleben deß Glaubens und der Liebe an JEſum mit verliebtem Andencken, Anſchauen, Jnnenbleiben und allemal unverweiltem Wiederkehren, wo man außgeſchweiffet, wie eine verlockte Daube zu denen Felßritzen und Dauben- Hauß,

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/16>, abgerufen am 27.04.2024.