Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Vorrede. Hauß, wie eines Kinds nach seinem Her-umschwärmen und Besudlen auf der Gas- sen zu seiner Mutter, eines Hündleins zu seinem Meister, eines Schäffleins zu seinem Hirten, einer Braut zu ihrem Bräutigam, und das so lange treiben, biß das Hertz ein Altar deß H. Geistes wird, allda das Feuer der Liebe Christi Tag und Nacht glimmet und flammet, also daß, nachdem man durch manchen Schaden gewitziget worden, und Lehrgelt genug gegeben; Das immer- währende Gebätt, 1. Thess. 5:17. und das stets unabgezogene, unverruckte Jnneblei- ben, 1. Cor. 6 : 17. und 7 : 35. in Christo lehrnet, wie ein Fisch im Wasser, der Sol- dat in der Festung, das Glied am Leib, Noah in der Arch, Hanna im Tempel, die Rebe am Weinstock, und wie JEsus im Vatter, Joh. 17. so ihr in mir bleibet. O ein höchstseliger Befelch! O ein über- himmlisches Beding! Wo man erwigt wer die Jhr seyen, und wer dagegen der Mir seye. Wann JEsus nur einen Tag im Jahr erlaubte bey Jhm zu seyn, wie der Hohepriester ins Allerheiligste, solten wir uns billich das gantze Jahr darauf freuen; Aber bleiben was ist das? So/ O ein er- wünschtes Beding! Wann JEsus nur seinen Mund auffthut, so brudelt gleich ein Strom von Liebe und Seligkeit hervor. Jst
Vorrede. Hauß, wie eines Kinds nach ſeinem Her-umſchwaͤrmen und Beſudlen auf der Gaſ- ſen zu ſeiner Mutter, eines Huͤndleins zu ſeinem Meiſter, eines Schaͤffleins zu ſeinem Hirten, einer Braut zu ihrem Braͤutigam, und das ſo lange treiben, biß das Hertz ein Altar deß H. Geiſtes wird, allda das Feuer der Liebe Chriſti Tag und Nacht glimmet und flammet, alſo daß, nachdem man durch manchen Schaden gewitziget worden, und Lehrgelt genug gegeben; Das immer- waͤhrende Gebaͤtt, 1. Theſſ. 5:17. und das ſtets unabgezogene, unverruckte Jnneblei- ben, 1. Cor. 6 : 17. und 7 : 35. in Chriſto lehrnet, wie ein Fiſch im Waſſer, der Sol- dat in der Feſtung, das Glied am Leib, Noah in der Arch, Hanna im Tempel, die Rebe am Weinſtock, und wie JEſus im Vatter, Joh. 17. ſo ihr in mir bleibet. O ein hoͤchſtſeliger Befelch! O ein uͤber- himmliſches Beding! Wo man erwigt wer die Jhr ſeyen, und wer dagegen der Mir ſeye. Wann JEſus nur einen Tag im Jahr erlaubte bey Jhm zu ſeyn, wie der Hoheprieſter ins Allerheiligſte, ſolten wir uns billich das gantze Jahr darauf freuen; Aber bleiben was iſt das? So/ O ein er- wuͤnſchtes Beding! Wann JEſus nur ſeinen Mund auffthut, ſo brudelt gleich ein Strom von Liebe und Seligkeit hervor. Jſt
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Vorrede.
Hauß, wie eines Kinds nach ſeinem Her-
umſchwaͤrmen und Beſudlen auf der Gaſ-
ſen zu ſeiner Mutter, eines Huͤndleins zu
ſeinem Meiſter, eines Schaͤffleins zu ſeinem
Hirten, einer Braut zu ihrem Braͤutigam,
und das ſo lange treiben, biß das Hertz ein
Altar deß H. Geiſtes wird, allda das Feuer
der Liebe Chriſti Tag und Nacht glimmet
und flammet, alſo daß, nachdem man
durch manchen Schaden gewitziget worden,
und Lehrgelt genug gegeben; Das immer-
waͤhrende Gebaͤtt, 1. Theſſ. 5:17. und das
ſtets unabgezogene, unverruckte Jnneblei-
ben, 1. Cor. 6 : 17. und 7 : 35. in Chriſto
lehrnet, wie ein Fiſch im Waſſer, der Sol-
dat in der Feſtung, das Glied am Leib,
Noah in der Arch, Hanna im Tempel, die
Rebe am Weinſtock, und wie JEſus im
Vatter, Joh. 17. ſo ihr in mir bleibet.
O ein hoͤchſtſeliger Befelch! O ein uͤber-
himmliſches Beding! Wo man erwigt wer
die Jhr ſeyen, und wer dagegen der Mir
ſeye. Wann JEſus nur einen Tag im
Jahr erlaubte bey Jhm zu ſeyn, wie der
Hoheprieſter ins Allerheiligſte, ſolten wir
uns billich das gantze Jahr darauf freuen;
Aber bleiben was iſt das? So/ O ein er-
wuͤnſchtes Beding! Wann JEſus nur
ſeinen Mund auffthut, ſo brudelt gleich ein
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