Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

CAP. V.
Eile und errette deine Seele, damit du
dem ob deinem Haupt dick und schwartz-
gelb genug allbereit gesammelten Schwef-
fel-Regen entrinnest.

Sehet der holdselige Heyland stehet je-
tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr
schon Sünd und Welt gefolget, mir alles
zu Leid gethan, meine Einladungen ver-
achtet, so kehret dennoch jetzt wiederum zu
mir, ich will nicht mit euch handeln nach
euern Sünden, ich will mich euer erbar-
men, euch annemmen, euere Abweichun-
gen heilen, freywilliglich will ich euch lie-
ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe
deß Meers werffen, und euch mit meiner
Liebe, mit meinem Geist, mit Fried und
Freud erfüllen, einen freyen Zutritt zum
Vatter schencken, ich bin für euch gestorben,
habe Sünd und Fluch für euch getragen,
Tod und Teuffel überwunden, dem Gesätz
und der Gerechtigkeit genug gethan, und
euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach
daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O
kommet her zu mir, so wird euere Seele
leben, nemmet an von mir die gewissen
Gnaden Davids; Kommet alle mit Sün-
den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe,
Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei-
ne Lieben! ihr seyd so höffliche Leute, wie
könnet ihr dem leutseligen GOtt dieses sein

Begeh-

CAP. V.
Eile und errette deine Seele, damit du
dem ob deinem Haupt dick und ſchwartz-
gelb genug allbereit geſammelten Schwef-
fel-Regen entrinneſt.

Sehet der holdſelige Heyland ſtehet je-
tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr
ſchon Suͤnd und Welt gefolget, mir alles
zu Leid gethan, meine Einladungen ver-
achtet, ſo kehret dennoch jetzt wiederum zu
mir, ich will nicht mit euch handeln nach
euern Suͤnden, ich will mich euer erbar-
men, euch annemmen, euere Abweichun-
gen heilen, freywilliglich will ich euch lie-
ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe
deß Meers werffen, und euch mit meiner
Liebe, mit meinem Geiſt, mit Fried und
Freud erfuͤllen, einen freyen Zutritt zum
Vatter ſchencken, ich bin fuͤr euch geſtorben,
habe Suͤnd und Fluch fuͤr euch getragen,
Tod und Teuffel uͤberwunden, dem Geſaͤtz
und der Gerechtigkeit genug gethan, und
euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach
daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O
kommet her zu mir, ſo wird euere Seele
leben, nemmet an von mir die gewiſſen
Gnaden Davids; Kommet alle mit Suͤn-
den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe,
Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei-
ne Lieben! ihr ſeyd ſo hoͤffliche Leute, wie
koͤnnet ihr dem leutſeligen GOtt dieſes ſein

Begeh-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0161" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAP.</hi> V.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Eile und errette deine Seele,</hi> damit du<lb/>
dem ob deinem Haupt dick und &#x017F;chwartz-<lb/>
gelb genug allbereit ge&#x017F;ammelten Schwef-<lb/>
fel-Regen entrinne&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Sehet der hold&#x017F;elige Heyland &#x017F;tehet je-<lb/>
tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr<lb/>
&#x017F;chon Su&#x0364;nd und Welt gefolget, mir alles<lb/>
zu Leid gethan, meine Einladungen ver-<lb/>
achtet, &#x017F;o kehret dennoch jetzt wiederum zu<lb/>
mir, ich will nicht mit euch handeln nach<lb/>
euern Su&#x0364;nden, ich will mich euer erbar-<lb/>
men, euch annemmen, euere Abweichun-<lb/>
gen heilen, freywilliglich will ich euch lie-<lb/>
ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe<lb/>
deß Meers werffen, und euch mit meiner<lb/>
Liebe, mit meinem Gei&#x017F;t, mit Fried und<lb/>
Freud erfu&#x0364;llen, einen freyen Zutritt zum<lb/>
Vatter &#x017F;chencken, ich bin fu&#x0364;r euch ge&#x017F;torben,<lb/>
habe Su&#x0364;nd und Fluch fu&#x0364;r euch getragen,<lb/>
Tod und Teuffel u&#x0364;berwunden, dem Ge&#x017F;a&#x0364;tz<lb/>
und der Gerechtigkeit genug gethan, und<lb/>
euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach<lb/>
daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O<lb/>
kommet her zu mir, &#x017F;o wird euere Seele<lb/>
leben, nemmet an von mir die gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Gnaden Davids; Kommet alle mit Su&#x0364;n-<lb/>
den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe,<lb/>
Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei-<lb/>
ne Lieben! ihr &#x017F;eyd &#x017F;o ho&#x0364;ffliche Leute, wie<lb/>
ko&#x0364;nnet ihr dem leut&#x017F;eligen GOtt die&#x017F;es &#x017F;ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Begeh-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0161] CAP. V. Eile und errette deine Seele, damit du dem ob deinem Haupt dick und ſchwartz- gelb genug allbereit geſammelten Schwef- fel-Regen entrinneſt. Sehet der holdſelige Heyland ſtehet je- tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr ſchon Suͤnd und Welt gefolget, mir alles zu Leid gethan, meine Einladungen ver- achtet, ſo kehret dennoch jetzt wiederum zu mir, ich will nicht mit euch handeln nach euern Suͤnden, ich will mich euer erbar- men, euch annemmen, euere Abweichun- gen heilen, freywilliglich will ich euch lie- ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe deß Meers werffen, und euch mit meiner Liebe, mit meinem Geiſt, mit Fried und Freud erfuͤllen, einen freyen Zutritt zum Vatter ſchencken, ich bin fuͤr euch geſtorben, habe Suͤnd und Fluch fuͤr euch getragen, Tod und Teuffel uͤberwunden, dem Geſaͤtz und der Gerechtigkeit genug gethan, und euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O kommet her zu mir, ſo wird euere Seele leben, nemmet an von mir die gewiſſen Gnaden Davids; Kommet alle mit Suͤn- den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe, Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei- ne Lieben! ihr ſeyd ſo hoͤffliche Leute, wie koͤnnet ihr dem leutſeligen GOtt dieſes ſein Begeh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/161
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/161>, abgerufen am 26.11.2024.