Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. den, Eph. 3: 19. Wo bittet aber unter euchein Sohn den Vatter um Milch, der ihm verdorbenes Wasser darbiete? so dann ihr, die ihr böß seyd, könnet euern Kindern gu- te Gaben geben: wie vielmehr wird euer Vatter aus dem Himmel den H. Geist ge- ben, denen, die Jhn darum bitten? Luc. 11: 13. Schließlich schreyet dir JEsus zu, so offt du deinem Kind Milch darreichest, was zweiffelst du, O du Kleingläubiger an GOt- tes Vatter-Hertzen, als ob Er dir nicht ger- ne seinen Sohn und Heil. Geist ins Hertz schencke, und alles wahre Gute und Selig- keit darmit in Zeit und Ewigkeit? schäme dich doch dereinst deines Unglaubens vor deiner Kuh und vor deinem Kind. Ja GOtt erhaltet seinen ärgsten Feinden und Ver- ächtern seiner Gnad ihr Vieh mit safftigem Futter, und du, der du nunmehr von Sün- den abstehen und gern Göttlich leben wol- test, auch seine Gnade höher schätzest als tausend Welt, du trauest Jhm nicht so viel zu, daß Er deine Seele, vor welche gleich- wol Christus gestorben ist, werde erhalten, mit Lebens-Brodt speisen, mit der Milch sei- ner Liebe träncken, und mit dem Rock des Heils bekleiden, da Er doch dein Kalb mit einer so guten, warmen Haut anthut, pfuy deines gar zu groben, zu unverständigen und schändlichen Mißtrauens | Glaube, glau-
Das Schweitzeriſche Canaan. den, Eph. 3: 19. Wo bittet aber unter euchein Sohn den Vatter um Milch, der ihm verdorbenes Waſſer darbiete? ſo dann ihr, die ihr boͤß ſeyd, koͤnnet euern Kindern gu- te Gaben geben: wie vielmehr wird euer Vatter aus dem Himmel den H. Geiſt ge- ben, denen, die Jhn darum bitten? Luc. 11: 13. Schließlich ſchreyet dir JEſus zu, ſo offt du deinem Kind Milch darreicheſt, was zweiffelſt du, O du Kleinglaͤubiger an GOt- tes Vatter-Hertzen, als ob Er dir nicht ger- ne ſeinen Sohn und Heil. Geiſt ins Hertz ſchencke, und alles wahre Gute und Selig- keit darmit in Zeit und Ewigkeit? ſchaͤme dich doch dereinſt deines Unglaubens vor deiner Kuh und vor deinem Kind. Ja GOtt erhaltet ſeinen aͤrgſten Feinden und Ver- aͤchtern ſeiner Gnad ihr Vieh mit ſafftigem Futter, und du, der du nunmehr von Suͤn- den abſtehen und gern Goͤttlich leben wol- teſt, auch ſeine Gnade hoͤher ſchaͤtzeſt als tauſend Welt, du traueſt Jhm nicht ſo viel zu, daß Er deine Seele, vor welche gleich- wol Chriſtus geſtorben iſt, werde erhalten, mit Lebens-Brodt ſpeiſen, mit der Milch ſei- ner Liebe traͤncken, und mit dem Rock des Heils bekleiden, da Er doch dein Kalb mit einer ſo guten, warmen Haut anthut, pfuy deines gar zu groben, zu unverſtaͤndigen und ſchaͤndlichen Mißtrauens | Glaube, glau-
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Das Schweitzeriſche Canaan.
den, Eph. 3: 19. Wo bittet aber unter euch
ein Sohn den Vatter um Milch, der ihm
verdorbenes Waſſer darbiete? ſo dann ihr,
die ihr boͤß ſeyd, koͤnnet euern Kindern gu-
te Gaben geben: wie vielmehr wird euer
Vatter aus dem Himmel den H. Geiſt ge-
ben, denen, die Jhn darum bitten? Luc. 11:
13. Schließlich ſchreyet dir JEſus zu, ſo
offt du deinem Kind Milch darreicheſt, was
zweiffelſt du, O du Kleinglaͤubiger an GOt-
tes Vatter-Hertzen, als ob Er dir nicht ger-
ne ſeinen Sohn und Heil. Geiſt ins Hertz
ſchencke, und alles wahre Gute und Selig-
keit darmit in Zeit und Ewigkeit? ſchaͤme
dich doch dereinſt deines Unglaubens vor
deiner Kuh und vor deinem Kind. Ja GOtt
erhaltet ſeinen aͤrgſten Feinden und Ver-
aͤchtern ſeiner Gnad ihr Vieh mit ſafftigem
Futter, und du, der du nunmehr von Suͤn-
den abſtehen und gern Goͤttlich leben wol-
teſt, auch ſeine Gnade hoͤher ſchaͤtzeſt als
tauſend Welt, du traueſt Jhm nicht ſo viel
zu, daß Er deine Seele, vor welche gleich-
wol Chriſtus geſtorben iſt, werde erhalten,
mit Lebens-Brodt ſpeiſen, mit der Milch ſei-
ner Liebe traͤncken, und mit dem Rock des
Heils bekleiden, da Er doch dein Kalb mit
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