Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

CAP. VII. §. 1.
kosten wollen, halten selbigen für schädlich,
und warnen die Leute davor. 3. Wie gut
es ein Christ habe.

Einmal a) geniesset er seines HERRN
JEsu Christi so reichlich, daß er die Ströme
von himmlischem Honig siehet, und seine
Füsse in Butter und Oel baden kan, Job.
20: 17. 29: 6. wie Rabbi Jacob, Dasitei
Sohn vorgegeben, er seye früh Morgens
von Lidda aus ein gut Stuck Wegs biß an
die Knoten im Honig gegangen, so von de-
nen Feigenbäumen herab getropffet. Aber
ein Christ sauget aus GOtt selbs seine süsse
Liebe und wandelt darinnen, als auf Rosen-
und Lilienblättern, auf Sammet und Sei-
den, dagegen ein Welt-Kind auf Dornen,
Steinen, Netzen und Fuß-Eisen im Koht
stampffet.

b) Hat er durch lange Erfahrung geler-
net aus allen Wunderführungen GOttes
über alle Massen guten Nutzen zu ziehen:
Sünd, Tod und Satan selbs, davon nim-
mer nichts Gutes zu kommen scheinet, müs-
sen einem solchen Christen das Honig einer
triumphirenden Freude geben, so allen Un-
geübten ein Rähtsel ist und bleibt, biß sie sich
zur himmlischen Weißheit halten, dem wah-
ren Simson und Seelen-Sonne, und mit
vielem Bitten und Flehen dessen Erklärung
erhalten, Jud. 14. Rom. 8: 28.

Der
N 4

CAP. VII. §. 1.
koſten wollen, halten ſelbigen fuͤr ſchaͤdlich,
und warnen die Leute davor. 3. Wie gut
es ein Chriſt habe.

Einmal a) genieſſet er ſeines HERRN
JEſu Chriſti ſo reichlich, daß er die Stroͤme
von himmliſchem Honig ſiehet, und ſeine
Fuͤſſe in Butter und Oel baden kan, Job.
20: 17. 29: 6. wie Rabbi Jacob, Daſitei
Sohn vorgegeben, er ſeye fruͤh Morgens
von Lidda aus ein gut Stuck Wegs biß an
die Knoten im Honig gegangen, ſo von de-
nen Feigenbaͤumen herab getropffet. Aber
ein Chriſt ſauget aus GOtt ſelbs ſeine ſuͤſſe
Liebe und wandelt darinnen, als auf Roſen-
und Lilienblaͤttern, auf Sammet und Sei-
den, dagegen ein Welt-Kind auf Dornen,
Steinen, Netzen und Fuß-Eiſen im Koht
ſtampffet.

b) Hat er durch lange Erfahrung geler-
net aus allen Wunderfuͤhrungen GOttes
uͤber alle Maſſen guten Nutzen zu ziehen:
Suͤnd, Tod und Satan ſelbs, davon nim-
mer nichts Gutes zu kommen ſcheinet, muͤſ-
ſen einem ſolchen Chriſten das Honig einer
triumphirenden Freude geben, ſo allen Un-
geuͤbten ein Raͤhtſel iſt und bleibt, biß ſie ſich
zur himmliſchen Weißheit halten, dem wah-
ren Simſon und Seelen-Sonne, und mit
vielem Bitten und Flehen deſſen Erklaͤrung
erhalten, Jud. 14. Rom. 8: 28.

Der
N 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0267" n="199"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAP.</hi> VII.</hi> §. 1.</fw><lb/>
ko&#x017F;ten wollen, halten &#x017F;elbigen fu&#x0364;r &#x017F;cha&#x0364;dlich,<lb/>
und warnen die Leute davor. 3. Wie gut<lb/>
es ein Chri&#x017F;t habe.</p><lb/>
          <p>Einmal <hi rendition="#aq">a</hi>) genie&#x017F;&#x017F;et er &#x017F;eines HERRN<lb/>
JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti &#x017F;o reichlich, daß er die Stro&#x0364;me<lb/>
von himmli&#x017F;chem Honig &#x017F;iehet, und &#x017F;eine<lb/>
Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in Butter und Oel baden kan, Job.<lb/>
20: 17. 29: 6. wie Rabbi Jacob, Da&#x017F;itei<lb/>
Sohn vorgegeben, er &#x017F;eye fru&#x0364;h Morgens<lb/>
von Lidda aus ein gut Stuck Wegs biß an<lb/>
die Knoten im Honig gegangen, &#x017F;o von de-<lb/>
nen Feigenba&#x0364;umen herab getropffet. Aber<lb/>
ein Chri&#x017F;t &#x017F;auget aus GOtt &#x017F;elbs &#x017F;eine &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Liebe und wandelt darinnen, als auf Ro&#x017F;en-<lb/>
und Lilienbla&#x0364;ttern, auf Sammet und Sei-<lb/>
den, dagegen ein Welt-Kind auf Dornen,<lb/>
Steinen, Netzen und Fuß-Ei&#x017F;en im Koht<lb/>
&#x017F;tampffet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Hat er durch lange Erfahrung geler-<lb/>
net aus allen Wunderfu&#x0364;hrungen GOttes<lb/>
u&#x0364;ber alle Ma&#x017F;&#x017F;en guten Nutzen zu ziehen:<lb/>
Su&#x0364;nd, Tod und Satan &#x017F;elbs, davon nim-<lb/>
mer nichts Gutes zu kommen &#x017F;cheinet, mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en einem &#x017F;olchen Chri&#x017F;ten das Honig einer<lb/>
triumphirenden Freude geben, &#x017F;o allen Un-<lb/>
geu&#x0364;bten ein Ra&#x0364;ht&#x017F;el i&#x017F;t und bleibt, biß &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
zur himmli&#x017F;chen Weißheit halten, dem wah-<lb/>
ren Sim&#x017F;on und Seelen-Sonne, und mit<lb/>
vielem Bitten und Flehen de&#x017F;&#x017F;en Erkla&#x0364;rung<lb/>
erhalten, Jud. 14. Rom. 8: 28.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">N 4</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0267] CAP. VII. §. 1. koſten wollen, halten ſelbigen fuͤr ſchaͤdlich, und warnen die Leute davor. 3. Wie gut es ein Chriſt habe. Einmal a) genieſſet er ſeines HERRN JEſu Chriſti ſo reichlich, daß er die Stroͤme von himmliſchem Honig ſiehet, und ſeine Fuͤſſe in Butter und Oel baden kan, Job. 20: 17. 29: 6. wie Rabbi Jacob, Daſitei Sohn vorgegeben, er ſeye fruͤh Morgens von Lidda aus ein gut Stuck Wegs biß an die Knoten im Honig gegangen, ſo von de- nen Feigenbaͤumen herab getropffet. Aber ein Chriſt ſauget aus GOtt ſelbs ſeine ſuͤſſe Liebe und wandelt darinnen, als auf Roſen- und Lilienblaͤttern, auf Sammet und Sei- den, dagegen ein Welt-Kind auf Dornen, Steinen, Netzen und Fuß-Eiſen im Koht ſtampffet. b) Hat er durch lange Erfahrung geler- net aus allen Wunderfuͤhrungen GOttes uͤber alle Maſſen guten Nutzen zu ziehen: Suͤnd, Tod und Satan ſelbs, davon nim- mer nichts Gutes zu kommen ſcheinet, muͤſ- ſen einem ſolchen Chriſten das Honig einer triumphirenden Freude geben, ſo allen Un- geuͤbten ein Raͤhtſel iſt und bleibt, biß ſie ſich zur himmliſchen Weißheit halten, dem wah- ren Simſon und Seelen-Sonne, und mit vielem Bitten und Flehen deſſen Erklaͤrung erhalten, Jud. 14. Rom. 8: 28. Der N 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/267
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/267>, abgerufen am 22.11.2024.