Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Gebett. länger aussert seiner Gemeinschafft leben können.O wie billich ists, daß ein solcher JEsus unzeh- liche Millionen Hertzen habe, denen Er innigst lieb und werth seye, das ist die einhällige Begierd deiner Kinder von je Welt an, um diese Ver- klärung Christi haltet deine Braut an und in ihr der H. Geist, die himmlischen Heerschaaren der heiligen Engel und aller Seligen warten da- rauf. Ach! erfülle deine Verheissungen bald, O du starcker GOtt Zebaoth! und setze dein Je- rusalem zum Lob auf Erden; Halte inn mit dei- nen Gerichten, habe Gedult und bedünge noch reichlicher den unfruchtbaren Feigen-Baum un- sers Vatterlands; O Gnaden-Sonne unsers Hertzens einige Freude und schöne Wonne, schies- se deine Lichtes-Straalen heiterer, kräfftiger und wärmer in unsere dunckele Schweitzer-Thäler; Wer weißt, ob Dir nicht noch viele heilige Pflan- tzen, Rosen und Lilien wachsen werden dein Pa- radys zu zieren. Du starcker Held! Du verste- hest Dich unendlich wohl auf das Zertretten der Schlangen-Köpffen, so überwinde denn den Drachen und vertreibe ihn auß seinem Nest in so vielen Hertzen, die er Dir und uns zum Ver- druß noch inne hat: Es ist ja deine Hülffe nahe bey denen, so deine Majestät anbetten, deine Freundlichkeit geniessen, die so gerne deine Ehre außbreiten und deiner Underthanen Zahl vermeh- ren wolten. O unser Erbarmer, JEsu Christe! tritte doch dermalen eins ins Mittel, es ist hohe Zeit, daß nicht die Schande deß Abfalls unser Land immerdar bedecke; Ach daß deine Herr- lichkeit dereinst obsiege! daß von Morgen die Güte und von Abend die Wahrheit einander be- gegnen,
Gebett. laͤnger auſſert ſeiner Gemeinſchafft leben koͤnnen.O wie billich iſts, daß ein ſolcher JEſus unzeh- liche Millionen Hertzen habe, denen Er innigſt lieb und werth ſeye, das iſt die einhaͤllige Begierd deiner Kinder von je Welt an, um dieſe Ver- klaͤrung Chriſti haltet deine Braut an und in ihr der H. Geiſt, die himmliſchen Heerſchaaren der heiligen Engel und aller Seligen warten da- rauf. Ach! erfuͤlle deine Verheiſſungen bald, O du ſtarcker GOtt Zebaoth! und ſetze dein Je- ruſalem zum Lob auf Erden; Halte inn mit dei- nen Gerichten, habe Gedult und beduͤnge noch reichlicher den unfruchtbaren Feigen-Baum un- ſers Vatterlands; O Gnaden-Sonne unſers Hertzens einige Freude und ſchoͤne Wonne, ſchieſ- ſe deine Lichtes-Straalen heiterer, kraͤfftiger und waͤrmer in unſere dunckele Schweitzer-Thaͤler; Wer weißt, ob Dir nicht noch viele heilige Pflan- tzen, Roſen und Lilien wachſen werden dein Pa- radys zu zieren. Du ſtarcker Held! Du verſte- heſt Dich unendlich wohl auf das Zertretten der Schlangen-Koͤpffen, ſo uͤberwinde denn den Drachen und vertreibe ihn auß ſeinem Neſt in ſo vielen Hertzen, die er Dir und uns zum Ver- druß noch inne hat: Es iſt ja deine Huͤlffe nahe bey denen, ſo deine Majeſtaͤt anbetten, deine Freundlichkeit genieſſen, die ſo gerne deine Ehre außbreiten und deiner Underthanen Zahl vermeh- ren wolten. O unſer Erbarmer, JEſu Chriſte! tritte doch dermalen eins ins Mittel, es iſt hohe Zeit, daß nicht die Schande deß Abfalls unſer Land immerdar bedecke; Ach daß deine Herr- lichkeit dereinſt obſiege! daß von Morgen die Guͤte und von Abend die Wahrheit einander be- gegnen,
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Gebett.
laͤnger auſſert ſeiner Gemeinſchafft leben koͤnnen.
O wie billich iſts, daß ein ſolcher JEſus unzeh-
liche Millionen Hertzen habe, denen Er innigſt
lieb und werth ſeye, das iſt die einhaͤllige Begierd
deiner Kinder von je Welt an, um dieſe Ver-
klaͤrung Chriſti haltet deine Braut an und in ihr
der H. Geiſt, die himmliſchen Heerſchaaren
der heiligen Engel und aller Seligen warten da-
rauf. Ach! erfuͤlle deine Verheiſſungen bald,
O du ſtarcker GOtt Zebaoth! und ſetze dein Je-
ruſalem zum Lob auf Erden; Halte inn mit dei-
nen Gerichten, habe Gedult und beduͤnge noch
reichlicher den unfruchtbaren Feigen-Baum un-
ſers Vatterlands; O Gnaden-Sonne unſers
Hertzens einige Freude und ſchoͤne Wonne, ſchieſ-
ſe deine Lichtes-Straalen heiterer, kraͤfftiger und
waͤrmer in unſere dunckele Schweitzer-Thaͤler;
Wer weißt, ob Dir nicht noch viele heilige Pflan-
tzen, Roſen und Lilien wachſen werden dein Pa-
radys zu zieren. Du ſtarcker Held! Du verſte-
heſt Dich unendlich wohl auf das Zertretten der
Schlangen-Koͤpffen, ſo uͤberwinde denn den
Drachen und vertreibe ihn auß ſeinem Neſt in
ſo vielen Hertzen, die er Dir und uns zum Ver-
druß noch inne hat: Es iſt ja deine Huͤlffe nahe
bey denen, ſo deine Majeſtaͤt anbetten, deine
Freundlichkeit genieſſen, die ſo gerne deine Ehre
außbreiten und deiner Underthanen Zahl vermeh-
ren wolten. O unſer Erbarmer, JEſu Chriſte!
tritte doch dermalen eins ins Mittel, es iſt hohe
Zeit, daß nicht die Schande deß Abfalls unſer
Land immerdar bedecke; Ach daß deine Herr-
lichkeit dereinſt obſiege! daß von Morgen die
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