Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorrede.

Sehet also: Jhr sollt nichts bringen, nur neh-
men, JEsus Christus muthet nur an rechten
Durst, das ist, Sinns-Aenderung und Glau-
ben, daß Er nicht verachtet werde, und du nicht
mehr nach der Welt dürstest, besondern alles ver-
schmähest, was dich in Seinem Dienst und Liebe
verhindern und davon abhalten will, dich selbs
richtest und verdammest, arm, schwach, bloß,
jämmerlich, unwürdig, untüchtig und ein blin-
der Thor in deinen eigenen Augen seyest.

Hier ist der edelste, gewürtzte, köstliche Lab-
Tranck ab der heilsamsten Wurtzen zu trincken,
das ist die recht Englische Gifft- und Heil-Wurtz,
wer Lust hat und sie etwas schätzet: Vinum Aro-
matites
(gleich dem Claret oder Wein, so man
in Pündten, zu Chur und Meyenfeld hat|) der
Krafft gibt zu allen Christlichen Tugenden: Deß-
halben rufft uns JEsus zu: Jch will Mich in dich
giessen, den Bach GOttes in dich leiten, Ps. 23:
36, 65. Apoc. 7. Jch JEsus bin die Quell deß
Heils, der offene Brunn, Jes. 12. Joh. 1 : 16.
Apoc. 1 : 5. O wann duk wußtest, Joh. 4 : 10.
was für Wasser das ist, du wurdests machen,
wie die Helden Davids, 2. Sam. 23 : 13--17.
20. Diß Blut-Wasser müssen wir alle trincken;
Halte nur deinen Mund an JEsu Seiten, Joh.
19 : 34.

O daß du die Lieblichkeit dieser Wurtzen gekostet
hättest, ihre Tugenden, Hebr. 6. Wann du
die Straalen und kräfftige Würckung dieses gött-
lichen Lichts empfunden hättest! Laß dich doch auß
der Finsterniß reissen! Ja komme du Licht deiner
Außerlesenen zu allen, die Dich under uns noch
nicht kennen, mithin | ein finster Leben führen;

Komme
Vorrede.

Sehet alſo: Jhr ſollt nichts bringen, nur neh-
men, JEſus Chriſtus muthet nur an rechten
Durſt, das iſt, Sinns-Aenderung und Glau-
ben, daß Er nicht verachtet werde, und du nicht
mehr nach der Welt duͤrſteſt, beſondern alles ver-
ſchmaͤheſt, was dich in Seinem Dienſt und Liebe
verhindern und davon abhalten will, dich ſelbs
richteſt und verdammeſt, arm, ſchwach, bloß,
jaͤmmerlich, unwuͤrdig, untuͤchtig und ein blin-
der Thor in deinen eigenen Augen ſeyeſt.

Hier iſt der edelſte, gewuͤrtzte, koͤſtliche Lab-
Tranck ab der heilſamſten Wurtzen zu trincken,
das iſt die recht Engliſche Gifft- und Heil-Wurtz,
wer Luſt hat und ſie etwas ſchaͤtzet: Vinum Aro-
matites
(gleich dem Claret oder Wein, ſo man
in Puͤndten, zu Chur und Meyenfeld hat|) der
Krafft gibt zu allen Chriſtlichen Tugenden: Deß-
halben rufft uns JEſus zu: Jch will Mich in dich
gieſſen, den Bach GOttes in dich leiten, Pſ. 23:
36, 65. Apoc. 7. Jch JEſus bin die Quell deß
Heils, der offene Brunn, Jeſ. 12. Joh. 1 : 16.
Apoc. 1 : 5. O wann duk wußteſt, Joh. 4 : 10.
was fuͤr Waſſer das iſt, du wurdeſts machen,
wie die Helden Davids, 2. Sam. 23 : 13--17.
20. Diß Blut-Waſſer muͤſſen wir alle trincken;
Halte nur deinen Mund an JEſu Seiten, Joh.
19 : 34.

O daß du die Lieblichkeit dieſer Wurtzen gekoſtet
haͤtteſt, ihre Tugenden, Hebr. 6. Wann du
die Straalen und kraͤfftige Wuͤrckung dieſes goͤtt-
lichen Lichts empfunden haͤtteſt! Laß dich doch auß
der Finſterniß reiſſen! Ja komme du Licht deiner
Außerleſenen zu allen, die Dich under uns noch
nicht kennen, mithin | ein finſter Leben fuͤhren;

Kom̃e
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0062" n="58"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vorrede.</hi> </fw><lb/>
        <p>Sehet al&#x017F;o: Jhr &#x017F;ollt nichts bringen, nur neh-<lb/>
men, JE&#x017F;us Chri&#x017F;tus muthet nur an rechten<lb/>
Dur&#x017F;t, das i&#x017F;t, Sinns-Aenderung und Glau-<lb/>
ben, daß Er nicht verachtet werde, und du nicht<lb/>
mehr nach der Welt du&#x0364;r&#x017F;te&#x017F;t, be&#x017F;ondern alles ver-<lb/>
&#x017F;chma&#x0364;he&#x017F;t, was dich in Seinem Dien&#x017F;t und Liebe<lb/>
verhindern und davon abhalten will, dich &#x017F;elbs<lb/>
richte&#x017F;t und verdamme&#x017F;t, arm, &#x017F;chwach, bloß,<lb/>
ja&#x0364;mmerlich, unwu&#x0364;rdig, untu&#x0364;chtig und ein blin-<lb/>
der Thor in deinen eigenen Augen &#x017F;eye&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Hier i&#x017F;t der edel&#x017F;te, gewu&#x0364;rtzte, ko&#x0364;&#x017F;tliche Lab-<lb/>
Tranck ab der heil&#x017F;am&#x017F;ten Wurtzen zu trincken,<lb/>
das i&#x017F;t die recht Engli&#x017F;che Gifft- und Heil-Wurtz,<lb/>
wer Lu&#x017F;t hat und &#x017F;ie etwas &#x017F;cha&#x0364;tzet: <hi rendition="#aq">Vinum Aro-<lb/>
matites</hi> (gleich dem Claret oder Wein, &#x017F;o man<lb/>
in Pu&#x0364;ndten, zu Chur und Meyenfeld hat|) der<lb/>
Krafft gibt zu allen Chri&#x017F;tlichen Tugenden: Deß-<lb/>
halben rufft uns JE&#x017F;us zu: Jch will Mich in dich<lb/>
gie&#x017F;&#x017F;en, den Bach GOttes in dich leiten, P&#x017F;. 23:<lb/>
36, 65. Apoc. 7. Jch JE&#x017F;us bin die Quell deß<lb/>
Heils, der offene Brunn, Je&#x017F;. 12. Joh. 1 : 16.<lb/>
Apoc. 1 : 5. O wann duk wußte&#x017F;t, Joh. 4 : 10.<lb/>
was fu&#x0364;r Wa&#x017F;&#x017F;er das i&#x017F;t, du wurde&#x017F;ts machen,<lb/>
wie die Helden Davids, 2. Sam. 23 : 13--17.<lb/>
20. Diß Blut-Wa&#x017F;&#x017F;er mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir alle trincken;<lb/>
Halte nur deinen Mund an JE&#x017F;u Seiten, Joh.<lb/>
19 : 34.</p><lb/>
        <p>O daß du die Lieblichkeit die&#x017F;er Wurtzen geko&#x017F;tet<lb/>
ha&#x0364;tte&#x017F;t, ihre Tugenden, Hebr. 6. Wann du<lb/>
die Straalen und kra&#x0364;fftige Wu&#x0364;rckung die&#x017F;es go&#x0364;tt-<lb/>
lichen Lichts empfunden ha&#x0364;tte&#x017F;t! Laß dich doch auß<lb/>
der Fin&#x017F;terniß rei&#x017F;&#x017F;en! Ja komme du Licht deiner<lb/>
Außerle&#x017F;enen zu allen, die Dich under uns noch<lb/>
nicht kennen, mithin | ein fin&#x017F;ter Leben fu&#x0364;hren;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Kom&#x0303;e</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[58/0062] Vorrede. Sehet alſo: Jhr ſollt nichts bringen, nur neh- men, JEſus Chriſtus muthet nur an rechten Durſt, das iſt, Sinns-Aenderung und Glau- ben, daß Er nicht verachtet werde, und du nicht mehr nach der Welt duͤrſteſt, beſondern alles ver- ſchmaͤheſt, was dich in Seinem Dienſt und Liebe verhindern und davon abhalten will, dich ſelbs richteſt und verdammeſt, arm, ſchwach, bloß, jaͤmmerlich, unwuͤrdig, untuͤchtig und ein blin- der Thor in deinen eigenen Augen ſeyeſt. Hier iſt der edelſte, gewuͤrtzte, koͤſtliche Lab- Tranck ab der heilſamſten Wurtzen zu trincken, das iſt die recht Engliſche Gifft- und Heil-Wurtz, wer Luſt hat und ſie etwas ſchaͤtzet: Vinum Aro- matites (gleich dem Claret oder Wein, ſo man in Puͤndten, zu Chur und Meyenfeld hat|) der Krafft gibt zu allen Chriſtlichen Tugenden: Deß- halben rufft uns JEſus zu: Jch will Mich in dich gieſſen, den Bach GOttes in dich leiten, Pſ. 23: 36, 65. Apoc. 7. Jch JEſus bin die Quell deß Heils, der offene Brunn, Jeſ. 12. Joh. 1 : 16. Apoc. 1 : 5. O wann duk wußteſt, Joh. 4 : 10. was fuͤr Waſſer das iſt, du wurdeſts machen, wie die Helden Davids, 2. Sam. 23 : 13--17. 20. Diß Blut-Waſſer muͤſſen wir alle trincken; Halte nur deinen Mund an JEſu Seiten, Joh. 19 : 34. O daß du die Lieblichkeit dieſer Wurtzen gekoſtet haͤtteſt, ihre Tugenden, Hebr. 6. Wann du die Straalen und kraͤfftige Wuͤrckung dieſes goͤtt- lichen Lichts empfunden haͤtteſt! Laß dich doch auß der Finſterniß reiſſen! Ja komme du Licht deiner Außerleſenen zu allen, die Dich under uns noch nicht kennen, mithin | ein finſter Leben fuͤhren; Kom̃e

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/62
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/62>, abgerufen am 24.11.2024.