Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. ihr Bestes Muhtwillens nicht kennen, nichtannemmen, nicht gebrauchen, geb wie sie darzu genöhtiget werden. Sie fliehen tauber Weis die graß-reiche Gebürge und Lust- Auen von Garisim, Basan und Carmel, von GOttes Sohn und seinem gesegneten Gnaden-Reich hinweg, und stürmen ge- gen Ebal gegen das todte Meer und die sandechte Wüsteneyen Arabiens zum Fluch, sündlichem Fleisch und unfruchtbaren Welt-Hauffen. Du lieber Hauß-Vatter, wie wäre es dir zu Muth, wann du all dein Gelt und Mühe daran gewendet, ja Leib und Leben dran gewagt hättest dein Vieh wohl zu versorgen, und hättest nach unsäglichem Kosten und Arbeit es endlich dahin gebracht, dein Vieh wäre aber mit keinem Lieb dahin zu bringen, das so theur Erarnete zu geniessen, wurdest du nicht geden- cken, es wäre verhexet: Bist du inndessen nicht tausend mal ärger, JEsus Christus dein wahrhafftiger GOtt und ewiges Leben hat dir so gut Sach erworben mit seinem Blut und Tod, und du schätzest Jhms nichts, fragest allem was zur Hertzens- Reinigung, Schmuck und Sättigung dient so wenig nach, erfreuest dich nicht ab dem Reich der Gnaden und Horn deß Heils, lassest dich nicht vom H. Geist trei- ben, noch von dem guten Hirten auf grü- nen Auen weyden und zu sanfftem Wasser führen, hast kein Appetit nach dem Leben und B 4
Das Schweitzeriſche Canaan. ihr Beſtes Muhtwillens nicht kennen, nichtannemmen, nicht gebrauchen, geb wie ſie darzu genoͤhtiget werden. Sie fliehen tauber Weis die graß-reiche Gebuͤrge und Luſt- Auen von Gariſim, Baſan und Carmel, von GOttes Sohn und ſeinem geſegneten Gnaden-Reich hinweg, und ſtuͤrmen ge- gen Ebal gegen das todte Meer und die ſandechte Wuͤſteneyen Arabiens zum Fluch, ſuͤndlichem Fleiſch und unfruchtbaren Welt-Hauffen. Du lieber Hauß-Vatter, wie waͤre es dir zu Muth, wann du all dein Gelt und Muͤhe daran gewendet, ja Leib und Leben dran gewagt haͤtteſt dein Vieh wohl zu verſorgen, und haͤtteſt nach unſaͤglichem Koſten und Arbeit es endlich dahin gebracht, dein Vieh waͤre aber mit keinem Lieb dahin zu bringen, das ſo theur Erarnete zu genieſſen, wurdeſt du nicht geden- cken, es waͤre verhexet: Biſt du inndeſſen nicht tauſend mal aͤrger, JEſus Chriſtus dein wahrhafftiger GOtt und ewiges Leben hat dir ſo gut Sach erworben mit ſeinem Blut und Tod, und du ſchaͤtzeſt Jhms nichts, frageſt allem was zur Hertzens- Reinigung, Schmuck und Saͤttigung dient ſo wenig nach, erfreueſt dich nicht ab dem Reich der Gnaden und Horn deß Heils, laſſeſt dich nicht vom H. Geiſt trei- ben, noch von dem guten Hirten auf gruͤ- nen Auen weyden und zu ſanfftem Waſſer fuͤhren, haſt kein Appetit nach dem Leben und B 4
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Das Schweitzeriſche Canaan.
ihr Beſtes Muhtwillens nicht kennen, nicht
annemmen, nicht gebrauchen, geb wie ſie
darzu genoͤhtiget werden. Sie fliehen tauber
Weis die graß-reiche Gebuͤrge und Luſt-
Auen von Gariſim, Baſan und Carmel,
von GOttes Sohn und ſeinem geſegneten
Gnaden-Reich hinweg, und ſtuͤrmen ge-
gen Ebal gegen das todte Meer und die
ſandechte Wuͤſteneyen Arabiens zum Fluch,
ſuͤndlichem Fleiſch und unfruchtbaren
Welt-Hauffen. Du lieber Hauß-Vatter,
wie waͤre es dir zu Muth, wann du all dein Gelt
und Muͤhe daran gewendet, ja Leib und Leben
dran gewagt haͤtteſt dein Vieh wohl zu verſorgen,
und haͤtteſt nach unſaͤglichem Koſten und Arbeit
es endlich dahin gebracht, dein Vieh waͤre aber
mit keinem Lieb dahin zu bringen, das ſo theur
Erarnete zu genieſſen, wurdeſt du nicht geden-
cken, es waͤre verhexet: Biſt du inndeſſen
nicht tauſend mal aͤrger, JEſus Chriſtus
dein wahrhafftiger GOtt und ewiges Leben
hat dir ſo gut Sach erworben mit ſeinem
Blut und Tod, und du ſchaͤtzeſt Jhms
nichts, frageſt allem was zur Hertzens-
Reinigung, Schmuck und Saͤttigung
dient ſo wenig nach, erfreueſt dich nicht ab
dem Reich der Gnaden und Horn deß
Heils, laſſeſt dich nicht vom H. Geiſt trei-
ben, noch von dem guten Hirten auf gruͤ-
nen Auen weyden und zu ſanfftem Waſſer
fuͤhren, haſt kein Appetit nach dem Leben
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