Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. und voller Genüge und Seligkeit in GOt-tes heiligen Willen, so der getreue Heiland dir bereitet hat: Darff man dann nicht sa- gen, daß der Satanas in dich gefahren, wie in die Gadarenische Schwein, und in Judas Jscariot, ja wann du eine so un- sinnige Kuh hättest, die dir alle deine Güte und Vorsorg verschmähete, du wurdest nicht lang verweilen, und sie dem Schlach- ter übergeben; Erstaune denn über der Wunder-Langmuht GOttes, du hast die gröste Ursach darzu, daß Er dich nicht dem Tod und ewigen Gericht hat übergeben zur Schlachtung und Vertilgung durch die Axt deß Würgers. §. 7. Frühlings- und Sommer-Weyden bilden ist
Das Schweitzeriſche Canaan. und voller Genuͤge und Seligkeit in GOt-tes heiligen Willen, ſo der getreue Heiland dir bereitet hat: Darff man dann nicht ſa- gen, daß der Satanas in dich gefahren, wie in die Gadareniſche Schwein, und in Judas Jſcariot, ja wann du eine ſo un- ſinnige Kuh haͤtteſt, die dir alle deine Guͤte und Vorſorg verſchmaͤhete, du wurdeſt nicht lang verweilen, und ſie dem Schlach- ter uͤbergeben; Erſtaune denn uͤber der Wunder-Langmuht GOttes, du haſt die groͤſte Urſach darzu, daß Er dich nicht dem Tod und ewigen Gericht hat uͤbergeben zur Schlachtung und Vertilgung durch die Axt deß Wuͤrgers. §. 7. Fruͤhlings- und Sommer-Weyden bilden iſt
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Das Schweitzeriſche Canaan.
und voller Genuͤge und Seligkeit in GOt-
tes heiligen Willen, ſo der getreue Heiland
dir bereitet hat: Darff man dann nicht ſa-
gen, daß der Satanas in dich gefahren,
wie in die Gadareniſche Schwein, und in
Judas Jſcariot, ja wann du eine ſo un-
ſinnige Kuh haͤtteſt, die dir alle deine Guͤte
und Vorſorg verſchmaͤhete, du wurdeſt
nicht lang verweilen, und ſie dem Schlach-
ter uͤbergeben; Erſtaune denn uͤber der
Wunder-Langmuht GOttes, du haſt die
groͤſte Urſach darzu, daß Er dich nicht dem
Tod und ewigen Gericht hat uͤbergeben zur
Schlachtung und Vertilgung durch die
Axt deß Wuͤrgers.
§. 7.
Fruͤhlings- und Sommer-Weyden bilden
ab den Anbruch deß Evangeliums und die da-
rauf erfolgete Apoſtoliſche und under den Heyd-
niſchen Verfolgungen in der heiſſen Liebes-Hitz
zur Erſtaunung angewachſene erſte Kirch. Die
Herbſt-Weyd bildet ab die bey der Uberhand-
nemmung der Ungerechtigkeit und Erkaltung
der Liebe ins beſondere hie und da im Verbor-
genen nahe zu GOtt und dem Hauß ſeiner
Heiligkeit ſich haltende Chriſten. Der Win-
ter bildet ab die Finſterniß und boßhafften Ge-
wiſſens-Zwang unter dem Antichriſt: Der
Vorſchein deß Fruͤhlings darauf ſtellt uns die
felige Reformation vor; Der Nach-winter,
dero Verfall und erſtorbenen Eyffer; Der da-
rauf mit Krafft einbrechende andere Fruͤhling
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