Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. fängniß hinauß unter den weiten freyenheitern Himmel seiner Gnaden in den zar- ten Vorschmack seines Himmelreichs in süsse Empfindungen der ersten Liebe, da alles grünet und blühet von Lieb-erfreuli- chen Gedancken deß grossen Heils, so ei- nem in Christo JEsu bekannt wird, also daß es einem nicht anderst vorkommt, als wäre man in einer neuen Welt, und wie das Vieh, auß den Ställen herauß gelassen, hüpffet, also gehets einem Menschen, der vom Gesätz frey gemacht, und under die selige Gnad GOttes in Christo gebracht, schließlich in die Herrlichkeit der Freyheit den Kindern GOttes versetzt ist; Er erdichter Liebes-Psalmen/ Singet/ springet/ jubilirt/ Seine Hände sind voll Palmen Seine Zunge triumphirt/ Sein verliebter Freuden-Stand Muß seyn aller Welt bekandt. Wachset aber und vermehret sich GOttes steht.
Das Schweitzeriſche Canaan. faͤngniß hinauß unter den weiten freyenheitern Himmel ſeiner Gnaden in den zar- ten Vorſchmack ſeines Himmelreichs in ſuͤſſe Empfindungen der erſten Liebe, da alles gruͤnet und bluͤhet von Lieb-erfreuli- chen Gedancken deß groſſen Heils, ſo ei- nem in Chriſto JEſu bekannt wird, alſo daß es einem nicht anderſt vorkommt, als waͤre man in einer neuen Welt, und wie das Vieh, auß den Staͤllen herauß gelaſſen, huͤpffet, alſo gehets einem Menſchen, der vom Geſaͤtz frey gemacht, und under die ſelige Gnad GOttes in Chriſto gebracht, ſchließlich in die Herrlichkeit der Freyheit den Kindern GOttes verſetzt iſt; Er erdichter Liebes-Pſalmen/ Singet/ ſpringet/ jubilirt/ Seine Haͤnde ſind voll Palmen Seine Zunge triumphirt/ Sein verliebter Freuden-Stand Muß ſeyn aller Welt bekandt. Wachſet aber und vermehret ſich GOttes ſteht.
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Das Schweitzeriſche Canaan.
faͤngniß hinauß unter den weiten freyen
heitern Himmel ſeiner Gnaden in den zar-
ten Vorſchmack ſeines Himmelreichs in
ſuͤſſe Empfindungen der erſten Liebe, da
alles gruͤnet und bluͤhet von Lieb-erfreuli-
chen Gedancken deß groſſen Heils, ſo ei-
nem in Chriſto JEſu bekannt wird, alſo
daß es einem nicht anderſt vorkommt, als
waͤre man in einer neuen Welt, und wie
das Vieh, auß den Staͤllen herauß gelaſſen,
huͤpffet, alſo gehets einem Menſchen, der
vom Geſaͤtz frey gemacht, und under die
ſelige Gnad GOttes in Chriſto gebracht,
ſchließlich in die Herrlichkeit der Freyheit
den Kindern GOttes verſetzt iſt;
Er erdichter Liebes-Pſalmen/
Singet/ ſpringet/ jubilirt/
Seine Haͤnde ſind voll Palmen
Seine Zunge triumphirt/
Sein verliebter Freuden-Stand
Muß ſeyn aller Welt bekandt.
Wachſet aber und vermehret ſich GOttes
Gnade, als die Hitz der goͤttlichen Son-
ne, alſo daß alle Selbſt-Gefaͤlligkeit, Ei-
gen-Dunckel, eigenes Recht und Froͤm-
migkeit, als der glaͤntzende Schnee auf ho-
her Bergen Spitzen zergangen, und der
Menſch recht einfaͤltig, demuͤhtig und gar
zu nichts worden iſt, alſo daß er in der
Gnade JEſu Chriſti deß Sohns GOttes
ſteht.
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