Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Schweitzerische Canaan.
steht. O da gelanget er erst in die subtile
Lufft der Gemeinschafft deß Heil. Geistes,
wo allererst die zärteste, kräfftigste Mit-
theilungen der Gottheit geschehen; Als-
dann wird erfüllt, was geschrieben steht:
der HErr wird Jsrael hüten, wie ein Hirt
seine Heerde, und sie werden auß dem Land
der Mitternacht kommen, und auf der
Höhe zu Zion jauchtzen, Und werden sich
zu den Gaaben deß HErren häuffen, nem-
lich zum Geträyde, Most, Oele, und jun-
gen Schaaffen und Ochsen, daß ihre Seele
wird seyn wie ein Wasser-reicher Garten,
und nicht mehr bekümmert seyn sollen, Je-
rem. 31 : 8-14. Da singt man:

Nun herrsche mein JEsu mit Frieden
und Freuden/
Da irrdische Sinnen weit weichen und
scheiden/
Drauff steht nur mein Sinn und mein
gantzes Begehren;
Jch weiß auch mein Heyland/ du wirst
mirs gewehren:
Jnndessen/ weil du noch beym Vatter
verbleibest/
Und deine Regierung unsichtbarlich trei-
best/
So ist auch mein Hertz auß mir selber
gezogen/
Und dorten dir nach biß gen Himmel
geflogen.
Je

Das Schweitzeriſche Canaan.
ſteht. O da gelanget er erſt in die ſubtile
Lufft der Gemeinſchafft deß Heil. Geiſtes,
wo allererſt die zaͤrteſte, kraͤfftigſte Mit-
theilungen der Gottheit geſchehen; Als-
dann wird erfuͤllt, was geſchrieben ſteht:
der HErr wird Jſrael huͤten, wie ein Hirt
ſeine Heerde, und ſie werden auß dem Land
der Mitternacht kommen, und auf der
Hoͤhe zu Zion jauchtzen, Und werden ſich
zu den Gaaben deß HErren haͤuffen, nem-
lich zum Getraͤyde, Moſt, Oele, und jun-
gen Schaaffen und Ochſen, daß ihre Seele
wird ſeyn wie ein Waſſer-reicher Garten,
und nicht mehr bekuͤmmert ſeyn ſollen, Je-
rem. 31 : 8-14. Da ſingt man:

Nun herrſche mein JEſu mit Frieden
und Freuden/
Da irrdiſche Sinnen weit weichen und
ſcheiden/
Drauff ſteht nur mein Sinn und mein
gantzes Begehren;
Jch weiß auch mein Heyland/ du wirſt
mirs gewehren:
Jnndeſſen/ weil du noch beym Vatter
verbleibeſt/
Und deine Regierung unſichtbarlich trei-
beſt/
So iſt auch mein Hertz auß mir ſelber
gezogen/
Und dorten dir nach biß gen Himmel
geflogen.
Je
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0099" n="31"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Schweitzeri&#x017F;che Canaan.</hi></fw><lb/>
&#x017F;teht. O da gelanget er er&#x017F;t in die &#x017F;ubtile<lb/>
Lufft der Gemein&#x017F;chafft deß Heil. Gei&#x017F;tes,<lb/>
wo allerer&#x017F;t die za&#x0364;rte&#x017F;te, kra&#x0364;fftig&#x017F;te Mit-<lb/>
theilungen der Gottheit ge&#x017F;chehen; Als-<lb/>
dann wird erfu&#x0364;llt, was ge&#x017F;chrieben &#x017F;teht:<lb/>
der HErr wird J&#x017F;rael hu&#x0364;ten, wie ein Hirt<lb/>
&#x017F;eine Heerde, und &#x017F;ie werden auß dem Land<lb/>
der Mitternacht kommen, und auf der<lb/>
Ho&#x0364;he zu Zion jauchtzen, Und werden &#x017F;ich<lb/>
zu den Gaaben deß HErren ha&#x0364;uffen, nem-<lb/>
lich zum Getra&#x0364;yde, Mo&#x017F;t, Oele, und jun-<lb/>
gen Schaaffen und Och&#x017F;en, daß ihre Seele<lb/>
wird &#x017F;eyn wie ein Wa&#x017F;&#x017F;er-reicher Garten,<lb/>
und nicht mehr beku&#x0364;mmert &#x017F;eyn &#x017F;ollen, Je-<lb/>
rem. 31 : 8-14. Da &#x017F;ingt man:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Nun herr&#x017F;che mein JE&#x017F;u mit Frieden</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">und Freuden/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Da irrdi&#x017F;che Sinnen weit weichen und</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">&#x017F;cheiden/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Drauff &#x017F;teht nur mein Sinn und mein</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">gantzes Begehren;</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Jch weiß auch mein Heyland/ du wir&#x017F;t</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">mirs gewehren:</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Jnnde&#x017F;&#x017F;en/ weil du noch beym Vatter</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">verbleibe&#x017F;t/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Und deine Regierung un&#x017F;ichtbarlich trei-</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">be&#x017F;t/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">So i&#x017F;t auch mein Hertz auß mir &#x017F;elber</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">gezogen/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Und dorten dir nach biß gen Himmel</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">geflogen.</hi> </hi> </l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Je</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0099] Das Schweitzeriſche Canaan. ſteht. O da gelanget er erſt in die ſubtile Lufft der Gemeinſchafft deß Heil. Geiſtes, wo allererſt die zaͤrteſte, kraͤfftigſte Mit- theilungen der Gottheit geſchehen; Als- dann wird erfuͤllt, was geſchrieben ſteht: der HErr wird Jſrael huͤten, wie ein Hirt ſeine Heerde, und ſie werden auß dem Land der Mitternacht kommen, und auf der Hoͤhe zu Zion jauchtzen, Und werden ſich zu den Gaaben deß HErren haͤuffen, nem- lich zum Getraͤyde, Moſt, Oele, und jun- gen Schaaffen und Ochſen, daß ihre Seele wird ſeyn wie ein Waſſer-reicher Garten, und nicht mehr bekuͤmmert ſeyn ſollen, Je- rem. 31 : 8-14. Da ſingt man: Nun herrſche mein JEſu mit Frieden und Freuden/ Da irrdiſche Sinnen weit weichen und ſcheiden/ Drauff ſteht nur mein Sinn und mein gantzes Begehren; Jch weiß auch mein Heyland/ du wirſt mirs gewehren: Jnndeſſen/ weil du noch beym Vatter verbleibeſt/ Und deine Regierung unſichtbarlich trei- beſt/ So iſt auch mein Hertz auß mir ſelber gezogen/ Und dorten dir nach biß gen Himmel geflogen. Je

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/99
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/99>, abgerufen am 13.05.2024.