traget a. Von diesen redet Paulus und ladet alle ein, diesem grossen Ertz-Hirten nachzufolgen: So lasset uns nun zu ihm hinaus gehen aussert dem Lager und seine Schmach tragen: Er will sagen: daß die Gläu- bigen, nachdem GOtt die Juden verlassen und im Gefilde der Heyden- schafft daher reite, sich dorthin begeben und seinem Namen auf Sei- ten spielen und frölich um ihn her hupffen sollen und das alles unter der Handleitung JEsu, sintemal die Sonn unter den Heyden scheine, auch als ein Hirt vor ihnen hergehe und durch die Hand seiner Hirten- Knaben auf diese Göttliche Weyde führen wolle, damit sie daselbst ge- futert werden im H. Geist, indem sie das Evangelium gierig hören, nach- dencken, käuen, und davon das zum besten haben, daß sie in allem Guten mächtig trühen b. Diese Weissagung ist an den ersten Chri- sten erfüllt; Dieses sind die Gnaden-vollen Führungen und Geschäffte JEsu von seiner Auffahrt an biß zum Jüngsten Gericht, die meist gar verborgenlich zugehen.
wie sie am Ende der Welt auf- gehen werde.
§. 4. 3. Am Ende der Welt aber wird sich diese Sonn leibhafftig zei- gen allen Adams-Kinderen, die von Anfang der Welt gelebt haben biß an Jüngsten Tag, wann nemlich der Sohn des Menschen kommen wird auf den Wolcken des Himmels mit grosser Krafft und Herrlich- keit c.
Diese Sonne gehet auf denen die den Na- men Got- tes förch- ten d. i. die sich kindlich vor ihmescheuen,
Das sechste Capitel. Wem alle diese Seeligkeit zu gut komme.
§. 1. Fr. III. Wem alle diese Seeligkeit zu gut kommen solle?
Antw. Denen, die seinen Namen förchten, zu denen David spricht: Förchtet den HErren ihr seine Heiligen; dann die Jhne förchten, ha- ben keinen Mangel d. Diese Forcht begreifft
§. 2. 1. Eine hohe tieffe Anbettung, Verehrung, Scheu und Ehrforcht für GOtt als seinem GOtt e. Liebe und Forcht können wol unter- scheiden, aber nicht voneinander getrennt werden. Liebe umfasset GOtt als ihr höchstes Gut: Forcht erwigt die Vortrefflichkeit, Grös- se dieses Guts und seine Seligkeit GOtt zu haben, und anderseits sei- ne Unwürdigkeit seiner zu geniessen. Hieraus fließt
sich ihme gantz un- terwerf- fen.
§. 3. 2. Eine tieffe Unterwerffung vor so hoher, herrlicher Majestät, die der Prophet so hoch preiset. Höret des HErren Wort, die ihr euch förchtet für seinem Wort: Euere Brüder die euch hassen, und sondern
euch
aEsai. LII. 11.
b 1. Tim. IV. 15. Hohel. II. 12. 13. Jer. XXXI. 14.
cMat. XXIV. und XXV.
dPs. XXXIV. 10.
ePs. XXIX. 2.
Die Sonne der Gerechtigkeit.
traget a. Von dieſen redet Paulus und ladet alle ein, dieſem groſſen Ertz-Hirten nachzufolgen: So laſſet uns nun zu ihm hinaus gehen auſſert dem Lager und ſeine Schmach tragen: Er will ſagen: daß die Glaͤu- bigen, nachdem GOtt die Juden verlaſſen und im Gefilde der Heyden- ſchafft daher reite, ſich dorthin begeben und ſeinem Namen auf Sei- ten ſpielen und froͤlich um ihn her hupffen ſollen und das alles unter der Handleitung JEſu, ſintemal die Sonn unter den Heyden ſcheine, auch als ein Hirt vor ihnen hergehe und durch die Hand ſeiner Hirten- Knaben auf dieſe Goͤttliche Weyde fuͤhren wolle, damit ſie daſelbſt ge- futert werden im H. Geiſt, indem ſie das Evangelium gierig hoͤren, nach- dencken, kaͤuen, und davon das zum beſten haben, daß ſie in allem Guten maͤchtig truͤhen b. Dieſe Weiſſagung iſt an den erſten Chri- ſten erfuͤllt; Dieſes ſind die Gnaden-vollen Fuͤhrungen und Geſchaͤffte JEſu von ſeiner Auffahrt an biß zum Juͤngſten Gericht, die meiſt gar verborgenlich zugehen.
wie ſie am Ende der Welt auf- gehen werde.
§. 4. 3. Am Ende der Welt aber wird ſich dieſe Sonn leibhafftig zei- gen allen Adams-Kinderen, die von Anfang der Welt gelebt haben biß an Juͤngſten Tag, wann nemlich der Sohn des Menſchen kommen wird auf den Wolcken des Himmels mit groſſer Krafft und Herrlich- keit c.
Dieſe Sonne gehet auf denen die den Na- men Got- tes foͤrch- ten d. i. die ſich kindlich vor ihmeſcheuen,
Das ſechſte Capitel. Wem alle dieſe Seeligkeit zu gut komme.
§. 1. Fr. III. Wem alle dieſe Seeligkeit zu gut kommen ſolle?
Antw. Denen, die ſeinen Namen foͤrchten, zu denen David ſpricht: Foͤrchtet den HErren ihr ſeine Heiligen; dann die Jhne foͤrchten, ha- ben keinen Mangel d. Dieſe Forcht begreifft
§. 2. 1. Eine hohe tieffe Anbettung, Verehrung, Scheu und Ehrforcht fuͤr GOtt als ſeinem GOtt e. Liebe und Forcht koͤnnen wol unter- ſcheiden, aber nicht voneinander getrennt werden. Liebe umfaſſet GOtt als ihr hoͤchſtes Gut: Forcht erwigt die Vortrefflichkeit, Groͤſ- ſe dieſes Guts und ſeine Seligkeit GOtt zu haben, und anderſeits ſei- ne Unwuͤrdigkeit ſeiner zu genieſſen. Hieraus fließt
ſich ihme gantz un- terwerf- fen.
§. 3. 2. Eine tieffe Unterwerffung vor ſo hoher, herrlicher Majeſtaͤt, die der Prophet ſo hoch preiſet. Hoͤret des HErren Wort, die ihr euch foͤrchtet fuͤr ſeinem Wort: Euere Bruͤder die euch haſſen, und ſondern
euch
aEſai. LII. 11.
b 1. Tim. IV. 15. Hohel. II. 12. 13. Jer. XXXI. 14.
cMat. XXIV. und XXV.
dPſ. XXXIV. 10.
ePſ. XXIX. 2.
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Die Sonne der Gerechtigkeit.
traget a. Von dieſen redet Paulus und ladet alle ein, dieſem groſſen
Ertz-Hirten nachzufolgen: So laſſet uns nun zu ihm hinaus gehen auſſert
dem Lager und ſeine Schmach tragen: Er will ſagen: daß die Glaͤu-
bigen, nachdem GOtt die Juden verlaſſen und im Gefilde der Heyden-
ſchafft daher reite, ſich dorthin begeben und ſeinem Namen auf Sei-
ten ſpielen und froͤlich um ihn her hupffen ſollen und das alles unter der
Handleitung JEſu, ſintemal die Sonn unter den Heyden ſcheine,
auch als ein Hirt vor ihnen hergehe und durch die Hand ſeiner Hirten-
Knaben auf dieſe Goͤttliche Weyde fuͤhren wolle, damit ſie daſelbſt ge-
futert werden im H. Geiſt, indem ſie das Evangelium gierig hoͤren, nach-
dencken, kaͤuen, und davon das zum beſten haben, daß ſie in allem
Guten maͤchtig truͤhen b. Dieſe Weiſſagung iſt an den erſten Chri-
ſten erfuͤllt; Dieſes ſind die Gnaden-vollen Fuͤhrungen und Geſchaͤffte
JEſu von ſeiner Auffahrt an biß zum Juͤngſten Gericht, die meiſt gar
verborgenlich zugehen.
§. 4. 3. Am Ende der Welt aber wird ſich dieſe Sonn leibhafftig zei-
gen allen Adams-Kinderen, die von Anfang der Welt gelebt haben
biß an Juͤngſten Tag, wann nemlich der Sohn des Menſchen kommen
wird auf den Wolcken des Himmels mit groſſer Krafft und Herrlich-
keit c.
Das ſechſte Capitel.
Wem alle dieſe Seeligkeit zu gut komme.
§. 1. Fr. III. Wem alle dieſe Seeligkeit zu gut kommen ſolle?
Antw. Denen, die ſeinen Namen foͤrchten, zu denen David ſpricht:
Foͤrchtet den HErren ihr ſeine Heiligen; dann die Jhne foͤrchten, ha-
ben keinen Mangel d. Dieſe Forcht begreifft
§. 2. 1. Eine hohe tieffe Anbettung, Verehrung, Scheu und Ehrforcht
fuͤr GOtt als ſeinem GOtt e. Liebe und Forcht koͤnnen wol unter-
ſcheiden, aber nicht voneinander getrennt werden. Liebe umfaſſet
GOtt als ihr hoͤchſtes Gut: Forcht erwigt die Vortrefflichkeit, Groͤſ-
ſe dieſes Guts und ſeine Seligkeit GOtt zu haben, und anderſeits ſei-
ne Unwuͤrdigkeit ſeiner zu genieſſen. Hieraus fließt
§. 3. 2. Eine tieffe Unterwerffung vor ſo hoher, herrlicher Majeſtaͤt,
die der Prophet ſo hoch preiſet. Hoͤret des HErren Wort, die ihr euch
foͤrchtet fuͤr ſeinem Wort: Euere Bruͤder die euch haſſen, und ſondern
euch
a Eſai. LII. 11.
b 1. Tim. IV. 15. Hohel. II. 12. 13. Jer. XXXI. 14.
c Mat. XXIV.
und XXV.
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e Pſ. XXIX. 2.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1009. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1104>, abgerufen am 22.11.2024.
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