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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Lebens-Mahlzeit.

a) Sterben sagt die heilige Schrifft, vom Stand der Finsterniß,
das ist der Tod, Licht hingegen ist Leben a: Das Volck das in der
Finsternuß saß, hat ein grosses Liecht gesehen: und die da sassen im
Land und Schatten des Todes, denen ist ein Liecht aufgangen. Wa-
che auf, der du schlaffest, und stehe auf von den Todten: so wird dir
Christus als ein Liecht aufgehen b. Durch JEsum leben heisset hie-
mit von JEsu als Propheten- und Weißheits-Stern und Sonn er-
leuchtet werden den Himmels-Weg zu gehen.

§. 6. b) Sterben ist von GOtt aus dem Himmel verstossen, vomSterben
heisset ver-
dammt;
leben heis-
set seelig
seyn.

Leben verwiesen, zur Höllen verdammt werden, mithin dem Tod und
Satan anheim fallen, als dem der des Todes Gewalt hat, hinwie-
derum ist Leben Vergebung, Begnädigung, Kindschafft, Beschen-
ckung mit dem Recht zum Paradis und allen Seegens-Kräfften des
heiligen Geistes als denen aller seeligsten Ausübungen der Liebe GOt-
tes gegen uns: JEsus druckt diesen Tod und dieses Leben also aus:
Amen, Amen, Jch sage euch; Wer mein Wort höret, und glau-
bet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben: und kommt
nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben hinüber gan-
gen c. Da siehest du klar, daß leben hier so viel ist, als vor GOt-
tes Zorn bedeckt, vom ewigen Tod erlößt durch Christi Blut, bey
GOtt wol an, geliebet seyn wie das Kind im Hause, also daß uns
GOtt liebet eben mit der Liebe wormit er seinen gehorsamen Sohn
liebet, und uns eben darum, weilen es JEsus also vor uns verdie-
net, um seinetwillen mit ewigem Leben beschenckt, das heisset leben
durch JEsum Christum.

§. 7. c) Tod ist der Sünden-Stand, wann diese im Hertzen her-Sterben
ist der
Sünden;
leben aber
der Gna-
den-
Stand.

schet: dagegen ist leben der Gnaden-Stand in der Heiligung, da uns
die grosse Gnad GOttes in Zerstörung des Sünden-Reichs das
geistliche Leben der Heiligkeit wieder gibt: Wir sind von Natur tod
in Sünden und Ubertrettungen, entfremdet vom Leben GOttes;
wann wir aber des Leibes Geschäffte tödten, so leben wir; dann
das Trachten des Fleisches ist der Tod, das Trachten aber des Gei-
stes ist Leben und Fried d, angesehen dessen Leben wir durch Chri-
stum JEsum, allermassen er durch seinen Tod das Recht, die Sünd
zu tilgen und durch seine Aufferstehung das Recht die neue Creatur

zu
a Matth, IV. 16. Jes. VIII. 13. IX. 1.
b Eph. V. 14.
c Joh. V. 24.
d Eph. II. 4. Rom. VIII. 6. 13.
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Lebens-Mahlzeit.

a) Sterben ſagt die heilige Schrifft, vom Stand der Finſterniß,
das iſt der Tod, Licht hingegen iſt Leben a: Das Volck das in der
Finſternuß ſaß, hat ein groſſes Liecht geſehen: und die da ſaſſen im
Land und Schatten des Todes, denen iſt ein Liecht aufgangen. Wa-
che auf, der du ſchlaffeſt, und ſtehe auf von den Todten: ſo wird dir
Chriſtus als ein Liecht aufgehen b. Durch JEſum leben heiſſet hie-
mit von JEſu als Propheten- und Weißheits-Stern und Sonn er-
leuchtet werden den Himmels-Weg zu gehen.

§. 6. b) Sterben iſt von GOtt aus dem Himmel verſtoſſen, vomSterben
heiſſet ver-
dammt;
leben heiſ-
ſet ſeelig
ſeyn.

Leben verwieſen, zur Hoͤllen verdammt werden, mithin dem Tod und
Satan anheim fallen, als dem der des Todes Gewalt hat, hinwie-
derum iſt Leben Vergebung, Begnaͤdigung, Kindſchafft, Beſchen-
ckung mit dem Recht zum Paradis und allen Seegens-Kraͤfften des
heiligen Geiſtes als denen aller ſeeligſten Ausuͤbungen der Liebe GOt-
tes gegen uns: JEſus druckt dieſen Tod und dieſes Leben alſo aus:
Amen, Amen, Jch ſage euch; Wer mein Wort hoͤret, und glau-
bet dem, der mich geſandt hat, der hat das ewige Leben: und kommt
nicht ins Gericht, ſondern er iſt aus dem Tod ins Leben hinuͤber gan-
gen c. Da ſieheſt du klar, daß leben hier ſo viel iſt, als vor GOt-
tes Zorn bedeckt, vom ewigen Tod erloͤßt durch Chriſti Blut, bey
GOtt wol an, geliebet ſeyn wie das Kind im Hauſe, alſo daß uns
GOtt liebet eben mit der Liebe wormit er ſeinen gehorſamen Sohn
liebet, und uns eben darum, weilen es JEſus alſo vor uns verdie-
net, um ſeinetwillen mit ewigem Leben beſchenckt, das heiſſet leben
durch JEſum Chriſtum.

§. 7. c) Tod iſt der Suͤnden-Stand, wann dieſe im Hertzen her-Sterben
iſt der
Suͤnden;
leben aber
der Gna-
den-
Stand.

ſchet: dagegen iſt leben der Gnaden-Stand in der Heiligung, da uns
die groſſe Gnad GOttes in Zerſtoͤrung des Suͤnden-Reichs das
geiſtliche Leben der Heiligkeit wieder gibt: Wir ſind von Natur tod
in Suͤnden und Ubertrettungen, entfremdet vom Leben GOttes;
wann wir aber des Leibes Geſchaͤffte toͤdten, ſo leben wir; dann
das Trachten des Fleiſches iſt der Tod, das Trachten aber des Gei-
ſtes iſt Leben und Fried d, angeſehen deſſen Leben wir durch Chri-
ſtum JEſum, allermaſſen er durch ſeinen Tod das Recht, die Suͤnd
zu tilgen und durch ſeine Aufferſtehung das Recht die neue Creatur

zu
a Matth, IV. 16. Jeſ. VIII. 13. IX. 1.
b Eph. V. 14.
c Joh. V. 24.
d Eph. II. 4. Rom. VIII. 6. 13.
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[1035/1131] Lebens-Mahlzeit. a) Sterben ſagt die heilige Schrifft, vom Stand der Finſterniß, das iſt der Tod, Licht hingegen iſt Leben a: Das Volck das in der Finſternuß ſaß, hat ein groſſes Liecht geſehen: und die da ſaſſen im Land und Schatten des Todes, denen iſt ein Liecht aufgangen. Wa- che auf, der du ſchlaffeſt, und ſtehe auf von den Todten: ſo wird dir Chriſtus als ein Liecht aufgehen b. Durch JEſum leben heiſſet hie- mit von JEſu als Propheten- und Weißheits-Stern und Sonn er- leuchtet werden den Himmels-Weg zu gehen. §. 6. b) Sterben iſt von GOtt aus dem Himmel verſtoſſen, vom Leben verwieſen, zur Hoͤllen verdammt werden, mithin dem Tod und Satan anheim fallen, als dem der des Todes Gewalt hat, hinwie- derum iſt Leben Vergebung, Begnaͤdigung, Kindſchafft, Beſchen- ckung mit dem Recht zum Paradis und allen Seegens-Kraͤfften des heiligen Geiſtes als denen aller ſeeligſten Ausuͤbungen der Liebe GOt- tes gegen uns: JEſus druckt dieſen Tod und dieſes Leben alſo aus: Amen, Amen, Jch ſage euch; Wer mein Wort hoͤret, und glau- bet dem, der mich geſandt hat, der hat das ewige Leben: und kommt nicht ins Gericht, ſondern er iſt aus dem Tod ins Leben hinuͤber gan- gen c. Da ſieheſt du klar, daß leben hier ſo viel iſt, als vor GOt- tes Zorn bedeckt, vom ewigen Tod erloͤßt durch Chriſti Blut, bey GOtt wol an, geliebet ſeyn wie das Kind im Hauſe, alſo daß uns GOtt liebet eben mit der Liebe wormit er ſeinen gehorſamen Sohn liebet, und uns eben darum, weilen es JEſus alſo vor uns verdie- net, um ſeinetwillen mit ewigem Leben beſchenckt, das heiſſet leben durch JEſum Chriſtum. Sterben heiſſet ver- dammt; leben heiſ- ſet ſeelig ſeyn. §. 7. c) Tod iſt der Suͤnden-Stand, wann dieſe im Hertzen her- ſchet: dagegen iſt leben der Gnaden-Stand in der Heiligung, da uns die groſſe Gnad GOttes in Zerſtoͤrung des Suͤnden-Reichs das geiſtliche Leben der Heiligkeit wieder gibt: Wir ſind von Natur tod in Suͤnden und Ubertrettungen, entfremdet vom Leben GOttes; wann wir aber des Leibes Geſchaͤffte toͤdten, ſo leben wir; dann das Trachten des Fleiſches iſt der Tod, das Trachten aber des Gei- ſtes iſt Leben und Fried d, angeſehen deſſen Leben wir durch Chri- ſtum JEſum, allermaſſen er durch ſeinen Tod das Recht, die Suͤnd zu tilgen und durch ſeine Aufferſtehung das Recht die neue Creatur zu Sterben iſt der Suͤnden; leben aber der Gna- den- Stand. a Matth, IV. 16. Jeſ. VIII. 13. IX. 1. b Eph. V. 14. c Joh. V. 24. d Eph. II. 4. Rom. VIII. 6. 13. P p p p p p 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1035. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1131>, abgerufen am 22.11.2024.