GOTT dem Vat- ter,wormit uns der himmlische Vatter überschüttet in seinem Sohn; Gelobet sey der HERR, täglich beladet er uns, GOTT ist unser Heyl Sela a. Das lehret uns Paulus: Dancksagen GOTT dem Vatter unsers HErren JEsu, der uns gesegnet hat mit allerley geistlichem Segen im Himmel durch Christum JEsum b, und uns tüchtig gemacht zum Erbtheil der Heiligen im Licht; nachdem er uns errettet hat von der Oberkeit der Finsternuß und versetzt in das Reich des Sohns seiner Liebe c. Mercket wohl, daß alles durch JEsum Christum geschiehet, sintemahl der Vatter das Leben in JEsum Chri- stum hineingelegt samt allen Verheissungen und Segen des Gnaden- Bunds das unseren Vätteren versprochen ware, absonderlich dem Abra- ham, dem Vatter aller Gläubigen d. So saget dann heut und alle Tag Danck GOtt dem Vatter, daß er alle Fülle seiner Gottheit nur an ein Ort hingeleget, in seinen eingebohrnen Sohn damit wir nicht herum lauffen und das Heyl in der Ferne suchen müssen;
wie auch JESU Christo dancksa- gen.
§. 2. Dancket und lobet JEsum Christum, der uns dieses ewige Leben mittheilet, auch alle Tag und Stund bereitwillig ist seine Ga- ben in uns zu läuteren und zu vermehren ins unendliche: Von sol- chem himmlischen Lob sind alle Psalmen voll: O wehe was haben wir in so viel Jahren verabsaumt und verlohren, daß wir nicht ernstli- cher ins Reich GOttes eingetrungen und sehnlicher nach Christi Leben gehungeret haben; also daß wir weit mehr Ursach haben, das versaumte schmertzlich zu bereuen als über das empfangene von der Höhe zu Zion zu jauchtzen; Demnach soll die Freude über Christi Heyl alle Traurigkeit über unsere Sünden weit überwegen; darum singet ihr Betrübten, aber von Christo Erfreute dem HErren ein neues Lied, machets gut auf Saiten-Spielen mit Schalle e. Erhebet die Liebe JEsu Christi und die Gnade GOttes des Vatters durch die wun- derbahre Würckung des Heil. Geistes in eurem aus GOtt neuge- bohrnen Geist mit geheiligten Händen und gereinigten Zungen, die- ses heilige neue Wesen muß allerdings der Grund in uns seyn der Jubel-Liederen, zumahlen ein Raab unmöglich singen kan wie ein Nachtigall verwandelt, und zum quintilliren alt und erwachsen ge- nug.
§. 3.
aPs. LXVIII. 20.
bEph. I. 3.
cCol. I. 12. 13.
dRom. IV.
ePs. XXXIII. 1. 2. 3.
Lebens-Mahlzeit.
GOTT dem Vat- ter,wormit uns der himmliſche Vatter uͤberſchuͤttet in ſeinem Sohn; Gelobet ſey der HERR, taͤglich beladet er uns, GOTT iſt unſer Heyl Sela a. Das lehret uns Paulus: Danckſagen GOTT dem Vatter unſers HErren JEſu, der uns geſegnet hat mit allerley geiſtlichem Segen im Himmel durch Chriſtum JEſum b, und uns tuͤchtig gemacht zum Erbtheil der Heiligen im Licht; nachdem er uns errettet hat von der Oberkeit der Finſternuß und verſetzt in das Reich des Sohns ſeiner Liebe c. Mercket wohl, daß alles durch JEſum Chriſtum geſchiehet, ſintemahl der Vatter das Leben in JEſum Chri- ſtum hineingelegt ſamt allen Verheiſſungen und Segen des Gnaden- Bunds das unſeren Vaͤtteren verſprochen ware, abſonderlich dem Abra- ham, dem Vatter aller Glaͤubigen d. So ſaget dann heut und alle Tag Danck GOtt dem Vatter, daß er alle Fuͤlle ſeiner Gottheit nur an ein Ort hingeleget, in ſeinen eingebohrnen Sohn damit wir nicht herum lauffen und das Heyl in der Ferne ſuchen muͤſſen;
wie auch JESU Chriſto danckſa- gen.
§. 2. Dancket und lobet JEſum Chriſtum, der uns dieſes ewige Leben mittheilet, auch alle Tag und Stund bereitwillig iſt ſeine Ga- ben in uns zu laͤuteren und zu vermehren ins unendliche: Von ſol- chem himmliſchen Lob ſind alle Pſalmen voll: O wehe was haben wir in ſo viel Jahren verabſaumt und verlohren, daß wir nicht ernſtli- cher ins Reich GOttes eingetrungen und ſehnlicher nach Chriſti Leben gehungeret haben; alſo daß wir weit mehr Urſach haben, das verſaumte ſchmertzlich zu bereuen als uͤber das empfangene von der Hoͤhe zu Zion zu jauchtzen; Demnach ſoll die Freude uͤber Chriſti Heyl alle Traurigkeit uͤber unſere Suͤnden weit uͤberwegen; darum ſinget ihr Betruͤbten, aber von Chriſto Erfreute dem HErren ein neues Lied, machets gut auf Saiten-Spielen mit Schalle e. Erhebet die Liebe JEſu Chriſti und die Gnade GOttes des Vatters durch die wun- derbahre Wuͤrckung des Heil. Geiſtes in eurem aus GOtt neuge- bohrnen Geiſt mit geheiligten Haͤnden und gereinigten Zungen, die- ſes heilige neue Weſen muß allerdings der Grund in uns ſeyn der Jubel-Liederen, zumahlen ein Raab unmoͤglich ſingen kan wie ein Nachtigall verwandelt, und zum quintilliren alt und erwachſen ge- nug.
§. 3.
aPſ. LXVIII. 20.
bEph. I. 3.
cCol. I. 12. 13.
dRom. IV.
ePſ. XXXIII. 1. 2. 3.
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Lebens-Mahlzeit.
wormit uns der himmliſche Vatter uͤberſchuͤttet in ſeinem Sohn;
Gelobet ſey der HERR, taͤglich beladet er uns, GOTT iſt unſer
Heyl Sela a. Das lehret uns Paulus: Danckſagen GOTT dem
Vatter unſers HErren JEſu, der uns geſegnet hat mit allerley
geiſtlichem Segen im Himmel durch Chriſtum JEſum b, und uns
tuͤchtig gemacht zum Erbtheil der Heiligen im Licht; nachdem er uns
errettet hat von der Oberkeit der Finſternuß und verſetzt in das Reich
des Sohns ſeiner Liebe c. Mercket wohl, daß alles durch JEſum
Chriſtum geſchiehet, ſintemahl der Vatter das Leben in JEſum Chri-
ſtum hineingelegt ſamt allen Verheiſſungen und Segen des Gnaden-
Bunds das unſeren Vaͤtteren verſprochen ware, abſonderlich dem Abra-
ham, dem Vatter aller Glaͤubigen d. So ſaget dann heut und alle Tag
Danck GOtt dem Vatter, daß er alle Fuͤlle ſeiner Gottheit nur an
ein Ort hingeleget, in ſeinen eingebohrnen Sohn damit wir nicht
herum lauffen und das Heyl in der Ferne ſuchen muͤſſen;
GOTT
dem Vat-
ter,
§. 2. Dancket und lobet JEſum Chriſtum, der uns dieſes ewige
Leben mittheilet, auch alle Tag und Stund bereitwillig iſt ſeine Ga-
ben in uns zu laͤuteren und zu vermehren ins unendliche: Von ſol-
chem himmliſchen Lob ſind alle Pſalmen voll: O wehe was haben wir
in ſo viel Jahren verabſaumt und verlohren, daß wir nicht ernſtli-
cher ins Reich GOttes eingetrungen und ſehnlicher nach Chriſti
Leben gehungeret haben; alſo daß wir weit mehr Urſach haben, das
verſaumte ſchmertzlich zu bereuen als uͤber das empfangene von der Hoͤhe
zu Zion zu jauchtzen; Demnach ſoll die Freude uͤber Chriſti Heyl alle
Traurigkeit uͤber unſere Suͤnden weit uͤberwegen; darum ſinget ihr
Betruͤbten, aber von Chriſto Erfreute dem HErren ein neues Lied,
machets gut auf Saiten-Spielen mit Schalle e. Erhebet die Liebe
JEſu Chriſti und die Gnade GOttes des Vatters durch die wun-
derbahre Wuͤrckung des Heil. Geiſtes in eurem aus GOtt neuge-
bohrnen Geiſt mit geheiligten Haͤnden und gereinigten Zungen, die-
ſes heilige neue Weſen muß allerdings der Grund in uns ſeyn der
Jubel-Liederen, zumahlen ein Raab unmoͤglich ſingen kan wie ein
Nachtigall verwandelt, und zum quintilliren alt und erwachſen ge-
nug.
§. 3.
a Pſ. LXVIII. 20.
b Eph. I. 3.
c Col. I. 12. 13.
d Rom. IV.
e Pſ. XXXIII. 1. 2. 3.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1078. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1174>, abgerufen am 22.11.2024.
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