pfahet; welchen JEsus auf seine Knechte schreibet, in dieser Gemein neben dem Namen seines GOttes und der Stadt seines GOttes, des neuen Jerusalems. Apoc. 3, 12. Trotz allen denen Läster-Tituln und Namen, so sie bey der Welt haben müssen, deren sie dem in- nern Grund nach ihres Hertzens verborgen und unbekannt sind, GOtt aber und allen außerwählten Engeln und Menschen doch bekannt. 4. Ob das auch etwa eine Anzeigung seyn möchte, daß GOtt zu diesem Werck der zweyten Reformation nicht brauchen wolle die hohen und grossen Namen der Bischöffe, Superintendenten und alle auf hohen Schulen berühmte Namen, sondern einfältige Hirten, Luc. 2. Fischer, gemeine Layen, Acker- und Handwercks-Leute, daß wird die Zeit lehren.
GOTT seegnet alle Tritt und Schritt seiner Knechten.
§. 14. 12. GOtt wird alle Schritte und Tritte seiner Knechten dermassen handgreiflich seegnen; daß man die leitende Hand seiner Barmhertzigkeit mit Augen sehen wird und erkennen daß er einen geführt habe zu Gefessen seiner Barmhertzigkeit welche er bereitet zur Herrlichkeit und zum Reich ehe der Welt-Grund geleget ist, die der Vatter von der Welt ausgesöndert und Christo gegeben hat.
§. 15. 13. Es wird gleich Lermen machen und die einfältigste Zeug- Die Pre- digt der Knechten GOttes wird gleich Ler- men ma- chen.nissen einen erstaunlichen Seegen haben, eben wie des Samaritischen Weibs bey seinen Lands-Leuten einen solchen Rumor gemacht, daß die gantze Stadt erreget worden und JEsu entgegen gezogen; es wird alles nicht nur so neu und fremd sondern auch so Hertz-erfreu- lich vorkommen daß man hin und her lauffen wird, davon singen und sagen Vers 28. Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hau- se an, wie diese Sachen sich zu getragen.
Das sechste Capitel. Geistlicher Verstand der Versen des Textes Capitel vom 29. Vers biß zum 51. an gerechnet.
Wie ge- schwind gute Her- tzen auf- gewecket werden.
§. 1. 14. Aufrichtige und unschuldige Hertzen, die nicht nur dem Namen nach sondern in der That und Warheit Laban sind, das ist weiß, unschuldig, ohne Falsch und Betrug wie Natanael Joh. 1. die werden lebendig erweckt und gerührt werden, wann sie nicht nur etwas aus denen Predigten und Gesprächen der Filadelfischen Knech-
ten
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
pfahet; welchen JEſus auf ſeine Knechte ſchreibet, in dieſer Gemein neben dem Namen ſeines GOttes und der Stadt ſeines GOttes, des neuen Jeruſalems. Apoc. 3, 12. Trotz allen denen Laͤſter-Tituln und Namen, ſo ſie bey der Welt haben muͤſſen, deren ſie dem in- nern Grund nach ihres Hertzens verborgen und unbekannt ſind, GOtt aber und allen außerwaͤhlten Engeln und Menſchen doch bekannt. 4. Ob das auch etwa eine Anzeigung ſeyn moͤchte, daß GOtt zu dieſem Werck der zweyten Reformation nicht brauchen wolle die hohen und groſſen Namen der Biſchoͤffe, Superintendenten und alle auf hohen Schulen beruͤhmte Namen, ſondern einfaͤltige Hirten, Luc. 2. Fiſcher, gemeine Layen, Acker- und Handwercks-Leute, daß wird die Zeit lehren.
GOTT ſeegnet alle Tritt und Schritt ſeiner Knechten.
§. 14. 12. GOtt wird alle Schritte und Tritte ſeiner Knechten dermaſſen handgreiflich ſeegnen; daß man die leitende Hand ſeiner Barmhertzigkeit mit Augen ſehen wird und erkennen daß er einen gefuͤhrt habe zu Gefeſſen ſeiner Barmhertzigkeit welche er bereitet zur Herrlichkeit und zum Reich ehe der Welt-Grund geleget iſt, die der Vatter von der Welt ausgeſoͤndert und Chriſto gegeben hat.
§. 15. 13. Es wird gleich Lermen machen und die einfaͤltigſte Zeug- Die Pre- digt der Knechten GOttes wird gleich Ler- men ma- chen.niſſen einen erſtaunlichen Seegen haben, eben wie des Samaritiſchen Weibs bey ſeinen Lands-Leuten einen ſolchen Rumor gemacht, daß die gantze Stadt erreget worden und JEſu entgegen gezogen; es wird alles nicht nur ſo neu und fremd ſondern auch ſo Hertz-erfreu- lich vorkommen daß man hin und her lauffen wird, davon ſingen und ſagen Vers 28. Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hau- ſe an, wie dieſe Sachen ſich zu getragen.
Das ſechste Capitel. Geiſtlicher Verſtand der Verſen des Textes Capitel vom 29. Vers biß zum 51. an gerechnet.
Wie ge- ſchwind gute Her- tzen auf- gewecket werden.
§. 1. 14. Aufrichtige und unſchuldige Hertzen, die nicht nur dem Namen nach ſondern in der That und Warheit Laban ſind, das iſt weiß, unſchuldig, ohne Falſch und Betrug wie Natanael Joh. 1. die werden lebendig erweckt und geruͤhrt werden, wann ſie nicht nur etwas aus denen Predigten und Geſpraͤchen der Filadelfiſchen Knech-
ten
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1300"n="1204"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu</hi></fw><lb/>
pfahet; welchen JEſus auf ſeine Knechte ſchreibet, in dieſer Gemein<lb/>
neben dem Namen ſeines GOttes und der Stadt ſeines GOttes,<lb/>
des neuen Jeruſalems. <hirendition="#aq">Apoc.</hi> 3, 12. Trotz allen denen Laͤſter-Tituln<lb/>
und Namen, ſo ſie bey der Welt haben muͤſſen, deren ſie dem in-<lb/>
nern Grund nach ihres Hertzens verborgen und unbekannt ſind, GOtt<lb/>
aber und allen außerwaͤhlten Engeln und Menſchen doch bekannt.<lb/>
4. Ob das auch etwa eine Anzeigung ſeyn moͤchte, daß GOtt zu<lb/>
dieſem Werck der zweyten Reformation nicht brauchen wolle die<lb/>
hohen und groſſen Namen der Biſchoͤffe, Superintendenten und<lb/>
alle auf hohen Schulen beruͤhmte Namen, ſondern einfaͤltige Hirten,<lb/>
Luc. 2. Fiſcher, gemeine Layen, Acker- und Handwercks-Leute, daß<lb/>
wird die Zeit lehren.</p><lb/><noteplace="left">GOTT<lb/>ſeegnet<lb/>
alle Tritt<lb/>
und<lb/>
Schritt<lb/>ſeiner<lb/>
Knechten.</note><p>§. 14. 12. GOtt wird alle Schritte und Tritte ſeiner Knechten<lb/>
dermaſſen handgreiflich ſeegnen; daß man die leitende Hand ſeiner<lb/>
Barmhertzigkeit mit Augen ſehen wird und erkennen daß er einen<lb/>
gefuͤhrt habe zu Gefeſſen ſeiner Barmhertzigkeit welche er bereitet<lb/>
zur Herrlichkeit und zum Reich ehe der Welt-Grund geleget iſt, die<lb/>
der Vatter von der Welt ausgeſoͤndert und Chriſto gegeben hat.</p><lb/><p>§. 15. 13. Es wird gleich Lermen machen und die einfaͤltigſte Zeug-<lb/><noteplace="left">Die Pre-<lb/>
digt der<lb/>
Knechten<lb/>
GOttes<lb/>
wird<lb/>
gleich Ler-<lb/>
men ma-<lb/>
chen.</note>niſſen einen erſtaunlichen Seegen haben, eben wie des Samaritiſchen<lb/>
Weibs bey ſeinen Lands-Leuten einen ſolchen Rumor gemacht, daß<lb/>
die gantze Stadt erreget worden und JEſu entgegen gezogen; es<lb/>
wird alles nicht nur ſo neu und fremd ſondern auch ſo Hertz-erfreu-<lb/>
lich vorkommen daß man hin und her lauffen wird, davon ſingen und<lb/>ſagen Vers 28. <hirendition="#fr">Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hau-<lb/>ſe an, wie dieſe Sachen ſich zu getragen.</hi></p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Das ſechste Capitel.</hi><lb/><hirendition="#fr">Geiſtlicher Verſtand der Verſen des Textes Capitel vom 29. Vers biß<lb/>
zum 51. an gerechnet.</hi></head><lb/><noteplace="left">Wie ge-<lb/>ſchwind<lb/>
gute Her-<lb/>
tzen auf-<lb/>
gewecket<lb/>
werden.</note><p><hirendition="#i">§.</hi> 1. 14. Aufrichtige und unſchuldige Hertzen, die nicht nur dem<lb/>
Namen nach ſondern in der That und Warheit Laban ſind, das iſt<lb/>
weiß, unſchuldig, ohne Falſch und Betrug wie Natanael Joh. 1. die<lb/>
werden lebendig erweckt und geruͤhrt werden, wann ſie nicht nur<lb/>
etwas aus denen Predigten und Geſpraͤchen der Filadelfiſchen Knech-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ten</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1204/1300]
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
pfahet; welchen JEſus auf ſeine Knechte ſchreibet, in dieſer Gemein
neben dem Namen ſeines GOttes und der Stadt ſeines GOttes,
des neuen Jeruſalems. Apoc. 3, 12. Trotz allen denen Laͤſter-Tituln
und Namen, ſo ſie bey der Welt haben muͤſſen, deren ſie dem in-
nern Grund nach ihres Hertzens verborgen und unbekannt ſind, GOtt
aber und allen außerwaͤhlten Engeln und Menſchen doch bekannt.
4. Ob das auch etwa eine Anzeigung ſeyn moͤchte, daß GOtt zu
dieſem Werck der zweyten Reformation nicht brauchen wolle die
hohen und groſſen Namen der Biſchoͤffe, Superintendenten und
alle auf hohen Schulen beruͤhmte Namen, ſondern einfaͤltige Hirten,
Luc. 2. Fiſcher, gemeine Layen, Acker- und Handwercks-Leute, daß
wird die Zeit lehren.
§. 14. 12. GOtt wird alle Schritte und Tritte ſeiner Knechten
dermaſſen handgreiflich ſeegnen; daß man die leitende Hand ſeiner
Barmhertzigkeit mit Augen ſehen wird und erkennen daß er einen
gefuͤhrt habe zu Gefeſſen ſeiner Barmhertzigkeit welche er bereitet
zur Herrlichkeit und zum Reich ehe der Welt-Grund geleget iſt, die
der Vatter von der Welt ausgeſoͤndert und Chriſto gegeben hat.
§. 15. 13. Es wird gleich Lermen machen und die einfaͤltigſte Zeug-
niſſen einen erſtaunlichen Seegen haben, eben wie des Samaritiſchen
Weibs bey ſeinen Lands-Leuten einen ſolchen Rumor gemacht, daß
die gantze Stadt erreget worden und JEſu entgegen gezogen; es
wird alles nicht nur ſo neu und fremd ſondern auch ſo Hertz-erfreu-
lich vorkommen daß man hin und her lauffen wird, davon ſingen und
ſagen Vers 28. Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hau-
ſe an, wie dieſe Sachen ſich zu getragen.
Die Pre-
digt der
Knechten
GOttes
wird
gleich Ler-
men ma-
chen.
Das ſechste Capitel.
Geiſtlicher Verſtand der Verſen des Textes Capitel vom 29. Vers biß
zum 51. an gerechnet.
§. 1. 14. Aufrichtige und unſchuldige Hertzen, die nicht nur dem
Namen nach ſondern in der That und Warheit Laban ſind, das iſt
weiß, unſchuldig, ohne Falſch und Betrug wie Natanael Joh. 1. die
werden lebendig erweckt und geruͤhrt werden, wann ſie nicht nur
etwas aus denen Predigten und Geſpraͤchen der Filadelfiſchen Knech-
ten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1300>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
