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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die geistliche Vermählung JEsu
fein recht mit allen Ehren in der Hütten seiner Mutter seye a.
Siehet sie sich begnadiget mit stiller Leidsamkeit, in schweigender
Gedult, so sagt sie, JEsus hat mich in die Zelte Abels hineingefüh-
ret; siehet sie sich beseeliget mit einem Göttlichen Leben und Wandel
für und für, in, mit und vor GOtt, so preiset sie JEsum, daß Er
sie in die Hütte Enochs hineingebracht habe und so fortan. Weilen
nun dieses gantze majestätische Geschlecht der Gerechten zusammen
Christi Mutter ausmachen; so zeigt diese Einführung in der Mutter
Hütten an, daß JEsus sein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu-
genden, darinn alle diese Heilige GOttes gewandelt, versetzen
wird als rechte und ächte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter
Jerusalem unendlich lieb seyn werden [fremdsprachliches Material - fehlt] daher kommt das lateini-
sche Amo.

Wie alle
Völcker
das Joch
Christi
auf sich
nehmen
werden,

§. 9. 30. Jsaac nahm die Rebecca daß sie sein Weib
wäre.
[fremdsprachliches Material - fehlt] heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreschen-
de Ochsen oder Kälber an einander spannet, denen man das Maul
nicht darff verbinden, die folglich gestärckt und gemästet werden.
[fremdsprachliches Material - fehlt] Mast-Kälber b. Was kan demnach die Bruder-lieben-
de Gemein besser vorstellen als eben das [fremdsprachliches Material - fehlt]. Da nicht nur Re-
formierte und Lutherische, sondern auch Juden und Christen mit ei-
ner Schulter GOtt dienen werden und einmüthiglich mit einem Mund
preisen, GOtt nemlich den Vatter unsers HErrn JESU Christi,
und die Heyden sich freuen mit seinem Volck Rom. 15, 6. 10. diese
Außerlesene aus beyderley Völckern sind bestimmt, beruffen und zu-
bereitet, daß sie das Weib des Lamms seyen: GOtt der Vatter hat
sie seinem Sohn dazu gegeben c, und der Sohn nimmt sie auf wie
geschrieben stehet d, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu
mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen. Hie-
von sind die Psalmen und alle Propheten voll: Das ist was Jesaias
geweissaget hat. Wie sich ein Bräutigam freuet über seine Braut,
also wird sich dein GOtt über dir freuen e, der dich gemacht hat, ist
der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heisset sein Name, und dein Erlö-

ser,
a Matth. XII. 50.
b Mal. IV. 2.
c Joh. XVII.
d Joh. VI. 37.
e Jes.
LXII.
1-5.

Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
fein recht mit allen Ehren in der Huͤtten ſeiner Mutter ſeye a.
Siehet ſie ſich begnadiget mit ſtiller Leidſamkeit, in ſchweigender
Gedult, ſo ſagt ſie, JEſus hat mich in die Zelte Abels hineingefuͤh-
ret; ſiehet ſie ſich beſeeliget mit einem Goͤttlichen Leben und Wandel
fuͤr und fuͤr, in, mit und vor GOtt, ſo preiſet ſie JEſum, daß Er
ſie in die Huͤtte Enochs hineingebracht habe und ſo fortan. Weilen
nun dieſes gantze majeſtaͤtiſche Geſchlecht der Gerechten zuſammen
Chriſti Mutter ausmachen; ſo zeigt dieſe Einfuͤhrung in der Mutter
Huͤtten an, daß JEſus ſein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu-
genden, darinn alle dieſe Heilige GOttes gewandelt, verſetzen
wird als rechte und aͤchte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter
Jeruſalem unendlich lieb ſeyn werden [fremdsprachliches Material – fehlt] daher kommt das lateini-
ſche Amo.

Wie alle
Voͤlcker
das Joch
Chriſti
auf ſich
nehmen
werden,

§. 9. 30. Jſaac nahm die Rebecca daß ſie ſein Weib
waͤre.
[fremdsprachliches Material – fehlt] heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreſchen-
de Ochſen oder Kaͤlber an einander ſpannet, denen man das Maul
nicht darff verbinden, die folglich geſtaͤrckt und gemaͤſtet werden.
[fremdsprachliches Material – fehlt] Maſt-Kaͤlber b. Was kan demnach die Bruder-lieben-
de Gemein beſſer vorſtellen als eben das [fremdsprachliches Material – fehlt]. Da nicht nur Re-
formierte und Lutheriſche, ſondern auch Juden und Chriſten mit ei-
ner Schulter GOtt dienen werden und einmuͤthiglich mit einem Mund
preiſen, GOtt nemlich den Vatter unſers HErrn JESU Chriſti,
und die Heyden ſich freuen mit ſeinem Volck Rom. 15, 6. 10. dieſe
Außerleſene aus beyderley Voͤlckern ſind beſtimmt, beruffen und zu-
bereitet, daß ſie das Weib des Lamms ſeyen: GOtt der Vatter hat
ſie ſeinem Sohn dazu gegeben c, und der Sohn nimmt ſie auf wie
geſchrieben ſtehet d, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu
mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausſtoſſen. Hie-
von ſind die Pſalmen und alle Propheten voll: Das iſt was Jeſaias
geweiſſaget hat. Wie ſich ein Braͤutigam freuet uͤber ſeine Braut,
alſo wird ſich dein GOtt uͤber dir freuen e, der dich gemacht hat, iſt
der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heiſſet ſein Name, und dein Erloͤ-

ſer,
a Matth. XII. 50.
b Mal. IV. 2.
c Joh. XVII.
d Joh. VI. 37.
e Jeſ.
LXII.
1-5.
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[1226/1322] Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu fein recht mit allen Ehren in der Huͤtten ſeiner Mutter ſeye a. Siehet ſie ſich begnadiget mit ſtiller Leidſamkeit, in ſchweigender Gedult, ſo ſagt ſie, JEſus hat mich in die Zelte Abels hineingefuͤh- ret; ſiehet ſie ſich beſeeliget mit einem Goͤttlichen Leben und Wandel fuͤr und fuͤr, in, mit und vor GOtt, ſo preiſet ſie JEſum, daß Er ſie in die Huͤtte Enochs hineingebracht habe und ſo fortan. Weilen nun dieſes gantze majeſtaͤtiſche Geſchlecht der Gerechten zuſammen Chriſti Mutter ausmachen; ſo zeigt dieſe Einfuͤhrung in der Mutter Huͤtten an, daß JEſus ſein Filadelfia in alle die hell-leuchtenden Tu- genden, darinn alle dieſe Heilige GOttes gewandelt, verſetzen wird als rechte und aͤchte Nachfolger; die denn auch ihrer Mutter Jeruſalem unendlich lieb ſeyn werden _ daher kommt das lateini- ſche Amo. §. 9. 30. Jſaac nahm die Rebecca daß ſie ſein Weib waͤre. _ heißt eigentlich ein Joch, damit man zwey dreſchen- de Ochſen oder Kaͤlber an einander ſpannet, denen man das Maul nicht darff verbinden, die folglich geſtaͤrckt und gemaͤſtet werden. _ Maſt-Kaͤlber b. Was kan demnach die Bruder-lieben- de Gemein beſſer vorſtellen als eben das _ . Da nicht nur Re- formierte und Lutheriſche, ſondern auch Juden und Chriſten mit ei- ner Schulter GOtt dienen werden und einmuͤthiglich mit einem Mund preiſen, GOtt nemlich den Vatter unſers HErrn JESU Chriſti, und die Heyden ſich freuen mit ſeinem Volck Rom. 15, 6. 10. dieſe Außerleſene aus beyderley Voͤlckern ſind beſtimmt, beruffen und zu- bereitet, daß ſie das Weib des Lamms ſeyen: GOtt der Vatter hat ſie ſeinem Sohn dazu gegeben c, und der Sohn nimmt ſie auf wie geſchrieben ſtehet d, alles was mir mein Vatter gibt, das kommt zu mir und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausſtoſſen. Hie- von ſind die Pſalmen und alle Propheten voll: Das iſt was Jeſaias geweiſſaget hat. Wie ſich ein Braͤutigam freuet uͤber ſeine Braut, alſo wird ſich dein GOtt uͤber dir freuen e, der dich gemacht hat, iſt der Ehe-Mann, HErr Zebaoth heiſſet ſein Name, und dein Erloͤ- ſer, a Matth. XII. 50. b Mal. IV. 2. c Joh. XVII. d Joh. VI. 37. e Jeſ. LXII. 1-5.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1322>, abgerufen am 22.11.2024.