und Hünde so wohl als mein Hertz sich allein zu deinem Gefallen regen in GOTT geziemenden Wercken, deine Liebe bewege all mein Leben.
Versage deinem Heyland nichts, achte auch das Leben selbst nicht für theuer für JESUM dasselbe aufzuopffern, mach dem Satan mit feurigen Gebetten mörderlichen Verdruß, brenne, quäle den Mühmacher mit Göttlichem Wandel: All dein Thun, ja alle deine Sinnen riechen nach nichts anders als nach einer ungefälschten, un- interessierten Liebe JESU. Himmels genug, wer JESUM liebt. Süsser JESU!
1. Die Welt, die mag zerbrechen, du stehst mir ewiglich. Kein Brennen, Hauen, Stechen, soll trennen mich und dich; Kein Hunger, und kein Dürsten, kein Armuth, keine Pein, Kein Zorn deß grossen Fürsten, soll mir ein Hindrung seyn.
2. Kein Engel, keine Freuden, kein Thron, kein Herr- lichkeit, Kein Lieben und kein Leyden, kein Angst und Fährlichkeit, Was man nur kan gedencken, es sey klein oder groß Der keines soll mich lencken, aus deinem Arm und Schoos.
ihme von Hertzen gehorchen.
§. 8. Gehorche ihm von gantzem Hertzen in aller Gedult und Langmüthigkeit mit Freuden a.
Laß eher alles fahren, als daß du den geringsten Mackel an Chri- sti Bild und Gestalt in dir behaltest, oder selbiges einigerley be- schmützen oder schänden lassest; verliehre lieber alles, denn nur den Trau-Ring nicht: Laß gehen Ehre, Geld, Gemächlichkeit, Repu-
tation,
aCol. I. 9-11. Ps. XLV. 12.
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
und Huͤnde ſo wohl als mein Hertz ſich allein zu deinem Gefallen regen in GOTT geziemenden Wercken, deine Liebe bewege all mein Leben.
Verſage deinem Heyland nichts, achte auch das Leben ſelbſt nicht fuͤr theuer fuͤr JESUM daſſelbe aufzuopffern, mach dem Satan mit feurigen Gebetten moͤrderlichen Verdruß, brenne, quaͤle den Muͤhmacher mit Goͤttlichem Wandel: All dein Thun, ja alle deine Sinnen riechen nach nichts anders als nach einer ungefaͤlſchten, un- intereſſierten Liebe JESU. Himmels genug, wer JESUM liebt. Suͤſſer JESU!
1. Die Welt, die mag zerbrechen, du ſtehſt mir ewiglich. Kein Brennen, Hauen, Stechen, ſoll trennen mich und dich; Kein Hunger, und kein Duͤrſten, kein Armuth, keine Pein, Kein Zorn deß groſſen Fuͤrſten, ſoll mir ein Hindrung ſeyn.
2. Kein Engel, keine Freuden, kein Thron, kein Herr- lichkeit, Kein Lieben und kein Leyden, kein Angſt und Faͤhrlichkeit, Was man nur kan gedencken, es ſey klein oder groß Der keines ſoll mich lencken, aus deinem Arm und Schoos.
ïhme von Hertzen gehorchen.
§. 8. Gehorche ihm von gantzem Hertzen in aller Gedult und Langmuͤthigkeit mit Freuden a.
Laß eher alles fahren, als daß du den geringſten Mackel an Chri- ſti Bild und Geſtalt in dir behalteſt, oder ſelbiges einigerley be- ſchmuͤtzen oder ſchaͤnden laſſeſt; verliehre lieber alles, denn nur den Trau-Ring nicht: Laß gehen Ehre, Geld, Gemaͤchlichkeit, Repu-
tation,
aCol. I. 9-11. Pſ. XLV. 12.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1410"n="1314"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu</hi></fw><lb/>
und Huͤnde ſo wohl als mein Hertz ſich allein zu deinem Gefallen<lb/>
regen in GOTT geziemenden Wercken, deine Liebe bewege all<lb/>
mein Leben.</p><lb/><p>Verſage deinem Heyland nichts, achte auch das Leben ſelbſt nicht<lb/>
fuͤr theuer fuͤr JESUM daſſelbe aufzuopffern, mach dem Satan<lb/>
mit feurigen Gebetten moͤrderlichen Verdruß, brenne, quaͤle den<lb/>
Muͤhmacher mit Goͤttlichem Wandel: All dein Thun, ja alle deine<lb/>
Sinnen riechen nach nichts anders als nach einer ungefaͤlſchten, un-<lb/>
intereſſierten Liebe JESU. Himmels genug, wer JESUM liebt.<lb/>
Suͤſſer JESU!</p><lb/><lgtype="poem"><lg><l><hirendition="#c">1.</hi></l><lb/><l>Die Welt, die mag zerbrechen, du ſtehſt mir ewiglich.</l><lb/><l>Kein Brennen, Hauen, Stechen, ſoll trennen mich und</l><lb/><l><hirendition="#c">dich;</hi></l><lb/><l>Kein Hunger, und kein Duͤrſten, kein Armuth, keine</l><lb/><l><hirendition="#c">Pein,</hi></l><lb/><l>Kein Zorn deß groſſen Fuͤrſten, ſoll mir ein Hindrung</l><lb/><l><hirendition="#c">ſeyn.</hi></l></lg><lb/><lg><l><hirendition="#c">2.</hi></l><lb/><l>Kein Engel, keine Freuden, kein Thron, kein Herr-</l><lb/><l><hirendition="#c">lichkeit,</hi></l><lb/><l>Kein Lieben und kein Leyden, kein Angſt und Faͤhrlichkeit,</l><lb/><l>Was man nur kan gedencken, es ſey klein oder groß</l><lb/><l>Der keines ſoll mich lencken, aus deinem Arm und Schoos.</l></lg></lg><lb/><noteplace="left">ïhme von<lb/>
Hertzen<lb/>
gehorchen.</note><p>§. 8. Gehorche ihm von gantzem Hertzen in aller Gedult und<lb/>
Langmuͤthigkeit mit Freuden <noteplace="foot"n="a"><hirendition="#aq">Col. I. 9-11. Pſ. XLV.</hi> 12.</note>.</p><lb/><p>Laß eher alles fahren, als daß du den geringſten Mackel an Chri-<lb/>ſti Bild und Geſtalt in dir behalteſt, oder ſelbiges einigerley be-<lb/>ſchmuͤtzen oder ſchaͤnden laſſeſt; verliehre lieber alles, denn nur den<lb/>
Trau-Ring nicht: Laß gehen Ehre, Geld, Gemaͤchlichkeit, Repu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">tation,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1314/1410]
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
und Huͤnde ſo wohl als mein Hertz ſich allein zu deinem Gefallen
regen in GOTT geziemenden Wercken, deine Liebe bewege all
mein Leben.
Verſage deinem Heyland nichts, achte auch das Leben ſelbſt nicht
fuͤr theuer fuͤr JESUM daſſelbe aufzuopffern, mach dem Satan
mit feurigen Gebetten moͤrderlichen Verdruß, brenne, quaͤle den
Muͤhmacher mit Goͤttlichem Wandel: All dein Thun, ja alle deine
Sinnen riechen nach nichts anders als nach einer ungefaͤlſchten, un-
intereſſierten Liebe JESU. Himmels genug, wer JESUM liebt.
Suͤſſer JESU!
1.
Die Welt, die mag zerbrechen, du ſtehſt mir ewiglich.
Kein Brennen, Hauen, Stechen, ſoll trennen mich und
dich;
Kein Hunger, und kein Duͤrſten, kein Armuth, keine
Pein,
Kein Zorn deß groſſen Fuͤrſten, ſoll mir ein Hindrung
ſeyn.
2.
Kein Engel, keine Freuden, kein Thron, kein Herr-
lichkeit,
Kein Lieben und kein Leyden, kein Angſt und Faͤhrlichkeit,
Was man nur kan gedencken, es ſey klein oder groß
Der keines ſoll mich lencken, aus deinem Arm und Schoos.
§. 8. Gehorche ihm von gantzem Hertzen in aller Gedult und
Langmuͤthigkeit mit Freuden a.
Laß eher alles fahren, als daß du den geringſten Mackel an Chri-
ſti Bild und Geſtalt in dir behalteſt, oder ſelbiges einigerley be-
ſchmuͤtzen oder ſchaͤnden laſſeſt; verliehre lieber alles, denn nur den
Trau-Ring nicht: Laß gehen Ehre, Geld, Gemaͤchlichkeit, Repu-
tation,
a Col. I. 9-11. Pſ. XLV. 12.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1410>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.