JEsus sey aller Menschen ihrer Liebe wanns möglich wäre insatiabilis est laudis & amoris JESU sui.
Der Hunger und der Durst nach JESU Lob und Liebe, Wird nie bey ihm gestillt, er spürt stets neue Triebe.
Billichkeit dieses Lo- bes.
§. 3. Der Mensch siehet, daß Finsternuß das Erdreich bedecket, und Dunckel die Völcker, aber daß ihme JEHOVA aus freyer Liebe erschienen, und seine Herrlichkeit über ihm aufgegangen ist a. Daß GOTT ihne vom Galgen erlöset hat, und so manchs tausend Jahr ihme Guts thun wird, als Tropffen im Rhein, seit daß die liebe Stadt Basel stehet, bey deren durchgeflossen sind, ey wie wäre ihme dann auch anzumuthen daß er schwiege, und nicht auf allerley Weiß, Preiß, Macht und Stärcke gebe GOTT und dem Lamm, ja daß er nicht alle Geschlechter der Erden aufmunteren sollte, wie David als ein Erstling der Glaubigen Neuen Testaments gethan, mit lauter Lob, Triumph, und hellen Danck-Stimmen zu begegnen dem grossen, mächtigen, herrlichen Wunder-GOTT, der sie erquicket, getröstet, ergötzet, daß ihr Angesicht von himmlischer Frölichkeit glän- tzet mit Oele, er muß mit einem Lob-Gethön psalliren, quintiliren oder seine Lust büssen mit Verkündigung der Herrlichkeit seines Lieb- habers. Diß sind die Jungfräuliche Harffen-Schläger, welche ein neu Lied singen b. Einer berichtet den anderen und erhebet JEsus Tugenden c. GOTT schaffet vielen Völckeren reine Leffzen die da sagen; Kommet lasset uns auf den Berg des HErren gehen zum Hau- se des GOttes Jacob, daß er uns lehre von seinen Wegen, und wir wandlen auf seinen Pfaden; Also stimmete das himmlisch Geflü- gel der ersten Christen ihre lieblich verzuckenden Lieder an im H. Geist. Aber zur letzten Zeit solls durch die gantze Welt schallen: Lobet den HErren alle Heyden, preiset ihn alle Völcker, dann seine Güte wal- tet über uns und die Wahrheit [fremdsprachliches Material - fehlt] in Ewigkeit Halleluja d. Die Vögelein sind Seelen, die das Heilige umsonst gelernet haben, und selbiges in denen oberen Chören des himmlischen Jerusalems mit gros- sem Jubel-Thönen unter den Erstgebohrnen, die GOtt am liebsten sind, weil sie von nichts als von lauter Gnad zu singen und zu sagen wissen, sie säen nichts, und sammlen auch nichts in die Scheuren und ihr himmlischer Vatter ernehret sie dennoch, sie gedencken, GOTT
hat
aEsai. LX.
bApoc. XIV.
c 1 Petr. II. 9.
dPs. CXVII.
Der geiſtliche Fruͤhling.
JEſus ſey aller Menſchen ihrer Liebe wanns moͤglich waͤre inſatiabilis eſt laudis & amoris JESU ſui.
Der Hunger und der Durſt nach JESU Lob und Liebe, Wird nie bey ihm geſtillt, er ſpuͤrt ſtets neue Triebe.
Billichkeit dieſes Lo- bes.
§. 3. Der Menſch ſiehet, daß Finſternuß das Erdreich bedecket, und Dunckel die Voͤlcker, aber daß ihme JEHOVA aus freyer Liebe erſchienen, und ſeine Herrlichkeit uͤber ihm aufgegangen iſt a. Daß GOTT ihne vom Galgen erloͤſet hat, und ſo manchs tauſend Jahr ihme Guts thun wird, als Tropffen im Rhein, ſeit daß die liebe Stadt Baſel ſtehet, bey deren durchgefloſſen ſind, ey wie waͤre ihme dann auch anzumuthen daß er ſchwiege, und nicht auf allerley Weiß, Preiß, Macht und Staͤrcke gebe GOTT und dem Lamm, ja daß er nicht alle Geſchlechter der Erden aufmunteren ſollte, wie David als ein Erſtling der Glaubigen Neuen Teſtaments gethan, mit lauter Lob, Triumph, und hellen Danck-Stimmen zu begegnen dem groſſen, maͤchtigen, herrlichen Wunder-GOTT, der ſie erquicket, getroͤſtet, ergoͤtzet, daß ihr Angeſicht von himmliſcher Froͤlichkeit glaͤn- tzet mit Oele, er muß mit einem Lob-Gethoͤn pſalliren, quintiliren oder ſeine Luſt buͤſſen mit Verkuͤndigung der Herrlichkeit ſeines Lieb- habers. Diß ſind die Jungfraͤuliche Harffen-Schlaͤger, welche ein neu Lied ſingen b. Einer berichtet den anderen und erhebet JEſus Tugenden c. GOTT ſchaffet vielen Voͤlckeren reine Leffzen die da ſagen; Kommet laſſet uns auf den Berg des HErren gehen zum Hau- ſe des GOttes Jacob, daß er uns lehre von ſeinen Wegen, und wir wandlen auf ſeinen Pfaden; Alſo ſtimmete das himmliſch Gefluͤ- gel der erſten Chriſten ihre lieblich verzuckenden Lieder an im H. Geiſt. Aber zur letzten Zeit ſolls durch die gantze Welt ſchallen: Lobet den HErren alle Heyden, preiſet ihn alle Voͤlcker, dann ſeine Guͤte wal- tet uͤber uns und die Wahrheit [fremdsprachliches Material – fehlt] in Ewigkeit Halleluja d. Die Voͤgelein ſind Seelen, die das Heilige umſonſt gelernet haben, und ſelbiges in denen oberen Choͤren des himmliſchen Jeruſalems mit groſ- ſem Jubel-Thoͤnen unter den Erſtgebohrnen, die GOtt am liebſten ſind, weil ſie von nichts als von lauter Gnad zu ſingen und zu ſagen wiſſen, ſie ſaͤen nichts, und ſammlen auch nichts in die Scheuren und ihr himmliſcher Vatter ernehret ſie dennoch, ſie gedencken, GOTT
hat
aEſai. LX.
bApoc. XIV.
c 1 Petr. II. 9.
dPſ. CXVII.
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Der geiſtliche Fruͤhling.
JEſus ſey aller Menſchen ihrer Liebe wanns moͤglich waͤre inſatiabilis
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Der Hunger und der Durſt nach JESU Lob und Liebe,
Wird nie bey ihm geſtillt, er ſpuͤrt ſtets neue Triebe.
§. 3. Der Menſch ſiehet, daß Finſternuß das Erdreich bedecket,
und Dunckel die Voͤlcker, aber daß ihme JEHOVA aus freyer
Liebe erſchienen, und ſeine Herrlichkeit uͤber ihm aufgegangen iſt a.
Daß GOTT ihne vom Galgen erloͤſet hat, und ſo manchs tauſend
Jahr ihme Guts thun wird, als Tropffen im Rhein, ſeit daß die
liebe Stadt Baſel ſtehet, bey deren durchgefloſſen ſind, ey wie waͤre
ihme dann auch anzumuthen daß er ſchwiege, und nicht auf allerley
Weiß, Preiß, Macht und Staͤrcke gebe GOTT und dem Lamm,
ja daß er nicht alle Geſchlechter der Erden aufmunteren ſollte, wie
David als ein Erſtling der Glaubigen Neuen Teſtaments gethan, mit
lauter Lob, Triumph, und hellen Danck-Stimmen zu begegnen dem
groſſen, maͤchtigen, herrlichen Wunder-GOTT, der ſie erquicket,
getroͤſtet, ergoͤtzet, daß ihr Angeſicht von himmliſcher Froͤlichkeit glaͤn-
tzet mit Oele, er muß mit einem Lob-Gethoͤn pſalliren, quintiliren
oder ſeine Luſt buͤſſen mit Verkuͤndigung der Herrlichkeit ſeines Lieb-
habers. Diß ſind die Jungfraͤuliche Harffen-Schlaͤger, welche ein
neu Lied ſingen b. Einer berichtet den anderen und erhebet JEſus
Tugenden c. GOTT ſchaffet vielen Voͤlckeren reine Leffzen die da
ſagen; Kommet laſſet uns auf den Berg des HErren gehen zum Hau-
ſe des GOttes Jacob, daß er uns lehre von ſeinen Wegen, und
wir wandlen auf ſeinen Pfaden; Alſo ſtimmete das himmliſch Gefluͤ-
gel der erſten Chriſten ihre lieblich verzuckenden Lieder an im H. Geiſt.
Aber zur letzten Zeit ſolls durch die gantze Welt ſchallen: Lobet den
HErren alle Heyden, preiſet ihn alle Voͤlcker, dann ſeine Guͤte wal-
tet uͤber uns und die Wahrheit _ in Ewigkeit Halleluja d. Die
Voͤgelein ſind Seelen, die das Heilige umſonſt gelernet haben, und
ſelbiges in denen oberen Choͤren des himmliſchen Jeruſalems mit groſ-
ſem Jubel-Thoͤnen unter den Erſtgebohrnen, die GOtt am liebſten
ſind, weil ſie von nichts als von lauter Gnad zu ſingen und zu ſagen
wiſſen, ſie ſaͤen nichts, und ſammlen auch nichts in die Scheuren und
ihr himmliſcher Vatter ernehret ſie dennoch, ſie gedencken, GOTT
hat
a Eſai. LX.
b Apoc. XIV.
c 1 Petr. II. 9.
d Pſ. CXVII.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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