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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Jämmerlicher Abscheid.
Der bleibt in der Höll begraben
Voller Schrecken, Angst und Plag.
Dann wer Christi hier nicht träget
Der wird ewig dort gefeget.
1.
EJns ist alleine noth, was mag diß Eine seyn,
Nicht Gold nicht Silber Edelg'stein.
Diß alles in dem Tod, wenn du must vors Gericht
Kan für dein Seel bezahlen nicht
Drum o Sünder auf, flieh mit schnellen Lauf
Was das Feur verzehrt, lieb was ewig währt.
2.
Schau alle Güter an, die man für Güter hält,
Sie bleiben alle in der Welt.
Keins mit dir gehen kan wann du von hinnen scheidst
Und vom Leib hinfahrt der Geist,
Drum o Sünder auf! etwas anders such,
Suche JEsum Christ, der beständig ist.
3.
Tritt unter deine Füß die Lust und Freud der Welt
Ehr, Pracht, und was ihr wohlgefällt.
Leg dich zu JESU Füß erwehl den beßren Theil
Halt ihn für dein Schatz, Cron und Heyl,
Mit Maria hör, sein Göttliche Lehr,
Diß ist eintzig noth nach des HErren Wort.
4.
Hör doch sein sanffte Stimm dich freundlich laden ein,
Ach komm ich will dir alles seyn,
Dein schwer Joch ich abnimm,
Leg dir mein sanfftes auf,
Komm doch, halt dich nicht länger auf
Jn der Welt, ach auf, auf und zu mir lauf
Schau nicht hinter dich, eil ergreiffe mich.
5.
Einmahl must doch davon, du wollest oder nicht,
Mach aus der Noth ein Tugend Christ,
Und
Jaͤmmerlicher Abſcheid.
Der bleibt in der Hoͤll begraben
Voller Schrecken, Angſt und Plag.
Dann wer Chriſti hier nicht traͤget
Der wird ewig dort gefeget.
1.
EJns iſt alleine noth, was mag diß Eine ſeyn,
Nicht Gold nicht Silber Edelg’ſtein.
Diß alles in dem Tod, wenn du muſt vors Gericht
Kan fuͤr dein Seel bezahlen nicht
Drum o Suͤnder auf, flieh mit ſchnellen Lauf
Was das Feur verzehrt, lieb was ewig waͤhrt.
2.
Schau alle Guͤter an, die man fuͤr Guͤter haͤlt,
Sie bleiben alle in der Welt.
Keins mit dir gehen kan wann du von hinnen ſcheidſt
Und vom Leib hinfahrt der Geiſt,
Drum o Suͤnder auf! etwas anders ſuch,
Suche JEſum Chriſt, der beſtaͤndig iſt.
3.
Tritt unter deine Fuͤß die Luſt und Freud der Welt
Ehr, Pracht, und was ihr wohlgefaͤllt.
Leg dich zu JESU Fuͤß erwehl den beßren Theil
Halt ihn fuͤr dein Schatz, Cron und Heyl,
Mit Maria hoͤr, ſein Goͤttliche Lehr,
Diß iſt eintzig noth nach des HErren Wort.
4.
Hoͤr doch ſein ſanffte Stimm dich freundlich laden ein,
Ach komm ich will dir alles ſeyn,
Dein ſchwer Joch ich abnimm,
Leg dir mein ſanfftes auf,
Komm doch, halt dich nicht laͤnger auf
Jn der Welt, ach auf, auf und zu mir lauf
Schau nicht hinter dich, eil ergreiffe mich.
5.
Einmahl muſt doch davon, du wolleſt oder nicht,
Mach aus der Noth ein Tugend Chriſt,
Und
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[680/0776] Jaͤmmerlicher Abſcheid. Der bleibt in der Hoͤll begraben Voller Schrecken, Angſt und Plag. Dann wer Chriſti hier nicht traͤget Der wird ewig dort gefeget. 1. EJns iſt alleine noth, was mag diß Eine ſeyn, Nicht Gold nicht Silber Edelg’ſtein. Diß alles in dem Tod, wenn du muſt vors Gericht Kan fuͤr dein Seel bezahlen nicht Drum o Suͤnder auf, flieh mit ſchnellen Lauf Was das Feur verzehrt, lieb was ewig waͤhrt. 2. Schau alle Guͤter an, die man fuͤr Guͤter haͤlt, Sie bleiben alle in der Welt. Keins mit dir gehen kan wann du von hinnen ſcheidſt Und vom Leib hinfahrt der Geiſt, Drum o Suͤnder auf! etwas anders ſuch, Suche JEſum Chriſt, der beſtaͤndig iſt. 3. Tritt unter deine Fuͤß die Luſt und Freud der Welt Ehr, Pracht, und was ihr wohlgefaͤllt. Leg dich zu JESU Fuͤß erwehl den beßren Theil Halt ihn fuͤr dein Schatz, Cron und Heyl, Mit Maria hoͤr, ſein Goͤttliche Lehr, Diß iſt eintzig noth nach des HErren Wort. 4. Hoͤr doch ſein ſanffte Stimm dich freundlich laden ein, Ach komm ich will dir alles ſeyn, Dein ſchwer Joch ich abnimm, Leg dir mein ſanfftes auf, Komm doch, halt dich nicht laͤnger auf Jn der Welt, ach auf, auf und zu mir lauf Schau nicht hinter dich, eil ergreiffe mich. 5. Einmahl muſt doch davon, du wolleſt oder nicht, Mach aus der Noth ein Tugend Chriſt, Und

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/776>, abgerufen am 01.07.2024.